27.05.2021, 16:31 - Wörter:
Stay gold
, Gast, Gast, Gast, Gast
am 27.11.2018
am 27.11.2018
Emilio schwebte auf Wolke sieben. Bereits seit Dienstag war es ihm unmöglich, sich anständig auf den Unterricht zu konzentrieren, denn immer nur geisterte ihm eine Person im Kopf herum: Valerio. Seine Berührungen hatten sich in sein Hirn gebrannt und noch immer spürte er die zärtlichen Küsse auf seiner Haut. Wenn er an Val dachte, raste sein Herz, seine Atmung beschleunigte sich und seine Wangen wurden warm. Er hatte nichts anderes mehr im Kopf als Valerios Lippen, Valerios Augen, Valerios Stimme, Valerios…alles. Es war nicht mehr zu leugnen: Er war verliebt. Unerschütterlich, unumkehrlich verliebt. Er war so tief für ihn gefallen, alles in ihm verzehrte sich nach dem anderen Jungen. Kaum eine Sekunde verging, in der er nicht an den anderen dachte. Der Sonntagabend war bisher der schönste Abend seines Lebens gewesen. Sie waren sich so nahe gekommen wie noch nie und er hatte weitere Seiten am dem Ibárruri entdeckt, die nur dazu geführt hatten, dass er sich mehr in ihn verliebt hatte. Diese nervöse, zurückhaltende und fast schon schüchterne Version von Valerio war eine absolut liebenswürdige und er freute sich bereits jetzt sie noch einmal kennenzulernen. Sie hatten direkt am Wochenende wieder ein Date und sein Magen kribbelte bereits voller Vorfreude, wenn er nur daran dachte.
Dass er an diesem schicksalshaften Tag zu diesem Zeitpunkt auf den Schulhof ging war reiner Zufall. Er war auf der Suche nach Benito, um mit ihm anschließend in die Mensa zu gehen und Mittag zu essen. Davor war er bei den Spinden vorbeigekommen und nun überquerte er etwas gedankenverloren den öffentlichen Platz, wo sich einige Schüler herumtrieben, um an der frischen Luft Mittagspause zu machen. Geschrei riss ihn alsbald aus den Gedanken. Es war die Stimme, die er unterbewusst als Valerios ausmachte, die ihn wie magisch an den Ort des Geschehens zog. Schon bald landete er ungewollt in einer Traube aus Menschen, die sich um zwei Schüler gebildet hatte. Schaulustige, die den Streit beobachteten, ihre Handys gezückt, um Aufnahmen oder Fotos zu machen, die später mit großer Wahrscheinlichkeit die Basis vieler neuer Gerüchte sein würden. Als er die zwei Gestalten in der Mitte als Arian und Valerio erkannte, blieb sein Herz kurz stehen. Was war vorgefallen? Sie würden sich doch nicht prügeln? Sie waren doch beste Freunde? Doch als er das Wort ‚Medina‘ aufschnappte, tat sich in ihm fast eine grausame Art Vorahnung auf. Sie redeten über Benito…nein, sie stritten sich lauthals. Scheiße, Benito. Wo war er? Seine Augen schweiften beinahe schon panisch herum, um seinen besten Freund in der Masse auszumachen, doch sein Blickfeld wurde blockiert von den anderen Schülern. Und dann fiel plötzlich auch sein Name. “Vielleicht solltest du Emilio fragen, ...“
Sein Herz blieb stehen, ehe es in einem rasenden Tempo wieder einsetzte. Arian redete und redete und mit jedem weiteren Wort wich die Farbe aus Emilios Gesicht. Augenblicklich war ihm übel. So übel. Was sagte Arian da? Was…passierte hier? Warum…warum würde Arian nur so etwas sagen? Warum…? Emilio fühlte sich, als wäre ihm jegliche Lebensenergie gerade aus seinem Körper gesaugt worden. Er versuchte verzweifelt die bittere Realität zu fassen, dass Arian gerade vor allen anderen diese obszönen Dinge behauptet hatte…öffentlich und vor…Valerio. Er begann zu zittern. Vor Wut, Entsetzen und Hilflosigkeit…aber vor allem Hilflosigkeit. Das stimmt nicht!!!, wollte er am liebsten schreien, ganz laut, sodass es Valerio hörte und der bloß nicht auf die Idee kam diesen ganzen Quatsch zu glauben. Er hatte nicht mit Arian geschlafen! Er liebte…doch Valerio?! Doch seine Stimme versagte ihm. Er konnte nichts anderes tun als hilflos dabei zuzusehen, wie Arian ihn immer weiter mit in den Abgrund riss. Waren sie nicht Freunde gewesen? Hatte er sich so bei dem Alarcón getäuscht?
Lautes Wispern tat sich jetzt um ihn herum auf und Emilio verpasste den Moment zu fliehen. In einem Augenblick des Schreckens erkannte ihn ein Mädchen in der Menge, deutete auf ihn und lehnte sich dann zu ihrem Gegenüber, um dem etwas in das Ohr zu flüstern. Ein spöttisches Grinsen lag auf ihren Lippen, ihr Blick war voller Schadenfreude. Immer mehr Leute begannen ihn zuzuordnen als den Emilio, der jetzt etwas mit Arian Alarcón hatte und plötzlich wichen die Leute um ihn herum aus, beinahe so als wäre er befallen von einer Krankheit, vor der es zu flüchten galt. Seine Ohren klingelten. Er hörte nichts mehr außer die fiesen Worte seiner Mitschüler, die tuschelten und lachten und…ihn auslachten. ‚Den hat Arian gefickt?‘, kam es abfällig von der Seite und auf einmal war er der kleine Fisch in einem Teich voller Haie, die ihn alle auffressen wollten. Plötzlich war er der Mittelpunkt. Sein schlimmster Alptraum war in Erfüllung gegangen.
Er zwang seine Beine sich aus der Starre zu lösen und drückte sich hastig durch die Menschenmenge. Hah. Schwuchtel.‘, schnappte er im Laufen auf. Tränen begannen sich in seinen Augen zu sammeln. Kurz bevor er es jedoch geschafft hatte sich seinen Weg durch die Menge zu bahnen, schnappte er ein bekanntes Gesicht auf. Seine Augen wurden groß. Abrupt blieb er stehen. Ihre Blicke trafen sich. Benito. Entsetzen machte sich jetzt in Emilio breit und verstärkte seine Übelkeit, die ohnehin bereits versuchte sich ihren Weg an die Oberfläche zu bahnen, als ihm eines furchtbar klar wurde: Benito hatte alles mitgehört.
Dass er an diesem schicksalshaften Tag zu diesem Zeitpunkt auf den Schulhof ging war reiner Zufall. Er war auf der Suche nach Benito, um mit ihm anschließend in die Mensa zu gehen und Mittag zu essen. Davor war er bei den Spinden vorbeigekommen und nun überquerte er etwas gedankenverloren den öffentlichen Platz, wo sich einige Schüler herumtrieben, um an der frischen Luft Mittagspause zu machen. Geschrei riss ihn alsbald aus den Gedanken. Es war die Stimme, die er unterbewusst als Valerios ausmachte, die ihn wie magisch an den Ort des Geschehens zog. Schon bald landete er ungewollt in einer Traube aus Menschen, die sich um zwei Schüler gebildet hatte. Schaulustige, die den Streit beobachteten, ihre Handys gezückt, um Aufnahmen oder Fotos zu machen, die später mit großer Wahrscheinlichkeit die Basis vieler neuer Gerüchte sein würden. Als er die zwei Gestalten in der Mitte als Arian und Valerio erkannte, blieb sein Herz kurz stehen. Was war vorgefallen? Sie würden sich doch nicht prügeln? Sie waren doch beste Freunde? Doch als er das Wort ‚Medina‘ aufschnappte, tat sich in ihm fast eine grausame Art Vorahnung auf. Sie redeten über Benito…nein, sie stritten sich lauthals. Scheiße, Benito. Wo war er? Seine Augen schweiften beinahe schon panisch herum, um seinen besten Freund in der Masse auszumachen, doch sein Blickfeld wurde blockiert von den anderen Schülern. Und dann fiel plötzlich auch sein Name. “Vielleicht solltest du Emilio fragen, ...“
Sein Herz blieb stehen, ehe es in einem rasenden Tempo wieder einsetzte. Arian redete und redete und mit jedem weiteren Wort wich die Farbe aus Emilios Gesicht. Augenblicklich war ihm übel. So übel. Was sagte Arian da? Was…passierte hier? Warum…warum würde Arian nur so etwas sagen? Warum…? Emilio fühlte sich, als wäre ihm jegliche Lebensenergie gerade aus seinem Körper gesaugt worden. Er versuchte verzweifelt die bittere Realität zu fassen, dass Arian gerade vor allen anderen diese obszönen Dinge behauptet hatte…öffentlich und vor…Valerio. Er begann zu zittern. Vor Wut, Entsetzen und Hilflosigkeit…aber vor allem Hilflosigkeit. Das stimmt nicht!!!, wollte er am liebsten schreien, ganz laut, sodass es Valerio hörte und der bloß nicht auf die Idee kam diesen ganzen Quatsch zu glauben. Er hatte nicht mit Arian geschlafen! Er liebte…doch Valerio?! Doch seine Stimme versagte ihm. Er konnte nichts anderes tun als hilflos dabei zuzusehen, wie Arian ihn immer weiter mit in den Abgrund riss. Waren sie nicht Freunde gewesen? Hatte er sich so bei dem Alarcón getäuscht?
Lautes Wispern tat sich jetzt um ihn herum auf und Emilio verpasste den Moment zu fliehen. In einem Augenblick des Schreckens erkannte ihn ein Mädchen in der Menge, deutete auf ihn und lehnte sich dann zu ihrem Gegenüber, um dem etwas in das Ohr zu flüstern. Ein spöttisches Grinsen lag auf ihren Lippen, ihr Blick war voller Schadenfreude. Immer mehr Leute begannen ihn zuzuordnen als den Emilio, der jetzt etwas mit Arian Alarcón hatte und plötzlich wichen die Leute um ihn herum aus, beinahe so als wäre er befallen von einer Krankheit, vor der es zu flüchten galt. Seine Ohren klingelten. Er hörte nichts mehr außer die fiesen Worte seiner Mitschüler, die tuschelten und lachten und…ihn auslachten. ‚Den hat Arian gefickt?‘, kam es abfällig von der Seite und auf einmal war er der kleine Fisch in einem Teich voller Haie, die ihn alle auffressen wollten. Plötzlich war er der Mittelpunkt. Sein schlimmster Alptraum war in Erfüllung gegangen.
Er zwang seine Beine sich aus der Starre zu lösen und drückte sich hastig durch die Menschenmenge. Hah. Schwuchtel.‘, schnappte er im Laufen auf. Tränen begannen sich in seinen Augen zu sammeln. Kurz bevor er es jedoch geschafft hatte sich seinen Weg durch die Menge zu bahnen, schnappte er ein bekanntes Gesicht auf. Seine Augen wurden groß. Abrupt blieb er stehen. Ihre Blicke trafen sich. Benito. Entsetzen machte sich jetzt in Emilio breit und verstärkte seine Übelkeit, die ohnehin bereits versuchte sich ihren Weg an die Oberfläche zu bahnen, als ihm eines furchtbar klar wurde: Benito hatte alles mitgehört.