Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
Welcome to the Maeven-Multiverse
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#9


Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
,   Gast,   Gast
am 31.12.2020




do you ever wish you had a second chance to meet someone again for the first time?
I hope that if alternate universes exists,
it will still be you and me in the end.
I hope that there always will be an us.
In every world, in every story - New Year’s Eve Look



Eigentlich hielt Jensen nicht viel von Neujahrsvorsätzen. Die meisten hielten eh nicht länger als drei Wochen und doch schrieb sich ein Großteil der Bevölkerung jedes Jahr aufs Neue etwas auf die New Year’s Resolution Liste. Während es meistens Dinge waren wie ‚weniger essen oder Alkohol zu trinken‘, ‚mit dem Rauchen aufzuhören‘ oder ‚mehr Sport zu machen‘, nahm Jensen sich – entgegen seiner persönlichen Meinung gegenüber Neujahrsvorsätzen – immer wieder vor, seine Familie in New Orleans regelmäßiger zu besuchen. Sein Großvater und Mentor war immerhin nicht mehr der Jüngste und auch wenn Jensen hoffte, dass der Todestag noch weit, weit, weiiit weg war, so war Big Poppa dem Tod nüchtern betrachtet deutlich näher als seinen blühenden Vierzigern. Ehemalige Kollegen und Freunde verstarben immer häufiger und leider war der ehemalige Richter auch gesundheitlich nicht mehr der Fitteste. Und trotzdem; in manchen Jahren war Jensen nur zu den ‚Pflichtterminen‘ runter geflogen … wenn überhaupt. Somit nahm Jensen es sich auch für das in kürze eintretende neue Jahr vor, regelmäßiger nach New Orleans zu fliegen. Zuerst jedoch würde er das aktuelle Jahr mit einer neuen, nach den ersten Wortwechseln sehr netten Frau abschließen. Und sich sein reines Gewissen hoffentlich in der Form eines Drinks erkaufen, da die begleitende Handtasche bei ihrem Zusammenstoß an den Fahrstühlen unfreiwillig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Glücklicherweise nahm die Brünette es mit Humor und das imponierte den Agenten innerlich, denn regelmäßig traf er auf Frauen, die durchaus anders reagiert hätten als sie. "Ehrlich gesagt habe ich gehofft, als Ersttäter nochmal mit einer Verwarnung davon zu kommen? Kirche ist nicht so meins." Bei diesem Geständnis lag ein amüsiertes Lächeln auf Jensens Lippen. Ob sie wohl gläubig war? Nicht, dass es einen großen Unterschied gemacht hätte, aber vor allem in den Großstädten nahm der Glaube immer weiter ab, während die Menschen im einödigen Inland immer verstärkter zu glauben schienen. Für Jensen war das egal, jeden des Seine. Auch wenn er auf irgendwelche Diskussionen oder Predigten gut und gerne verzichten konnte.

Worauf er nicht verzichten konnte oder zumindest nicht wollte war das Jahr ohne den für die ruinierte Handtasche schuldenden Drink zu beenden. Da Maeve – wie sie sich ihm vorstellte – weniger der Typ ‚Jungfrau in Nöten und ich lasse mich gerne einladen‘ zu sein schien, stimmte Jensen ihrer Einladung, dass sie ihm einen Drink spendierte, zu. Mit der Absicht ihr einen Drink mehr zu bestellen, um für sein reines Gewissen zu sorgen. Sie beide beschränkten sich bei der Vorstellung auf ihre Vornamen und ließen sich kurz darauf auf den Stühlen vor der Bar nieder. Dass Maeve möglicherweise gar nicht ihr richtiger Name war, kam Jensen nicht in den Sinn. Bisher hatte er die Erfahrung mit Fake-Name und/oder Fake-Nummer nicht gemacht, sodass er ‚Maeve‘ überhaupt nicht anzweifelte. Ja, sogar war der Name recht selten. Er konnte sich nicht erinnern, eine Maeve bisher getroffen zu haben. Auch wenn eine ‚Laura‘ oder ‚Caroline‘ genauso gut gewesen wären. An der Theke wartete Jensen mit dem Vorschlag auf, dem jeweils anderen einen Drink zu bestellen und nach kurzem Zögern, stimmte Maeve dem Älteren – zumindest sortierte Jensen die Brünette drei, vier Jahre jünger ein als sich selbst – zu und sie bestellten die jeweiligen Drinks. Oder besser gesagt, bestellte er Drinks, während Maeve sich an ihre Abmachung hielt und ihm einen Old Fashion bestellte. Damit konnte man in aller Regel nicht viel falsch machen, was er sie in zwei Worten auch wissen ließ. Ihre erste Reaktion – die Wiederholung seiner Worte - war für Jensen schwierig zu deuten, da er nicht genau einschätzen konnte, ob er sie gekränkt hatte oder ob sie es genauso sportlich nahm wie den Handtaschen-Unfall. Ihre darauffolgende Ausführung, wie sie ihre Wahl eher beschrieben hätte, ließ Jensen von letzterem ausgehen. Auch wenn ihn diese Worte zum amüsierten Prusten brachte, da er mit so einer Ausführung nicht gerechnet hatte. Die Anspielung auf irgendeine Serie war dem Agenten fremd. "Okay, ich merke schon, dass du es blumiger magst.", gab Jensen Hände erhoben zurück und machte sich an seine Bestellung, ehe er das Gesprächsthema auf die Person lenkte, vor der Jensen Maeve vermeidlich gerettet zu haben schien. Dieser Trey schien in den Kreisen der Upper East Side durchaus eine gute Partie zu sein. Ambitionen hatte er und das nötige Kleingeld ebenfalls, auch wenn Jensen durchaus zu der Personengruppe gehörte, die ‚vererbtes‘ Vermögen mit Zynismus betrachtet, anstatt mit Anmut. Maeves Denkanstoß, dass die Messlatte durchaus sehr hoch lag, wollte Jensen erst mit einer Mischung aus Auflachen und Schnauben quittieren, doch stattdessen musterte er Maeve für einige Momente eingehend, bevor die blauen Augen durch die Menge zum zukünftigen Bundesstaatsanwalt huschten. Er unterhielt sich gerade mit einer Gruppe von gleichaltrigen Männern. Die Truppe lachte los und Jensen wandte sich wieder Maeve zu. "Und was würdest du behaupten?" Seine Stimme klang neutral, gespickt mit einer Portion Neugier.

Wie gesagt, Maeve machte auf Jensen nicht den Eindruck einer ‚typischen‘ Etepetete Upper East Side Frau, die sich ihr Umfeld nach dem höchsten Kontostand aussuchte. Trotz ihrer Designerkleidung. Was vor allem dadurch bestätigt wurde, als sie nach seinem – mehr oder weniger mittelprächtigen – Witz bezüglich einer Selbsthilfegruppe für benässte Handtaschen nicht nur schmunzelte, sondern sogar laut auflachte und sich die Hand vor dem Mund schlug, um sich zu verstummen. Es waren nur wenige Sekunden, der Bruchteil eines Augenblicks, aber es reichte aus, um Jensen breit grinsen zu lassen. Ein wenig (zu) stolz auf sich, Maeve ein aufrichtiges Lachen entlockt zu haben. Ein durchaus charmantes Geräusch. Doch das daraus resultierende Lächeln ihrerseits verschwand für einen kurzen Moment, als Jensen sich selbst beinahe um Kopf und Kragen redete und schlussendlich klar stellen konnte (oder auch musste), dass die besagten Kontakte aufgrund seiner Arbeit zustande gekommen waren und nicht, weil er selbst an solchen Treffen hatte teilnehmen müssen. Und wieder überraschte Maeve den Agenten als sie eben nicht die Frage stellte, was er denn beruflich tat, dass er zu solchen Treffen Kontakte vorweisen konnte. Stattdessen erkundigte sie sich nach seinen Silvesterplänen und brachte den Enddreißiger wieder etwas ins Straucheln. Das Geständnis eines Blind-Dates und dazu noch versetzt worden zu sein waren an und für sich keine großen Sachen; aber Jensen war so etwas in der Tat nicht gewohnt. War er, wenn überhaupt, derjenige, der versetzte und nicht der versetzt wurde. Dass das Glück aber auf seiner Seite war, da er nun mit einer äußerst angenehmen Begleitung namens Maeve, teilte Jensen da deutlich freiwilliger mit. Und bekam ein ähnliches Kompliment von der Brünetten postwendend zurück. Zumindest interpretierte Jensen ihre Worte so, dass sie ihre bisherige Unterhaltung nicht bereute. Genauso wenig wie das opfern ihrer Handtasche, was Jensen kehlig auflachen ließ. "Ich weiß das zu schätzen, wirklich.", versicherte er Maeve und bezahlte einen Wimpernschlag später den Barkeeper. Anscheinend waren die Drinks auf dieser Party nicht gratis? Oder er war so eben in ein Fettnäpfchen getreten, da seine Bereitwilligkeit die Drinks zu bezahlen durchaus deutlich machte, dass er eigentlich nicht hierher gehörte. Da der Barkeeper das Geld allerdings entgegennahm, machte Jensen sich keine weiteren Gedanken. Bevor Jensen die Drinks entsprechend verteilen konnte, gewann Maeves Handbewegung seine Aufmerksamkeit. Er sah zu, wie sie in ihrer Clutch nach dem Geldschein griff und holte zum Einspruch aus: "Ich will dein Geld nicht. Ich lade dich ein." Doch gab die Brünette sich unbeeindruckt und beugte sich zu ihm vor, während seine hellen Augen von ihrem Gesicht zu ihrer Hand glitten, welche sich plötzlich auf seiner Brust wiederfand. Während ihre Worte an seine Ohren drangen, spürte Jensen wie Maeve das Geld in die Hemdtasche steckte und er ein leises, amüsiertes Geräusch von sich gab, bevor Jensen sich die Lippen leckte und wieder in die dunkelbraunen Augen blickte. Die zierlichen Finger strichen über die Brusttasche und ohne sein Zutun, schlug sein Herz für einen Moment viel zu schnell. "Wenn ich Glück habe…", gab Jensen zurück und griff nach Maeves Hand, um diese mit seinen Fingern kurz zu umschließen. Sein linker Mundwinkel zog sich nach oben, während Jensen ihre Hand mit seiner auf der Theke ablegte und mit seinem Daumen flüchtig über ihren Handrücken strich, bevor er ihre Finger löste, um den Geld aus der Brusttasche zu fischen. Inzwischen wieder schelmisch amüsiert schmunzelnd, entfaltete er das Papier und warf Maeve einen prüfenden Blick zu, bevor er das Geldstück in seinem Portemonnaie verschwinden ließ: "Dann werde ich dich wohl ein anderes Mal einladen müssen."

Bevor die Eiswürfel in den Getränken vollends verschwinden konnten, widmeten sie sich den Drinks und Maeve stand Jensens Wahl durchaus skeptischen Blickes gegenüber. Sie murmelte ihren Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Idee, umschloss dennoch das Penicillin Glas und stieß mit dem Agenten auf die neuen Vorsätze an. Jensen pflichtete ihr mit einem kurzen "Cheers" bei und nahm bereits den ersten Schluck, während Maeve ihre Nase rümpfend über ihrem Glas hielt. Jensens Miene musste fragend ausgesehen haben, da Maeve ihren Riech-Test entschuldigte, dann aber genug Mut gesammelt haben zu schien, um ebenfalls ihren ersten Schluck zu nehmen. Interessiert über ihr Urteil wartete der Agent und schnaubte verächtlich amüsiert – etwas, was er ziemlich häufig seit ihrem Zusammenstoß von sich gab – als sie sein Resümee ‚Nicht übel‘ wiederholte. Na, wenn der Drink ihr nicht schmeckte, dann hätte sie beim Sazerac durchaus ein Problem. Vor allem, da sie sich zuvor als Weinliebhaberin geoutet hatte. Was Jensen jedoch für sich behielt und den Drink positiv anpries, als er ihr das Glas mit der goldenen Flüssigkeit zuschob. Zeitgleich erkundigte er sich nach ihren Gründen, dieser Veranstaltung beizuwohnen, sodass der Sazerac vorerst beiseitegestellt wurde. "Hm.", machte Jensen weniger überzeugt, als Maeve behauptete, dass nicht alle Gespräche sterbenslangweilig waren. "Aber Trey ist es? Aber vielleicht habt ihr Upper Eastler auch einfach eine etwas andere Definition von unterhaltsam als der Rest von uns? Oder ist das so eine New Yorker Sache?" Jensen wollte konnte den kleinen Seitenhieb gegen Trey nicht unterdrücken und führte das Glas an seinen Mund. Er nahm einen kleinen Schluck, während Maeve nach den passenden Worten suchte, wie sie ihren Besuch beschreiben sollte. Dass sie schließlich beim ‚Socializing‘ landete, sorgte auf Jensens Gesicht für einen leicht gequälten Ausdruck. "Kontaktpflege. Warum überrascht mich das nicht?" Dabei wusste Jensen selbst nicht, ob es daran lag, weil er solche Pflichtveranstaltungen selbst besuchte oder daran, dass es geradezu nach der – seiner Meinung – Oberflächlichkeit dieser ganzen Gesellschaftsschicht schrie. Und ob sie wollte oder nicht, mit ihrer weiteren Erklärung, dass ihre Väter sich kannten und versuchten Trey und sie zu verkuppeln, bestärkte das Klischee in Jensens Kopf. Das Maeve den Wunsch ihres Vaters aber nicht wirklich zu teilen schien und auf wenig Begeisterung stieß, schwächte den Eindruck wieder etwas ab und der eindeutige Blick ließ Jensen leise schmunzeln. Überrascht hob Jensen seine Augenbrauen, als Maeve durchklingen ließ, dass diese Party nicht ihr einziger Höflichkeitsbesuch an diesen Abenden war.

Jensen verzog das Gesicht. "Das klingt nun wirklich nicht unterhaltsam." Hatte man wohl doch unterschiedliche Definitionen. Auch wenn Jensen, was die Silvesterabende betraf, sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen durfte, da er die letzten Jahre immer im Büro gesessen und gearbeitet hatte. Freiwillig. Ein Schmunzeln umspielte Jensens Mundwinkel, als Maeve ein alternatives Abendprogramm aufführte. "Nun, wenn du auf deine anderen Höflichkeitsbesuche heute Abend verzichten kannst, kenne ich durchaus die ein oder andere nette Alternative.", ließ Jensen durchklingen und tastete sich somit etwas weiter an Maeve heran. Es sollte hier vielleicht nur ein einfacher Drink sein, aber musste das doch nicht bedeuten, dass ihr gemeinsamer Abend damit endete, richtig? Jensens Blick huschte nun zum von ihr immer noch unangerührten zweiten Glas. "Weißt du, der ist nicht vergiftet." Er nickte zum Sazerac und griff zeitgleich nach seinem Glas, um es ihr zum Anstoß entgegen zu halten. "Du weißt doch, einer ist keiner. Außerdem sollte man immer mal wieder etwas Neues ausprobieren. Ich mein, es sind noch knapp zweieinhalb Stunden bis Neujahr, wenn nicht jetzt aus seinem Trott ausbrechen, wann dann?" Er sah sie herausfordernd an. Ja, er versuchte auf charmante Art zu sticheln und sie davon zu überzeugen, nicht nur den zweiten Drink zu probieren, sondern diese sterbenslangweilige Party zu verlassen und mit ihm auf eine Alternative umzusteigen. Wobei er sich sicher war, dass sie ihn nicht mit nach Hause begleiten würde. Noch nicht zumindest. Vielleicht endete ihr Abend aber auch schneller als gedacht, da er möglicherweise doch zu weit gegangen war? Seine hellen Augen fixierten das Braun ihrer Iriden, ehe ihm ein leiser Seufzer entfloh. "Ich kann dich aber auch gerne zu deinem nächsten Pflichtbesuch begleiten und im worst case wieder zur Rettung eilen."", schlug Jensen wenig erpicht vor. "Oder aber du vertraust mir und bekommst eine Silvesternacht die du so schnell nicht vergessen wirst." Legte er die Messlatte gerade ziemlich hoch? Ja, ja, das tat er. Natürlich hätte er sich auch zufrieden gegeben die restliche Zeit hier mit ihr zu sitzen und an ihren Drinks zu nippen, aber aus irgendeinem Grund hatte Maeve Jensens Ehrgeiz geweckt. Herausfordernd hielt Jensen seinen Blick und wartete darauf, dass Maeve den Sazerac in die Hand nahm, mit ihm anstieß und somit seinem nächsten Vorschlag zustimmte.


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RE: Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time? - von Jensen Hill - 13.09.2022, 22:07

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