Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
Welcome to the Maeven-Multiverse
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#4


Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time?
,   Gast,   Gast
am 31.12.2020





# a second chance
for our first meeting
I hope that if alternate universes exists,
it will still be you and me in the end.
I hope that there always will be an us.
In every world, in every story
31.12.2020 | New Year‘s Eve Party | Outfit

Dass man das alte Jahr lieber noch nicht allzu vorzeitig abschreiben sollte, war vermutlich ein klassischer Rat in einem dieser vielen ‘How to be a better person‘-Büchern. Auch aus allen Dingen das Positive zu ziehen oder sich idealerweise in Vergebung zu üben, anstatt die Menschen, die einem vermeintlich Unrecht getan haben zu verdammen. Drei Dinge, denen Caroline mit einer Leichtigkeit nachkommen konnte und das nicht etwa, weil sie ‘die beste Version ihrer Selbst war‘ – so doch immer das hochgestochene Ziel dieser Ratgeber? – sondern aus einem reinen Pragmatismus heraus. Auf einer vollen Party angerempelt zu werden war gerade bei ihrer zierlichen Gestalt keine Seltenheit. Sie hatte sich nicht verletzt und da der unfreiwillige Zusammenstoß keinerlei unliebsame Aufmerksamkeit auf sich zog, musste ihr das Ganze nicht einmal peinlich sein. Hätte sie die Wahl, hätte sie sich natürlich gegen eine Kollision mit dem massiven Körper entschieden, aber nun war es ohnehin zu spät und ihre witzelnden Worte sollten nicht nur ihren Gegenüber beruhigen, sondern auch auf anderer Ebene deutlich machen: No harm done. Wenn man das Schicksal des armen Martiniglases einmal außer Acht ließ. Aber … und da war sie dann doch; die fein geschwungene Augenbraue, die sich in sichtlicher Irritation langsam nach oben zog, nachdem ihr Blick den Augen des Fremden in Richtung ihres eigenen Schuhwerks gefolgt war. Dort befanden sich einfache Ballerinas, die sie vor der Kälte des Winters zwar nicht wirklich schützen konnten, aber bei einem Party-Marathon durchaus bequem waren. Bequemer zumindest als die von ihr selbst angebrachten Plateauschuhe und in einer ungläubigen Geste sah sie dem Fremden wieder ins Gesicht. “Ach?!“ Mehr bedurfte es ihrer Meinung nach gar nicht, um ihre Gedanken zum Ausdruck zu bringen, während sie den Kopf in fragender Manier leicht schief legte: Er wollte ihr nicht zu nahetreten und machte dann solch einen frechen Kommentar über ihre Größe? Ziemlich unglaubwürdig! Weitaus glaubwürdiger war da schon der simple Fakt, dass er sie einfach nicht gesehen hatte. Sie ihn ja auch nicht und so nickte Caroline; als Zeichen dafür, dass es ihr gut ging, sie fortan einfach beide besser Acht geben mussten und weil er Dank seiner guten Reflexe ohnehin den größten Schaden verhindert hatte, indem er sie auffing.

Naja; zumindest den direkten Schaden. Erneut wurden die Glasscherben zu ihren Füßen ausgeblendet, denn auf den Drink bestand sie nun wirklich nicht und auch das Schicksal ihrer Tasche wurde mit ihrer fahrigen Handbewegung abgewiegelt. Der Fremde selbst hatte die Reinigung erwähnt, die einen Schaden dieser Art einfach würde beheben können und so zeichnete sich ehrliche Erleichterung auf den Gesichtszügen der Frau ab, als auch ihre unfreiwillige Bekanntschaft bestätigte, dass er fortan nicht nach Martini riechend durch die Gegend ziehen musste. Caroline erwiderte das Schmunzeln mit einem zurückhaltenden Lächeln, nachdem sich auch ihre Augen wieder auf das Gesicht des Mannes gelegt hatten und sie beinahe schon stolz auf ihre kleine Tasche klopfte. “Ich werde ihr für ihr Opfer danken, indem ich einfach die Premium-Reinigung wähle.“, erwiderte sie in feierlichem Ernst; indirekt erneut andeutend, dass sie keine Kompensation seinerseits erwartete. Denn truth be told: Caroline wollte ihre Tasche definitiv nicht in irgendjemandes Hände geben, damit dieser Jemand sie in irgendeine Reinigung brachte. Und da sie die Preise ihrer Reinigung ziemlich gut kannte, wollte sie solch eine Summe auch niemandem aufbürden. Vor allem niemanden, der ganz offensichtlich den Weg in Richtung Ausgang nicht schnell genug finden konnte? Obwohl ihrer Vermutung ziemlich brüsk war, konnte sie sich das wissende Schmunzeln nicht verkneifen, als der Fremde ihr seinen geplanten Abschied bestätigte; ihren Blick durch seine Frage automatisch wieder auf sich zog, während sie ihn nachdenklich musterte. “Ehrm …Weder noch?“, antwortete sie ihm wahrheitsgemäß und sah dabei noch einmal zu den Scherben zu ihren Füßen, ehe sie mit den Schultern zuckte. “Nennen wir es Überbrückungsdrink. Ich … warte auf jemanden. Oder besser gesagt; ich suche jemanden, um dann weiterziehen zu können.“ Kurz überlegte sie, ob der Fremde ihr eventuell dabei behilflich sein und ihr verraten konnte, wo sie Trey finden würde. Da er jedoch selbst gesagt hatte, dass er bereits auf dem Sprung war – und auf Grund ihres eigenen strikten Zeitplans sehr gut wusste wie frustrierend zeitliche Verzögerungen sein konnten – entschied sie sich dagegen ihn noch länger mit ihren Befindlichkeiten aufzuhalten; versicherte stattdessen lieber noch einmal ihre Unversehrtheit und konnte dann doch nicht anders als leise zu lachen ob seiner Worte. Wenn nur solche Dinge auf ihrer To-Do-Liste für den Abend stehen würden, könnte sie der ganzen Sache wohl nur noch weniger abgewinnen, aber irgendwie hatte er ja auch recht. Ich schon. Sie leider noch nicht. Aber ich denke, Sie finden bestimmt noch jemanden, der etwas treffsicherer ist als ich.“, zwinkerte sie ihm kurz zu, um ihm anschließend auch schon Platz zu machen. Sie wollte ihn nicht aufhalten. Und außerdem erwischte Caroline sich selbst dabei wie ihr diese Art der zwanglosen Plauderei um einiges angenehmer erschien als all die Gespräche, die an diesem Abend noch vor ihr lagen. Ganz zu schweigen davon, dass ihr derzeitiger Gesprächspartner auch um einiges mehr fürs Auge zu bieten hatte als der Rest, der noch kommen sollte. Lächelnd bestätigte sie daher noch einmal, dass er sich über die Reinigung ihrer Tasche wirklich nicht den Kopf zerbrechen sollte. “Genießen Sie lieber den Abend und den Rest des Jahres.“, war stattdessen ihr Plädoyer. Wenigstens einer von ihnen.

Sobald er an ihr vorbeigetreten war, war Caroline auch schon wieder im Business-Modus; durchforstete mit ihren Augen die anwesenden Menschen nach dem vertrauten Haarschopf – um anschließend doch noch einen kurzen Blick über ihre Schulter zurück zu werfen. Zögerlich betrachtete sie die breiten Schultern, die vor der Aufzugstür verharrten und nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe. Es wäre ein leichtes ihm auf die Schulter zu tippen und ihn zu fragen, ob sie nicht noch ein paar weitere dieser unsinnigen Silvestertraditionen gemeinsam von ihrer To-Do-Liste streichen wollte. Aber das stand eben nicht auf ihrer To-Do-List. Ein unverfängliches Gespräch mit einem gutaussehenden Fremden war nicht Teil des Plans und an den hielt Caroline sich. Immer. Ein leises Seufzen war daher auch alles, was sich die brünette Frau erlaubte, ehe sie dem Aufzug endgültig den Rücken kehrte und sich wieder durch die Menge schlängelte. Sie verzichtete darauf sich ein neues Getränk zu holen. Mit etwas Glück hatte sie Trey schnell gefunden. Und mit noch mehr Glück würde sie einfach schnell den Weg nach unten antreten und dort noch einmal über jemanden stolpern, der in den Irrungen und Wirrungen der New Yorker Silvesternacht noch immer auf ein Taxi wartete. Oder etwas ähnlich Abstruses, was vermutlich nur in einer Rom-Com vorkam. Den Gedanken an den Fremden verdrängend – und zwar ein für alle Mal, damit ihre beste Freundin ihr morgen nicht gehörig den Kopf waschen konnte, weil sie eine Gelegenheit wie dieser der Arbeit wegen hatte sausen lassen – wäre Caroline auch beinahe am eigentlichen ‘Objekt ihrer Begierde‘ vorbeigelaufen und sie konnte mit Fug und Recht behaupten noch nie so froh gewesen zu sein Trey Carmichael zu sehen. Der etwas ältere Mann war ihr durchaus sympathisch. Aber es hatte nie auf eine Art und Weise zwischen ihnen gefunkt, die Maeve dazu veranlassen würde auch über die obligatorischen Pflichttermine hinaus Zeit mit diesem verbringen zu wollen. Er war nett, zuvorkommend und höflich. Aber eben auch sterbenslangweilig, wenn er nicht gerade von seiner Arbeit sprach. Dementsprechend schnell lenkte sie das Gespräch nach einer kurzen Begrüßung auch auf eben jenes Thema, damit sie ihr Interesse nicht nur vortäuschen musste. Ein paar Minuten nur. Dann würde sie ihm noch einen guten Rutsch wünschen und sich auf den Weg zur nächsten Veranstaltung machen. So jedenfalls der Plan. Aber irgendetwas schien ihr diesen am heutigen Tage nicht so recht zu gönnen. Oder eher irgendjemand? Caroline fühlte sich zunächst von der tiefen Stimme gar nicht so richtig angesprochen. Erst, als Trey mitten im Satz verstummte, richtete sich auch die Aufmerksamkeit der Unternehmensberaterin auf die Gestalt, die sich da so unvermittelt zu ihnen gesellt hatte und ehrliches Erstaunen huschte über ihre Züge. Was zur…?

Eine Frage, die sie Gott sei Dank nicht laut äußerte und die ihr dennoch prompt beantwortet wurde. Caroline benötigte sämtliche Selbstbeherrschung, damit nicht augenblicklich ein amüsiertes Grinsen auf ihren Zügen erschien. Stattdessen war sie es nun, die ihrem eigentlichen Gesprächspartner einen entschuldigenden Blick zuwarf. “Entschuldige mich bitte, Trey. Wir…“ Und dabei legte sie kurz ihre Hand auf den Oberarm des Fremden um zu symbolisieren, dass sie sich auch wirklich kannten und er jetzt nicht einfach so in ihr Gespräch platzte. “…hatten gerade einen kleinen Zusammenstoß vor dem Aufzug. Ich denke, ich sollte das kurz klären gehen.“ Es war reine Spekulation, dass sich der Staatsanwalt und ihre ‘umwerfende‘ neue Bekanntschaft nicht kannten und doch hätte Caroline darauf schwören können, dass der Fremde dann sicherlich nicht mit solch einer Selbstverständlichkeit ins Gespräch geplatzt wäre. Was ihr in doppelter Hinsicht zu Gute kam, denn so konnte sie einfach so tun als wäre sie über die unhöfliche Unterbrechung sichtlich pikiert. Sie sah, wie sich auf den Zügen des Staatsanwalts ein kleiner Protest abzuzeichnen begann und so wünschte sie ihm einfach schnell einen guten Rutsch, versicherte ihm, dass sie die Situation schon alleine zu klären wusste und er sich doch lieber seinen Gästen widmen sollte, ehe ihre Hand am Oberarm des Fremden diesem mit sanftem Druck signalisieren sollte ihr doch bitte zu folgen. Nur wenige Schritte vom Gastgeber weg; dann drehte sie sich auch schon wieder zu ihm um und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen und einem i’m not amused-Ausdruck in den braunen Augen an. Zumindest solange bis ein vorsichtiger Blick hinter ihm ihr versicherte, dass sich auch Trey nach einem kurzen skeptischen Blick in ihre Richtung wieder anderen Gästen zugewandt hatte. Erst dann wurde der Ausdruck in ihrem Gesicht weicher. “Für den Rest des Jahres, also?“ Sie löste ihren Blick endgültig von Trey; richtete ihn auf den Fremden und sah dann demonstrativ auf die zierliche Armbanduhr an ihrem Handgelenk, während ihr rechter Mundwinkel zu zucken begann. “Das wären … drei sehr reuevolle Stunden, nehme ich an?“ Aufziehen wollte sie ihn nicht. Allzu offensichtlich zugeben wie sehr ihr dieser direkte Schritt imponierte – zu dem sie sich selbst vor dem Aufzug ja nicht getraut hatte – wollte sie jedoch auch nicht. Und so sah sie ihn schmunzelnd an. “Ich denke, mit diesem Wissen könnte ich den Rest des Jahres nicht ohne Bedauern zubringen. Aber … anstatt mir einen Drink auszugeben; was halten Sie davon, wenn ich Ihnen einen Drink spendiere? Als kleines Dankeschön dafür, dass ich dieses sterbenslangweilige Gespräch nicht länger als nötig führen musste.“ Sie nickte kurz in Richtung ihres eigentlichen Gesprächspartners; damit hoffentlich noch einmal deutlich machend, dass sie ihm a) definitiv nicht böse war ob der plötzlichen Unterbrechung und er ihr b) damit sogar einen Gefallen getan hatte. Was wäre also angebrachter als dieses kleine Zeitfenster, das sich unmittelbar vor ihr öffnete und das sie hatte, ehe sie zur nächsten Veranstaltung musste, auch mit ihrem Retter in der Not zu verbringen? Das war zwar nicht Teil des Plans, aber es sprengte ihn auch nicht, oder? Fragend sah sie ihn von unten her an; biss sich kurz auf die Unterlippe um den nächsten Gedanken nicht auch laut zu formulieren. “Ich … bin übrigens Maeve.“ Zumindest für den nächsten Drink konnte sie die Geschäftsfrau Caroline Bishop sicherlich kurz ad acta legen.

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RE: Do You Ever Wish You Had A Second Chance To Meet Someone Again For The First Time? - von Maeve Hill - 22.11.2021, 18:39

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