Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
Welcome to the Maeven-Multiverse
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#6


Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
,   Gast,   Gast
am 31.12.2020





# a second chance
for our first meeting
I hope that if alternate universes exists,
it will still be you and me in the end.
I hope that there always will be an us.
In every world, in every story
31.12.2020 | New Year‘s Eve Party | Outfit

Sylvester war in den meisten Serien und Filmen die Nacht, in der es zu den seltsamsten Vorkommnissen, skurrilsten Ereignissen und – vor allem – glücklichsten Wendungen kam. Zuerst über den Haufen gerannt zu werden und dabei den Drink zu verschütten, der einem doch eigentlich die kommenden langweiligen Minuten etwas erträglicher machen sollte konnte auch im echten Leben wohl in irgendeiner dieser Kategorien verortet werden. Wenn der Grund dieses unfreiwilligen Zusammenstoßes dann nicht nur attraktiv war, sondern auch noch Humor besaß machte das eine Situation wie diese eindeutig erträglicher. Dennoch zog sich bei den Worten des Mannes nun auch Carolines zweite Augenbraue in schwindelerregende Höhen; ganz so, als könne sie nicht so recht glauben, dass er sich da gerade wirklich zum zweiten Mal innerhalb weniger Sekunden einen Scherz über ihre Körpergröße erlaubte. Das Schmunzeln in ihren Zügen machte die gespielte Empörung jedoch ziemlich schnell zunichte und so gab sie ihm mit einem verschwörerisch geflüsterten “Vielleicht habe ich mich ja bewusst für flache Schuhe entschieden, damit meine Suche auch lange erfolglos bleibt?“ noch einmal eine andere Sicht auf die Dinge zu bedenken. Mit einem Zwinkern ihren Scherz unterstreichend. Sie würde dem Fremden nun mit Sicherheit nicht direkt auf die Nase binden, dass sie sich dann doch lieber anrempeln und noch zehn Drinks verschütten lassen würde, anstatt länger als in ihrem Zeitplan vorgesehen mit dem Gastgeber der Party reden zu müssen. Am Ende war er doch ein guter Freund von Trey und ihre geschäftlichen Beziehungen waren nun einmal leider weniger von Humor geprägt, sodass der Staatsanwalt für eine Aussage dieser Art wohl weniger Verständnis hätte. Im Gegensatz zu ihrer neuen Bekanntschaft, dessen Kommentaren der gewohnt stichelnd-arrogante Unterton der Upper East Side fehlte bei dem selbst die freundlichsten Worte die unterschwellige Beleidigung nicht kaschieren konnten. Nein; das schelmische Funkeln in den blauen Augen nahm seinen Worten eher den Biss und sorgte dafür, dass auch Caroline entspannt Scherze machen konnte. Nicht nur über die Zentimeter, die sie vom Durchschnitt der amerikanischen Frau trennten, sondern eben auch über die heroische Opferbereitschaft ihrer Handtasche oder die so hochgepriesenen Traditionen einer Silvesternacht. Dass der Fremde darauf keinen großen Wert legte, konnte sie ihm nicht einmal verübeln und doch kam sie nicht umhin ihm noch einmal mit einem kurzen Anheben ihrer Handtasche zu verdeutlich, dass man da manchmal gar kein Mitspracherecht hatte. Ganz anders wohl aber bei der Tradition des Mitternachtskusses, denn irgendetwas in Caroline sagte ihr, dass der Fremde da durchaus eine große AusWahl haben dürfte. Bevor sie dieses Thema – in Gedanken oder Worten – jedoch vertiefen konnte, verabschiedete sie sich lieber mit einem Nicken von ihrer flüchtigen Bekanntschaft. Nicht ohne das aufflackernde Gefühl von Reue, aber am Ende des Tages – oder in diesem Fall sogar Jahres – war er eindeutig eine Ablenkung, die Caroline von ihrem eigentlichen Plan abhielt und der bestand nun einmal aus Arbeit.

Auch wenn sie diesen Begriff für das kommende Jahr wohl noch einmal neu definieren sollte, denn eigentlich hatte sie mit dem Gastgeber dieser Party in keinster Weise geschäftlich zu tun und würde es wohl auch nie haben. Wie schon wäre in Momenten wie diesen also die Möglichkeit sich einfach klonen zu lassen und während ein Klon alle Sylvesterveranstaltungen abklapperte, die wirklich rein geschäftlicher Natur waren, konnte sie den zweiten Klon auf die Partys schicken, die vor allem der Kontaktpflege ihres Dads dienten und Caroline selbst … okay; sie wusste nicht so recht, was sie dann an diesem Abend treiben würde, aber mit Sicherheit würde sie sich nicht im Gespräch mit Trey Carmichael wiederfinden; immer wieder kurz interessiert nickend, wenn dieser von seinen Schritten auf dem Weg zum Bezirksstaatsanwalt berichtete. Was durchaus spannend war, aber im Kontrast zu dem Gespräch, was sie gerade vor dem Aufzug geführt hatte, nur noch dröger als sonst. Wehmütig dachte Caroline an das amüsierte Funkeln in den blauen Augen und an den breiten Rücken vor der Fahrstuhltür zurück, nur um für einen kurzen Moment der wahnwitzigen Vorstellung anheim zu fallen ihre Gedanken hätten ausgereicht um ihre Zufallsbegegnung herbeizuzaubern. Aber es war keine flüchtige Ähnlichkeit; es war tatsächlich er, der sich da beinahe schon unverschämt selbstbewusst in das laufende Gespräch zwischen Caroline und dem Staatsanwalt einschaltete. Die Erleichterung, die sie bei dieser Erkenntnis durchflutete, hielt sie Dank jahrelangem Training aus ihrer Mimik fern; versuchte sich stattdessen mit der Andeutung einer anstehenden Rüge aus ihrem eigentlichen Gespräch zu klinken. Dass sie diese Scharade spätestens bei Treys Abkehr zu seinen anderen Gästen mit einem lautlosen Seufzen fallen lassen konnte, machte es ihr erheblich einfacher. Ganz zu schweigen von dem ansteckenden Grinsen, was sich auf den Zügen ihres Gegenübers abzuzeichnen begann und Carolines Lippen kräuselten sich nur noch mehr im Versuch nicht ebenfalls in ein Grinsen auszubrechen. “Die schlimmsten drei Stunden des Jahres?“, hakte sie also stattdessen mit überraschter Miene nach. Wegen eines Korbs von ihr? Nun; 2020 musste es dann ja ziemlich gut mit ihm gemeint haben, wenn die Messlatte so weit oben hing. “Was für ein Glück, dass ich das natürlich nie mit meinem Gewissen vereinbaren könnte.“ Wer von ihnen beiden dabei mehr Glück hatte, stand jedoch zur Debatte. Zumindest Caroline war nämlich mehr als nur froh darüber durch den Mann einen schnellen, aber trotzdem absolut nachvollziehbaren Abgang aus diesem Pflichtteil des Abends erhascht zu haben. War es da nicht logisch, dass sie ihm als Dank einen Drink ausgab? Ganz abgesehen davon, dass sie im Laufe der Zeit ein eher ungutes Gefühl dabei hatte sich von einem Mann einladen zu lassen. Die ‘du-schuldest-mir-aber-was‘-Karte wurde in diesem Fall nämlich leider viel zu oft ausgespielt und obwohl ihr Retter in der Not auf den ersten Blick nicht so wirkte, konnte frau eben auch nie wissen. Der Schein trügte leider viel zu oft. Zumindest in Bezug auf seinen Humor schien sich der erste Eindruck jedoch zu verfestigen, sodass sie erneut mit überrascht nach oben gelupfter Augenbraue ihren Blick einen Moment auf den markanten Gesichtszügen des Größeren ruhen lassen konnte. “Beim nächsten Mal?“, wiederholte sie dabei die Worte über die sie zuerst gestolpert war. “Müsste ich für die nächste Rettung denn vorher eine weitere Handtasche opfern? Dann würde ich mir vielleicht ein etwas billigeres Modell mitnehmen.“ Grinsend zog sie ihn auf, ehe sie sich dann doch vorstellte. Nicht mit Caroline, sondern mit Maeve. Sicherheitshalber, aber vor allem um sich selbst noch einmal daran zu erinnern, dass sie sich diesen einen Drink durchaus erlauben konnte. “Freut mich, Jensen.“, erwiderte sie die höflichen Worte, während sich ihre Augen kurz auf die Hand legte, die ihre Finger umschlossen hielt. Sie war warm und fühlte sich angenehm an; es war keine dieser Berührungen, die man augenblicklich unterbrechen wollte und so ließ sie ihre Hand noch einen kurzen Moment in dieser Position verharren, ehe sie sie wieder zurückzog und mit einem zustimmenden Nicken der auffordernden Handbewegung in Richtung Bar folgte. Ein Weg, den sie dieses Mal ohne Anrempler absolvierte, was wohl vor allem der großgewachsenen Gestalt an ihrer Seite zu verdanken war. Noch glücklicher war sie jedoch darüber keinem weiteren bekannten Gesicht zu begegnen. Wer wusste schon, ob Jensen sie wirklich ein weiteres Mal aus einem sterbenslangweiligen Gespräch retten würde. So konnte sie sich auf dem dargebotenen Barhocker niederlassen und nach einem kurzen Blick den Tresen hinab ihre Aufmerksamkeit wieder voll und ganz ihrer neuen Bekanntschaft schenken.

Der erneut bewies, dass sich das Attribut ‘hartnäckig‘ durchaus in seinem Lebenslauf wiederfinden konnte; war sein Vorschlag doch nur der erneute Versuch sie ebenfalls zu einem Drink einladen zu dürfen. Allerdings so originell verpackt das Maeve gar nicht lange darüber nachdenken musste um ihr Einverständnis mit einem kurzen Nicken zu signalisieren. “In Ordnung. In der Hoffnung diesen Vorsatz nicht auch gleich wieder zu bereuen.“ Sie wusste selbst wie wählerisch sie bei Getränken war, aber ihr gefiel die Idee. Würde er einen Drink wählen, den er selber mochte? Oder den er für sie als passend empfand? So oder so könnte es eine Menge über ihren Gegenüber verraten und ein interessiertes Funkeln schlich sich in die braunen Augen. Jensens Handbewegung folgend, flog ihre Aufmerksamkeit in Richtung des Barkeepers, der sie vorhin bereits mit dem Martini versorgt hatte. Anschließend wanderte ihr Blick über die hinter der Bar an der Wand ausstaffierten Flaschen, hinüber zu ihrer Begleitung, die sie einige Sekunden nachdenklich musterte und dann wieder zum Barkeeper zurück. “Einen Old-Fashioned. Aber bitte mit dem WhistlePig hinter dir als Grundlage.“, ließ sie schließlich ihre Entscheidung verlauten; fragend zur Seite blickend, ob ihre Begleitung in Anbetracht dieser Wahl nicht augenblicklich das Weite suchte. Irgendwie war das nämlich doch schwerer als vermutet. Mit Wein kannte sie sich aus, aber wie der klassische Weintrinker wirkte Jensen nur bedingt. Konnte aber auch einfach an dem Flanellhemd liegen, das im Kontrast zum klassischen Dreiteiler der hier anwesenden Herren stand. Mit einem fruchtigen Cocktail in der Hand konnte sie sich ihre neue Bekanntschaft jedoch auch nicht vorstellen. Warum sie sich am Ende für den Old Fashioned entschied würde sie jedoch nicht offenbaren. Stattdessen beobachtete sie Jensens Blick durch den Raum. Hatte er Sorge jemanden zu treffen, von dem er sich eigentlich schon verabschiedet hatte? Möglich wäre es; auch wenn der Name, der letztendlich Jensens Mund verließ sie dann doch überrascht aufsehen ließ. Oder war es doch eher die so geschickt verpackte, aber doch auch ziemlich direkte Frage nach ihrem Beziehungsstand, die ihr für einen Moment tatsächlich die Sprache verschlug? Nicht, weil sie seine Aussage für dreist oder anmaßend erachtete; viel eher empfand sie Jensens Direktheit in einem Umfeld wie diesen als äußerst erfrischend. “Ich habe tatsächlich Trey gesucht, als ich vorhin unter mysteriösen Umständen meinen Martini verloren habe.“, bestätigte sie zunächst jedoch nur die erste Aussage des Mannes; ließ ihren Blick ebenfalls einmal suchend über das Meer an Gesichtern gleiten, um dann in Jensens Gesicht zu verharren. Zumindest für eine Sekunde. Dann wanderte das Braun jedoch langsam einmal die sitzende Gestalt hinunter und wieder hinauf, während sie ihr Lächeln hinter einem lapidaren Schulterzucken zu verstecken suchte. “Ich hoffe auch einen etwas besseren Geschmack bei Männern zu haben, als dass ich mich lange mit sterbenslangweiligen Gesprächen aufhalten würde.“ Schwang da so etwas wie eine Herausforderung in ihren Worten mit? Vielleicht. Wenn ja, dann ging sie schnell im leisen Auflachen der Unternehmensberaterin unter, die ob der erneuten Frage nach ihrer Handtasche diese nur theatralisch seufzend zwischen ihnen auf den Tresen ablegen konnte. “Ich bin mir nicht sicher ob sie mich jemals wieder freiwillig auf eine Party begleiten wird. Vielleicht werde ich ihr neben der Reinigung noch eine Martini-Therapie-Gruppe suchen müssen.“ Die Arme! Hatte sich geopfert und Maeve war tatsächlich mehr als nur froh darüber. Die Tasche konnte sie – so grausam es auch klang – auf dem Weg im nächsten Mülleimer versenken, sollte der Geruch nach Gin und Vermouth zu stark werden. Bei ihrer Bluse wäre das schon um einiges schwieriger gewesen. Was sie zum ursprünglichen Aufeinandertreffen mit Jensen brachte und nun war es an Maeve mit einem neugierigen Ausdruck den Kopf zu neigen. “Also, Jensen. Wie war dein eigentlicher Plan diese letzten Stunden des Jahres zu füllen, bevor dein Pflichtgefühl es nicht zuließ eine Frau ohne Drink und in einem sterbenslangweiligen Gespräch zurückzulassen?“ Er schien es immerhin ziemlich eilig gehabt zu haben diese Party zu verlassen.


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RE: Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time? - von Maeve Hill - 28.06.2022, 20:24

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