Das Rechtssystem der USA basiert auf dem britischen common law, hat sich aber im Laufe der Zeit selbst entwickelt. Die Rechtsgrundlage für eine Entscheidung in einem Fall wird aufgrund von Präzedenzfällen geschaffen und kann von Fall zu Fall, wie von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich ausfallen. Das Recht kann sich so den aktuellen Bedingungen anpassen und es können ebenso neue Präzedenzfälle geschaffen werden. Ein Strafprozessfall wird selten von einem Richter, sondern fast immer von einer Jury aus 12 unvoreingenommenen Zivilpersonen entschieden. Jeder US-Bürger kann in die Pflicht genommen werden, Jurydienst leisten zu müssen, auch wenn viele sich bemühen, daraus entlassen zu werden.
Oftmals kommt es zu einer Übereinkunft zwischen dem Angeklagten und dem Staatsanwalt, was eine gängige und umstrittene Praxis ist um die Gerichte zu entlasten. Dafür plädiert der Angeklagte auf Schuldig, bekommt aber ein festgesetztes und hoffentlich geringeres Strafmaß, als wenn er verurteilt worden wäre.
Wird jemand schuldig gesprochen, kann er eine Berufung einlegen und der Fall geht an ein höheres Gericht. Besonders brisante Fälle, die komplett neue Rechtsprechungen erforderlich machen, werden gerne an höhere Gerichte abgegeben.
Das amerikanische Strafrecht unterscheidet zwischen Misdemeanors (Vergehen) und Felonies (Verbrechen). Vergehen sind gewöhnlich geringfügige Verbrechen wie Prostitution, Betrunkenheit in der Öffentlichkeit, leichte Körperverletzung, ungehöriges Benehmen, usw. und werden milde bestraft. Verbrechen dagegen sind schwerwiegend wie Mord, Vergewaltigung, Erpressung, Steuerhinterziehung und Weitere. Sie werden viel härter bestraft. Allerdings werden auch Wiederholungstäter nach 3 Vergehen mit dem Strafmaß von Verbrechen bestraft (three-strikes law).
|