06.06.2021, 00:25 - Wörter:
forgive and forget
, Gast, Gast
am 14.12.2018
am 14.12.2018
Es war kaum zu fassen, dass Emilio den Wink mit dem Zaunpfahl offenbar nicht begriff. Wobei Benito in diesem Fall eher mit dem ganzen Zaun gewunken hatte. Aber offenbar würde er ihm diesen Zaun wohl sogar vor die Füße schmettern müssen, damit er verstand, dass er nicht mit ihm reden wollte und er sich einfach verpissen sollte. Leider schien die eisige Froststimmung, die ihn in seinem Zimmer empfing nicht genug abzuschrecken, so dass er direkt wieder kehrt machte. Stattdessen war er sogar tapfer genug, sich auf sein Bett zu setzen. Damit saß er hinter Benito und dieser konnte seine Anwesenheit im Rücken praktisch spüren, was alles nur noch viel unangenehmer machte.
Claudia hatte ihn reingelassen. Das war klar. Gerade dachte Benito ernsthaft darüber nach, ob man sie dafür, dass sie damit praktisch eine Weisung seinerseits ignoriert hatte, abmahnen konnte oder was auch immer. Sie war ihre Angestellte, aber sie kam neben seiner Großmutter, einem Mutterersatz noch immer am nächsten, daher würde es wohl nur bei trotzigen Blicken und bockigem Verhalten bleiben.
Eben wollte Benito dazu ansetzen, dass Claudia ihn sicher auch wieder herauslassen würde und zwar jetzt sofort, als Emilio ihm über den Mund fuhr. Ein mehr als genervter Blick wurde zu seinen Kopfhörern geworfen, die er nur allzu gern wieder auf seine Ohren gesetzt hätte, um alles um ihn herum und ganz besonders Emilio auszusperren. Er wusste nicht wie er reagieren würde, wenn Emilio noch länger hier bleiben und ihn reizen würde und Benito wollte es auch wirklich nicht herausfinden.
Seine Hände, die er auf den Armlehnen seines Schreibtischstuhls abgelegt hatte, ballten sich zu Fäusten und seine Lippen wurden schmal. Emilio redete und ihm drehte sich bereits alles in seinem Inneren herum. Ihm wurde schlecht, heiß, sein Blutdruck schoss in die Höhe und eine erdrückende schwere legte sich auf seine Brust. Benito ertrug es kaum Emilio ins Gesicht zu sehen. Die letzten Tage und Wochen war er ihm vehement aus dem Weg gegangen, weil sein bloßer Anblick ihn völlig zerrissen hat. Er kam damit nicht zurecht und konnte mit diesem straffen Knäuel aus Gefühlen nicht umgehen.
Er drehte sich wieder herum und fixierte Emilio mit bohrendem und wütenden Blick.