dear cupid, next time hit us both
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#14


dear cupid, next time hit us both
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am 16.11.2018


Selbst wenn Valerio etwas daran gelegen hätte, zu reden (tat es nicht) - seine Lippen waren wie zusammengeklebt und er bekam kein weiteres Wort mehr heraus. Er wollte dieses ungute Gefühl etwas kaputt gemacht zu haben, das gut gewesen war. Sogar Marinas kleines Lächeln - das so rasch kam und ging, dass er es beinahe verpasste - wirkte irgendwie traurig und angespannt und trug nur dazu bei, dass Valerio sich schuldig fühlte, weil er sich nicht schuldiger fühlte. Man hätte nicht zwingend behaupten können, dass sein Leben einfacher geworden wäre, wenn er jetzt plötzlich seine tiefen Gefühle für Marina entdeckt hätte. Aber es war in diesem Moment sehr verführerisch genau das zu glauben. Der Gedanke wurde wie eine kleine Obsession, auch wenn Valerio es eigentlich besser wissen sollte. Hier und jetzt war kein guter Zeitpunkt für Selbsterkenntnis, aber genau das war eben das Ding. Es war, als hätte sich alles zwischen ihnen verschoben und eigentlich hätte es schwer sein sollen noch miteinander zu reden - aber gleichzeitig waren sie sich irgendwie näher als jemals zuvor. Sie hatten auf einmal einen Moment, den niemand sonst geteilt hatte und von dem am besten auch niemand jemals wissen durfte. Und Valerio mochte das, diese Art von Nähe. Er war sich nur ziemlich sicher, dass er es nicht auf die richtige Art und Weise mochte, ihm war klar, dass sogar das noch irgendwie egoistisch von ihm war. Es tat ihm Leid zu hören, dass sie bereute etwas gesagt zu haben aber noch mehr tat es ihm weh sie so zu sehen. Als hätte jemand die Luft aus ihr heraus gelassen, all die heitere Freude war verschwunden und etwas dunklem und traurigem gewichen. Val hätte ihr gerne widersprochen, ihr erklärt dass nichts sich ändern würde, sie selbst sich also auch nicht ändern musste. "Nein. Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast.", bekam er als einziges heraus. Er versuchte es sicher und aufmunternd klingen zu lassen. Denn er war froh, dass sie ihm vertraute. Oder zumindest vertraut hatte. Der Gedanke versetzte ihm einen Stich. Würde es in Zukunft nicht mehr so sein? Es war sehr widersprüchlich, weil er diese Chance zwar nie gewollt hatte, aber gleichzeitig er hatte das bestimmte Gefühl genau eine Chance gehabt und diese vertan zu haben. Er bemühte sich um ein Lächeln. "Es ist nichts falsch daran jemanden zu mögen, absolut nicht.", ha! Wenn er sich nur selbst seine eigenen Ratschläge zu Herzen genommen hätte. Wenn wirklich nichts schlimmes daran war - warum machte er dann das Drama des Jahrhunderts daraus? Es war eine ganz andere Situation. Natürlich. Aber war es das wirklich? Seine Gedanken wurden zu einem wirren Karussell und kurz befürchtete er etwas wirklich dummes zu sagen, da war Marina auf einmal wieder bei ihm. Er war relativ überrascht, denn er hatte vieles erwartet, aber eben nicht die erneute Nähe und vor allem nicht, dass Marina diese suchen würde. Er verweigerte sie ihr nicht. Im Gegenteil, er war froh, dass sie ihm keine Vorwürfe machte. Nicht zur Furie wurde, sondern sanft war. Und sich verabschiedete? Es fühlte sich an wie eine Verabschiedung, wie etwas Endgültiges und das löste einen unangenehmen Knoten in Valerio aus. Marina würde nicht einfach aus seinem Leben verschwinden, nicht einfach ein Mädchen sein mit dem er Mal was gehabt hatte oder nicht und nach und nach würden ihre Wege sich nicht mehr kreuzen. Und das war vermutlich ihnen beiden klar, als Marina ihn küsste und Valerio nichts unternahm um sie davon abzuhalten, sondern sie stattdessen in seine Arme zog. Statt sich darauf zu konzentrieren zu verstehen was er selbst wollte oder nicht, lag dieses Mal seine ganze Aufmerksamkeit auf Marina. Nicht, dass er sie um den Verstand hätte küssen wollen oder so, aber er wollte, dass sie sich wohl fühlte und, keine Ahnung… diese Erinnerung etwas besonderes bleiben konnte? Er nahm sich Zeit den Kuss zu erwidern und zog sie sogar ein klein wenig näher zu sich, als sie erste Anstalten machte sich von ihm lösen zu wollen. Zaghaft ließ er sogar seine Zunge um ihre Lippen spielen, unsicher ob das etwas war, was sie wollen würde. Die einsame Träne auf ihrer Wange bekam er nicht einmal mit, obwohl er spürte dass mehr Traurigkeit in diesem Kuss war als wohl allgemein in Küssen sein sollte. Erst als als seine Finger über ihre Wange strichen und er die nasse Spur dort erahnte hielt er überrascht inne. Er hatte sich wirklich eingebildet ihr auf diese Weise weniger weh zu tun. Gerne hätte er ihr gesagt, dass alles gut werden würde. Aber er wusste nicht einmal, ob er das versprechen konnte.
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RE: dear cupid, next time hit us both - von Valerio Ibárruri - 13.05.2021, 18:38
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