I like the way I can't keep my focus
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#15


I like the way I can't keep my focus
,   Ellison King,   Emrys Westbrook
am 11.01.2021


Es war schwer zu glauben, dass das hier gerade wirklich passierte. Wie schnell dieser Tag doch eine Wendung genommen hatte, die zuvor doch keine Option gewesen war? Dabei hatte sich das zwischen ihnen doch genau so entwickelt, eine von Zufällen bestimmte Geschichte, die scheinbar außerhalb ihrer Kontrolle war. Die Treffen im Pub waren das Eine, Ellis hatte den Weg dorthin schon sehr bewusst gewählt um Emrys anzutreffen, doch dass es sie dann doch mehr als einmal an den gleichen Tagen dorthin verschlagen hatte? Das Treffen in Harvard? Das heute? Ellis hielt von dem Begriff Zufall ohnehin nicht viel, weniger noch von dem Begriff Schicksal, aber am Ende kam sie nicht umher eine Macht in Verantwortung zu nehmen, die außerhalb ihrer Kontrolle lag. Vor allem unter Berücksichtigung der Distanz, die eigentlich zwischen ihren Wohnorten lag, wenn man Ellis anstehenden Umzug außer Acht ließ.
Und nun stand sie hier in seinem Loft, vollkommen überwältigt von dem Anblick, der sich ihr bot. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich nicht noch lieber eine Weile weiter aus dem Fenster gucken möchte“, scherzte sie weiter und spürte wie ihre Knie bei jeder Berührung durch Emrys weicher wurden. Seine Lippen auf ihrem Hals wirkten wie kleine, elektrische Impulse, die ihren gesamten Körper gleichzeitig lahm legten als auch anfeuerten. „Hab ich schon das ein oder andere Mal gehört, ja“, nahm sie das Kompliment grinsend an und ließ den Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken sinken. Wie schnell sie unter seinen Berührungen dahinschmolz, es wäre beängstigend gewesen, hätte sich ihr Verstand nicht so schnell ausgeklinkt. Irgendwo im Hinterkopf meldete sich immer wieder die leise, warnend Stimme; dass sie das nicht durfte, nicht sollte, ihm nicht antun konnte. Dass es gefährlich war sich auf einen Mann einzulassen, den sie eigentlich gar nicht kannte, hatte es sie doch beim ersten Mal fast das Leben gekostet. Aber Emrys… Emrys war anders. Oder belog sie sich damit selber weil sie ihn so sehr wollte? Nur zu gern ließ sie sich blind von dem Dunkelhaarigen vom Fleck bewegen, machte langsame Schritte rückwärts und hielt sich mit beiden Händen an seinen Schultern fest um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. „Du bist aber auch ganz okay“, hauchte sie irgendwann an sein Ohr, öffnete die Augen wieder und blickte in die Richtung, in der er sie beide dirigierte. Glücklicherweise tat sie eben dies, ansonsten wäre sie vielleicht ziemlich ungalant über die Stufen des Podests gestolpert, auf dem das Bett auf sie wartete. „Zielstrebig, das gefällt mir“, raunte Ellis und blieb stehen, legte einen Finger an Emrys Kinn und zwang ihn so dazu seine Liebkosungen kurz einzustellen und sie anzublicken. Da lag kein Zögern in den blauen Augen der Autorin, keine Unsicherheit. Höchstens mischte sich unter das Begehren und die Zuneigung eine kleine Portion Sorge, dass das hier zu schnell vorbei sein konnte. Ellis griff mit der freien Hand ins eigene Haar, löste eine Spange, sodass die blonden Locken ihr auf die Schultern fielen. „Ich hab das sehr lange nicht mehr gemacht“, gestand sie und fühlte sich nicht eine Sekunde angreifbar oder lächerlich mit diesem Geständnis. So sehr sie sich in manchen Momenten nach körperlicher Nähe gesehnt hatte, so sehr hatte sie diese Option für sich ausgeschlossen. Bis sie Emrys zum ersten Mal gegenüber gesessen hatte. Und alles was sie nun wollte war seine nackte Haut an ihrer spüren, merken wie sein Herz gegen ihre Brust pulsierte und wie seine Finger Spuren über ihren Körper zogen. Ellis neigte sich nach vorn, verwickelte Emrys in einen neuen Kuss. Mit dem fremden Gefühl kam gleichzeitige Vertrautheit und die Lust auf etwas Neues daher, wie konnte man in so wenigen Momenten, in denen man des Denkens gar nicht fähig war, doch so viel spüren? Nichts und alles auf einmal?
Die Blonde nickte mit einem Blick hinab auf ihre Bluse, eine stumme Einladung für Emrys ihr diese auszuziehen, nachdem sie selbst vorsichtig und doch übereilt zugleich die Knöpfe an seinem Hemd gelöst hatte. Anerkennend nickte sie mit dem Blick auf seinen nackten Oberkörper und musste dann doch lachen, was der Stimmung zwischen ihnen keinen Abbruch tat. Aber wäre es nicht auch äußerst merkwürdig wenn Humor etwas zwischen ausgerechnet ihnen verderben würde?
Ellis drehte sich etwas, setzte sich auf die Kante des Bettes und zog Emrys an der Hand mit sich, trat sich die Schuhe dabei von den Füßen und ließ sich rückwärts in die weichen Decken sinken. „Seide, hab nichts anderes erwartet“, folgte das nächste Kompliment an seinen Lebensstil. „Soll gut für die Haare sein“, grinste sie vor sich hin und blickte Emrys für einen Moment selig lächelnd an, wie schön es war, dass das hier ein so langsames Tempo hatte, war in Ellis doch kurz die Sorge aufgekommen, dass ihr Körper bei dieser Form der Intimität in einen Fluchtmodus geraten könnte. „Du bist wirklich unheimlich schön“, stellte sie abermals fest, klopfte mit der Hand auf das Bett neben sich um ihm zu bedeuten, dass er sich zu ihr legen sollte. Ellis rollte sich etwas auf die Seite, stützte sich auf dem Unterarm ab und neigte sich dann über seinen nackten Oberkörper, bedeckte ihn mit Küssen, während die Finger ihrer anderen Hand liebevoll Kreise über seine Bauchmuskeln zogen. Kurz lauschte Ellis in die Stille und sah dann zu Emrys auf, der scheinbar schon Mühe hatte sich in dieser Sphäre zu halten. Männer, alle irgendwie gleich. „Alexa, spiel Musik“, rief Ellis auf gut Glück in den Raum hinein, wartete kurz und musste dann wieder lachen, als ihr Plan tatsächlich aufging und die Sprachassistentin wohl etwas aus dem sonst oft gehörten Repertoires des Bewohners hier spielte. Ellis ließ die Stirn kehlig lachend gegen Emrys Brust sinken, als ABBAs Dancing Queen den Raum erfüllte. „Ich mag ich wirklich sehr, sehr gerne aber ich habe dazu keinen Sex mit dir“, stellte sie schnell klar und blickte Emrys erwartungsvoll an. „Ich mach hier erst weiter wenn du was Besseres auflegst.“ Das Grinsen auf ihren Lippen wollte Hier und Heute kein Ende finden, konnte es etwas Schöneres geben?
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RE: I like the way I can't keep my focus - von Ellison King - 08.11.2022, 12:20

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