Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
Welcome to the Maeven-Multiverse
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#5


Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
,   Gast,   Gast
am 31.12.2020




do you ever wish you had a second chance to meet someone again for the first time?
I hope that if alternate universes exists,
it will still be you and me in the end.
I hope that there always will be an us.
In every world, in every story - New Year’s Eve Look



Der Zusammenstoß war im großen Ganzen betrachtet kurz und schmerzlos. Außer für das Martiniglas, welches dem Zusammenprall zum Opfer gefallen war. Und für die Handtasche, die sich uneigennützig zwischen dem flüssigen Inhalt und seiner Besitzerin geworfen und die klebrige Maße über sich verschütten lassen hatte. Und diese Aufopferung sollte, laut der Brünette, nicht umsonst sein, da sie ihr die Premium-Reinigung versprach. Was Jensen für einen kurzen Moment überlegen ließ, wie teuer so eine Reinigung wohl sein würde und ob er ihr das entsprechende Kleingeld einfach in die Hand drücken sollte. Immerhin war es sein Verschulden, dass die Tasche überhaupt so in Mitleidenschaft gezogen worden war. Auch wenn ein Ersatzdrink vermutlich günstiger gewesen wäre, denn seinen Eindrücken nach zu urteilen, bewegten sich die meisten Gäste dieser Feierlichkeit weit außerhalb seiner Gehaltsklasse. Und auch die Frau vor ihm trug ausschließlich teure Designermode. Ob sie auch Anwältin war? Vielleicht war sie Foto-Model? Für den Laufsteg dank ihrer Größe – die Jensen nicht unkommentiert ließ – zwar zu klein, aber für Magazine und Advertisement sollte es alle Male reichen. Hübsch genug war sie auf jeden Fall. Doch anstatt ihren Smalltalk zu sehr zu vertiefen, entschuldigte sich der Agent ein weiteres Mal bei ihr und fand wenige Augenblicke später heraus, dass sie ohnehin keine Zeit für einen Drink mit ihm hatte, da sie auf jemanden wartete und er sie daher ‚nur‘ um ihren Übergangsdrink gebracht hatte. Jensen nickte und tatsächlich entglitt ihm dabei ein weiterer, neckischer Kommentar hinsichtlich ihrer Größe. Zumindest indirekt. "Nun, vielleicht sollten Sie bei der Suche dann lieber höhere Schuhe anziehen? Ich mein, nicht, dass ihre Tasche noch einen weiteren Drink abbekommt." Es war nicht sehr gentleman like, aber bisher hatte Jensen den Eindruck, als würde die Unbekannte auch gut einstecken und austeilen können. Sie schien nicht die Art Frau zu sein, die schnippisch alles in den falschen Hals bekam und sich selbst nicht verteidigen konnte. Dennoch hoffte Jensen, dass er charmant genug war, um keinen allzu schlechten Eindruck zu hinterlassen. Kurz überlegte er, ob er ihr bei der Suche helfen sollte, immerhin hatte er für den heutigen Abend nichts weiter geplant, doch wie gesagt, sie schien ihre Sachen gut im Griff zu haben, sodass er sie mit ruhigem Gewissen ziehen lassen konnte. Zumindest aus dieser Warte. Das sie ihm seine Neckerei nicht allzu übel nahm, merkte Jensen kurz darauf, als die Brünette darüber scherzte, dass er hoffentlich noch das Glück finden würde, mit einem Silvesterdrink überschüttet ins neue Jahr starten zu können. Das entlockte dem Agenten ein amüsiertes Lachen. "Ehrlich gesagt, ist das eine Tradition, auf die ich durchaus verzichten kann.", gestand Jensen ihr und verabschiedete sich schließlich, um den Aufzug mit einem Tastendruck hinauf zu befördern.

Während er auf den Blechkasten wartete, drehten sich seine Gedanken unglücklicherweise um eben jene Begegnung. Sie war humorvoll, keck und hübsch. Und zumindest weder verlobt, noch verheiratet. Vielleicht war sie auf der Suche nach ihrem Freund gewesen? Wobei … Jensens Erfahrung nach hätte sie ihre Erklärung in diesem Fall anders formuliert. Dann hätte sie ihren Freund erwähnt und ihn nicht als namenslosen Kerl dargestellt. Vielleicht war sie, genauso wie er, auch auf einem Blind Date? Jensen schnaubte amüsiert auf. Was wäre es für eine Ironie des Schicksals, wenn sie beide versetzt worden wären … . Jensen biss sich auf die Innenseite seiner Unterlippe und fasste den Entschluss, nicht in den Aufzug zu steigen, der extra seinetwegen all die Stockwerke hinaufgekommen war, sondern stattdessen machte der gebürtige Südstaatler auf dem Absatz kehrt und schritt auf der Suche nach der hübschen Unbekannten durch die Partymenge. Es dauerte nicht lange, dann hatte er sie in einem Gespräch mit einem Mann im feinen Zwirn gefunden. Ob das der Kerl war, den sie gesucht hatte? Falls ja, machte sie keinen allzu glücklichen Eindruck. Auch wenn ein Lächeln auf ihren Lippen lag. Es war eins aus reinster Höflichkeit. Das konnte Jensen bereits nach dem ersten Augenaufschlag erkennen. Im Gegensatz zu ihrem Gesprächspartner, der – seiner Körpersprache nach zu urteilen – auf jeden Fall deutlich mehr Interesse an seinem Gegenüber hatte. Jensen musterte die beiden noch eine kurze Weile, steckte seine Erfolgschancen ab und ging schließlich auf das Pärchen zu, um ihr Gespräch unsanft zu unterbrechen. Eine Unterbrechung, die zumindest bei dem Kerl – Trey, wie es schien – nicht gut ankam. Das die Brünette bei ihren Worten ihre zierlichen Finger auf seinen Oberarm legte, registrierte Jensen sofort und deutete es als erstes, positives Zeichen. Denn egal ob es eine bewusste oder unbewusste Geste war, es bedeutete auf jeden Fall, dass er ihr nicht unsympathisch oder unangenehm war. Jensen warf dem Unbekannten ein flüchtiges, entschuldigendes Nicken zu. Konnte den Schalk aber nicht aus den Augen vertreiben, als er behauptete: "Dauert auch nicht lange." und folgte dann der kleinen Person vor sich, die ihn erst etwas finster, dann an ihm vorbei sah um schließlich seine Worte von soeben mit einem Schmunzeln zu wiederholen. Jensen schob seine Hände in die Hosentaschen, ein Grinsen breitete sich Millimeter um Millimeter auf seinem Gesicht aus, während seine hellen Augen ihrer Geste die Uhrzeit abzulesen amüsiert folgten. Ein schuldbewusster Ausdruck glitt über Jensens Miene, als er ihre Behauptung wehmütig bestätigte: "Oh ja. Das wären auf jeden Fall die schlimmsten drei Stunden des Jahres. Und einen ganz miesen Start ins neue Jahr."

Zu Jensens ehrlicher Überraschung gab sie ihm, in gewisser Weise, erneut einen Korb. Denn anstatt seine Einladung zu einem Drink anzunehmen, schlug die Frau vor, ihm einen Drink zu spendieren. Als Dankeschön dafür, dass er sie aus diesem Gespräch gerettet hatte. Schalk mischte sich unter Jensens Gesichtsausdruck und innerliche Erleichterung, gepaart mit einem Ego-Booster, da er mit seiner Einschätzung goldrichtig gelegen hatte. "Das nächste Mal sollten Sie einfach etwas lauter nach der Uhrzeit fragen, oder sich am Ohr kratzen, dann weiß ich Bescheid und erspare Ihnen gerne weiterer solcher Gespräche.", verriet Jensen augenzwinkernd und lächelte aufrichtig, als sich die bisher namenslose Unbekannte als ‚Maeve‘ vorstellte. Ihr kurzes Zögern entging Jensen nicht, sodass er stumm darüber nachdachte, ob sie ihm gegebenenfalls einen falschen Vornamen genannt hatte – war diese Taktik für Frauen leider nicht selten zur eigenen Sicherheit – doch konnte er mit dem aktuellen Kenntnisstand kein Urteil fällen, weshalb er den Namen vorerst so hinnahm und ihr seine Hand entgegenstreckte. "Freut mich sehr, Maeve. Ich bin Jensen." Er schüttelte ihre zierliche Hand mit sanftem Druck und reckte dann seinen Kopf in Richtung Bar, bevor er mit einer Handbewegung in eben jene Richtung wies. Dort angekommen, zog Jensen der Frau einen Barhocker vor und ließ sich neben ihr nieder. Seine hellen Augen flackerten über die Theke, bevor er seine Begleitung musternd ansah und schließlich fragte: "Was hältst du davon, wenn du mir einen Drink aussuchst und ihn mir spendierst und ich suche dir einen Drink meiner Wahl? Als vorgezogenen Vorsatz mal etwas Neues auszuprobieren?" Er zwinkerte herausfordernd und hob bereits die Hand, um kurz darauf die Bestellung aufzugeben. In der Hoffnung, dass der Kerl hinter der Theke einer von den guten Barkeepern war und den Drink zu mixen wusste. Anschließend wanderte Jensens Blick über die Menschenmenge, auf der Suche nach diesem Trey, ehe er wieder Maeve ansah. "Also, Maeve. War dieser Trey derjenige, den du vorhin gesucht hast? Ich hoffe nicht, dass er dein Freund ist. Denn wenn eure Gespräche sterbenslangweilig sind, kann die gemeinsame Zeit ganz schön zäh werden.", prophezeite Jensen und überschritt mit dieser Direktheit bewusst eine gewisse Linie. So würde er aber immerhin recht schnell heraus finden, ob sie Single war oder ob er sich innerlich auf einen eifersüchtigen Freund vorbereiten musste. "Wie geht es deiner Tasche?", hakte der Agent nach und auch hier entschied er sich bewusst, nicht mit den Standard-Smalltalk-Kennenlern-Fragen anzufangen.


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RE: Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time? - von Jensen Hill - 03.01.2022, 16:53

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