Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
Welcome to the Maeven-Multiverse
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#7


Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
,   Gast,   Gast
am 31.12.2020




do you ever wish you had a second chance to meet someone again for the first time?
I hope that if alternate universes exists,
it will still be you and me in the end.
I hope that there always will be an us.
In every world, in every story - New Year’s Eve Look



Als Jungfrau in Nöten, hätte Jensen die hübsche Unbekannte nun nicht betitelt. Er war ihr auch nicht bewusst zur Rettung gekommen, sondern hatte sie schlichtweg auf einen Drink einladen wollen; wissend, dass er sich spätestens zu Hause in den Arsch gebissen hätte, wäre er einfach so verschwunden. Nicht, weil sie seine einzige ‚Option‘ auf einen Neujahrskuss oder dergleichen war, sondern, weil sie ihn mit ihrer Art zuvor am Fahrstuhl imponiert hatte. Sie war hübsch, keine Frage, aber es gefiel ihm, dass sie ihm gewitzt antwortete, kontra gab und sich nicht unter Wert verkaufte, nur weil ein gutaussehender Kerl wie er – sorry, he knew he was good looking and had no problem admitting that, so actually, not sorry – sich mit ihr unterhielt. Oder ansatzweise Flirtambitionen zeigte. Dass die junge Frau in einem Gespräch mit einem Anzugträger vertieft war, störte Jensen nicht im Geringsten. Er hatte ein Ziel und war gewillt zu finishen; egal wie dieses Ende heute Abend aussehen würde. Zumindest wollte er es nicht unversucht lassen und da die Brünette nicht gerade sehr agil auf ihn wirkte, während sie dem Kerl zuhörte, nutzte Jensen die nächstbeste Gelegenheit und ging dazwischen. Er entschuldigte sich bei dem Gesprächspartner, der alles andere als begeistert war, plötzlich Konkurrenz bekommen zu haben und dann auch noch jemand forsches wie Jensen, doch wie gesagt, der Anzugträger war dem Agenten vollkommen egal – es ging ihm reinweg um die Frau vor ihm. Zugegeben, erst war Jensen etwas überrascht, als sie ihn düster ansah und sich bei dem anderen Mann entschuldigte und ihn ein paar Schritte mit sich zog, doch kaum war ihr Gesprächspartner fort lichtete sich ihre Miene und sie bedankte sich sogar für die Rettung. Das wiederum ließ Jensen schmunzeln. Zwar hatte er vorhin gesehen, dass sie nicht gerade angetan war von dem Gespräch und in der Regel hatte er eine gute Menschenkenntnis, doch auch er konnte sich mal irren und den Anschein hatte es gerade gemacht. Nun folgte aber Genugtuung auf sein eigenes Können, was sich möglicherweise deutlich in seinen hochgezogenen Mundwinkeln widerspiegelte. Jensen wusste, dass er mit seiner Aussagen etwas überzog, doch brachte es den gewünschten Erfolg und zwar die Aufmerksamkeit der Brünetten. Sie war auf jeden Fall interessiert. Schritt Eins war also erledigt. "Nun, wie heißt es noch gleich, starte stets mit reinem Gewissen ins neue Jahr?" Es gab diesen Spruch zwar nicht, aber das war auch nicht wichtig. Stattdessen gab er ihr einen Hinweis, wie er sie schneller aus solch einer unangenehmen Situation hätte retten können und lachte kurz auf, als sie fragte, ob sie bei der nächsten Rettung wieder eine Handtasche opfern müsste. Die hellen Iriden Jensens flackerten zur Handtasche, dann in die dunklen Augen deren Besitzerin. "Kommt drauf an", begann er und konnte es nicht sein lassen, abermals auf ihre Größe anzuspielen, "wenn Sie beim nächsten Mal wieder mit solchen Schuhen rumlaufen, kann ich für nichts garantieren." Es war nicht so, als ob Frauen für den Agenten hohe Schuhe tragen mussten, um (von ihm) gesehen zu werden. Der Zusammenprall zuvor hätte genauso gut mit High Heels passieren können, aber da sie sich vorhin so schick über seine Sticheleien pikiert hatte, hoffte Jensen einfach sein Glück nicht überzustrapazieren. "Auch wenn ich bezweifle, dass Sie über eine ‚billige‘ Handtasche verfügen", gestand der Agent und nahm nochmal ihre bisherige Erscheinung unter die Lupe. Nicht abwertend, aber es war deutlich, dass sie in diese Kreise gehörte. Mehr als er zumindest.

Das Glück schien (noch) mit ihm hold, denn die Brünette stellte sich ihm schließlich mit Namen vor und verzichtete auf einen Nachnamen. War für den Agenten auch irrelevant. Er hatte nicht vor einen Backgroundcheck durchzuführen. Der Vorname reichte vollkommen aus, um den Abend mit ihr zu verbringen. Oder zumindest vorerst diesen einen Drink. Bei der offiziellen Vorstellung entging Jensen nicht, dass ihr Handschlag länger anhielt als gewöhnlich. Genauer gesagt dreieinhalb Mississippis. Schritt Nummer Zwei! Ihre manikürten Nägel drückte sanft gegen Jensens Hand, während ihre Finger von seinen beinahe verschlungen wurden. Anschließend führte Jensen Maeve zur Bar, dieses Mal Unfallfrei und unterbreitete ihr an der Theke den Vorschlag, dass sie einander einen Drink aussuchen sollten, ohne zu wissen, welche Vorlieben der andere hatte. Getarnt als guter Vorsatz und kleine Herausforderung, lenkte Maeve ein und während ihre Augen über die Rückwand der Bar wanderten, musterte Jensen sie ganz genau. Dass sich ihre Blicke dabei kurz kreuzten, da auch sie überlegte, welches Getränk sie für ihn wählen sollte, störte Jensen nicht im Geringsten. Im Gegenteil, als ihre braunen Augen ihn ansahen, blitze Schalk in seinen Blauen hervor und seine Augenbrauen zogen sich herausfordernd fragend nach oben. Bevor neckische Worte jedoch seinen Mund verließen konnten, begann sie die Bestellung aufzugeben. Auf ihren fragenden Blick verzog Jensen seine Miene anerkennend. Old-Fashioned, nicht übel. Zwar spielte sie mit dem Klassiker in gewisser Weise auf Sicherheit, aber dass sie auf den WhistlePig bestand war erfrischend. Auf keinen Fall war es ein Drink, den Jensen ablehnen würde. "Nicht übel. Solide Wahl.", kommentierte er ihre Bestellung und wurde in seiner Einschätzung bestätigt, dass Maeve zwar ihren Mann bzw. ihre Frau stehen konnte, aber von allzu großen Risiken lieber absah. Auch wenn es sich hier nur um einen Drink handelte. Oder, wie Jensen dem Barkeeper verlauten ließ, um zwei. Denn er hatte sich vorgenommen, sein Angebot sie zumindest auf einen Drink einzuladen, umzusetzen! "Zwei Sazerac und einen Penicillin bitte." Jensen zückte bereits das Portemonnaie, als der Barkeeper die Bestellung abnickte. Zumindest einen dieser Drinks würde er bezahlen. Maeve machte zwar nicht den Eindruck als würde sie regelmäßig Whiskey trinken, aber vielleicht lag er auch falsch und sie überraschte ihn damit, keine typische Cocktail-Frau zu sein. Beide Getränke schrien zumindest nicht gerade nach klassischem, fruchtigem Cocktail. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.", gab Jensen neunmalklug leicht zu Maeve hinüber gebeugt und wollte damit ihre Befürchtung aufgreifen, diesen neuen Vorsatz bereits im alten Jahr noch zu bereuen.

Anschließend flog Jensens Blick über die Gäste hinweg und er kam noch einmal auf Maeves langweilig wirkenden Gesprächspartner zu sprechen. Als Maeve ihm zumindest einen Teil seiner Aussage bestätigte, grinste Jensen breit bei den Worten ‚mysteriösen Umständen‘ und säuselte ein "Die Wege des Herr’n sind unergründlich." Und nein, er war nicht gläubig. An Gott glaubte er schon lange nicht mehr, andernfalls wäre er nicht dort wo er heute war. Bevor die Verbitterung sich auf seine Miene niederlassen konnte, weckten Maeves folgenden Worte über ihren Männergeschmack seine Aufmerksamkeit und er fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, ehe er mit bewusst tieferer Stimme auf ihre Herausforderung antwortete: "Das hoffe ich auch. Auch wenn die Messlatte nicht gerade hoch zu sein scheint." Er würde auf jeden Fall einen Eindruck bei ihr hinterlassen. Und war sich auch sicher, deutlich besser im Gedächtnis zu bleiben wie dieser Trey. War eigentlich nur die Frage, wie gut. Der Start war zumindest nicht schlecht. Sie stieg seufzend auf seine Frage nach ihrer Handtasche ein und brachte ihn mit ihren Worten breit zum amüsierten Schnauben. "Wenn du willst, suche ich eine Therapie-Gruppe für sie raus. Eine wo sie ganz anonym sein kann, ohne von ihren High Society Freundinnen fake bemitleidet zu werden.", schlug Jensen vor und hatte gar nicht beabsichtigt, seine bisherige Meinung über diesen Personenkreis des heutigen Abends mit einfließen zu lassen. Denn im schlechtesten Fall projizierte Maeve das auch auf sich und der Abend war schneller vorbei als dem Agent lieb war. "Ich habe da ein paar Kontakte." Ließ er Maeve wissen und bemerkte erst im Nachgang, wie es klingen musste und fügte schnellstmöglich hinterher: "Nicht aus eigener Erfahrung, sondern über die Arbeit." Nicht das sie noch dachte mit einem ehemaligen AA hier an der Theke zu sitzen. Was an und für sich nichts Schlimmes war. Jeder verdiente Respekt eine Sucht (dauerhaft) überwunden zu haben, aber Jensen wollte eben nicht, dass ein falscher Eindruck entstand. Er kratzte sich nervös den Hinterkopf und war ganz froh darüber, dass die Brünette ihn mit schiefgeneigtem Kopf ansprach und sich nach seinem eigentlichen Plan für den Abend erkundigte. Ihm gefiel die Wahl ihrer Worte, was sich in einem kurzen Zucken seiner Mundwinkel widerspiegelte, bevor er sich mit seinem Unterarm auf der Theke abstützte. Nur um doch wieder etwas verlegen zu wirken. Er leckte sich die Lippen und kratzte sich hinter dem Ohr, bevor er zu Maeve hinüber sah und antwortete: "Ehrlich gesagt … ich hatte ein Blind Date." Er hätte durchaus eine coolere Antwort geben können; lügen viel dem Agent nicht gerade schwer, auch nicht das Durchhalten einer Lüge, aber sah er keinen wirklichen Grund darin. "Mein Freund Andy ist Anwalt und wollte mich mit einer Kollegin verkuppeln. Die ist aber nicht aufgetaucht und hat schlussendlich vorhin abgesagt. Und da ich kein wirklicher Silvester-Fan bin, war ich auf den Weg nach Hause. Oder eine andere Bar.", gestand Jensen, denn tatsächlich hätten ihn seine Füße auch durchaus in eine Bar tragen können. "Aber glücklicherweise bin ich dann in eine ziemlich … schlagfertige, nicht ganz unattraktive Frau gelaufen. Was ich mindestens genauso bedauert hätte, wie diesen Drink hier zu verpassen." Wenige Sekunden zuvor hatte der Barkeeper ihnen ihre drei Drinks vor die Nase gestellt und Jensen, der seine Geldbörse bereits in der Hand hielt, zahlte fix alle vier Getränke. Augenzwinkernd klappte er das Portemonnaie zu. "Bei der nächsten Rettung gehen die Drinks auf dich, versprochen." Er steckte die Brieftasche zurück in seine Jeans, während er mit der anderen Hand Maeve erst seinen Cocktail – den Penicillin – zuschob und dann nach seinem Old Fashioned griff. Er umfasste das Glas und hielt es ihr zum Anstoß entgegen. "Auf deine Handtasche.", bot der Agent an und nahm nach dem leisen Zusammenstoß beider Gläser einen kurzen Schluck. Die braune Flüssigkeit brannte im Mund. "Nicht übel.", wiederholte Jensen seine Worte von zuvor, "Aber der hier schmeckt noch besser." Nun schob Jensen Maeve den zweiten Drink zu. "Ein Klassiker aus New Orleans.", erklärte Jensen der Jüngeren und erkundigte sich im Anschluss: "Und was treibt dich auf diese Party, wenn die Gespräche doch sterbenslangweilig sind? Zumindest machtest du den Eindruck als seist du nicht ganz freiwillig hier."



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RE: Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time? - von Jensen Hill - 01.07.2022, 16:00

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