29.05.2021, 19:45 - Wörter:
Szeneninformationen
Charaktere: Gast & Gast & Gast & Gast
Szeneneinstellung: private Szene & feste Postreihenfolge
Datum: 27. November 2018
Ort: Schulhof, Madrid
Szeneneinstellung: private Szene & feste Postreihenfolge
Datum: 27. November 2018
Ort: Schulhof, Madrid
Sein Zeitgefühl musste irgendwie verschwunden sein, denn er hätte schwören können, dass diese Unterhaltung (dieser Streit) schon Ewigkeiten dauerte. Dass alles furchtbar langsam ging, obwohl sie sich in Wahrheit kaum die Zeit nahmen dem anderen zuzuhören. Arian hatte immer noch dieses Lächeln auf dem Gesicht, fast höhnisch. Das Rauschen der Worte wurde zu einer Art hohem Piepsen. Valerio war der Fehler. Und Emilios fucking Muttermal. Valerio hätte gerne noch einmal wiederholt, dass Arian ein Lügner war. Aber alles was er herausbrachte waren Beleidigungen - die hoffentlich trafen. Er wollte Arian nicht einmal mehr an sehen, geschweige denn noch irgendetwas von ihm hören. Ganz sicher nicht 'Dito!'. Valerio war sich ziemlich sicher, Arian noch nie mit so viel Gehässigkeit mit jemanden reden gehört zu haben.
Vermutlich war er der erste, der zuschlug. Es war im Nachhinein schwierig zu rekonstruieren (es gab ein paar verschwommene Videos von Umstehenden…), aber Valerio glaubte sich vage an die Zufriedenheit zu erinnern, weil er den ersten Schlag landete. Der Rest war wie ein Rausch - und keiner der guten Sorte. Valerio hielt nichts mehr zurück und Arian bekam vermutlich mehr ab, als er verdiente. Angestaute Wut aus Wochen und Monaten, während sie über den Boden kullerten wie Leute in Film.
Als endlich genügend Hände sich zusammenfanden um sie beide auseinander zu reißen, spürte Valerio den Schmerz zuerst nicht. Da war etwas warmes auf seinem Gesicht, an seinen Händen. Ein leichter Stich wenn er atmete. Nichts, das er nicht schon oft genug erlebt hatte. Vielleicht fing er deswegen einfach an zu lachen, während Arian noch hysterisch schrie. Er spürte, wie Leute sie anstarrten, aber Val konnte nicht aufhören.
Alles war immer noch im Aufruhr. Leute versuchten sie auseinander zu zerren, während sie sich immer noch anschrieen. Valerio hörte jemanden rufen ein Krankenwagen solle angefordert werden. Erst jetzt warf er einen ersten Blick zu den Leuten um ihnen herum. Handykameras. Geflüster.
Es war Zufall, dass die Arme die ihn hielten ihn in die Richtung zogen, in der Emilio stand. Der Cortés sah blass aus, wie erstarrt. Klar - immerhin war er aufgeflogen. Valerio registrierte kaum die Blicke, die ihre Mitschüler Emilio zuwarfen. Sein eigener war aus Eis, gewillt absolut nicht seiner Enttäuschung zu verraten. Während man ihn weiter Richtung Schulgebäude bugsierte oder eher halb trug, brachte Valerio sogar ein spöttisches Lächeln zu Emilio zu Stande. Das war alles, was er jemals für ihn hätte haben sollen. Das daraus mehr geworden war, war ihm wie ein Wunder erschienen. Aber Valerio wusste jetzt, dass es ein riesiger Fehler gewesen war. Immerhin gab es nur deswegen jetzt eine Welt, in der er für Arian nicht mehr existierte.