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dear cupid, next time hit us both - Marina Alarcón - 13.05.2021

Als Geburtstagskind hatte man es schon nicht leicht. Ständig kamen Freunde von rechts und von links, die einen Kurzen parat hatten, um mit der frischgebackenen 17 Jährigen anzustoßen und ihr alles Gute zum Geburtstag zu wünschen, wieder und wieder. Manche tauchten sogar doppelt und dreifach neben Marina auf, aber sie freute sich jedes Mal, wenn ein bekanntes Gesicht ihr ein Getränk in die Hand drückte. Heute Abend wollte sie einfach nur Spaß haben und sich amüsieren und bisher ging dieser Plan perfekt auf. Nur wollte sie auch so lange wie möglich mitfeiern, was nicht klappen würde, wenn sie weiterhin die Menge an Alkohol zu sich nahm wie bisher. „Gib mir eine Sekunde!“, rief sie einer Freundin zu und hob den Zeigefinger in die Höhe, um die eine Sekunde zu verdeutlichen, während sie schon ein paar Schritte rückwärts machte. Die elegante Drehung, die sie sich in ihren Gedanken schon ausgemalt hatte, blieb leider aus, stattdessen waren ihr ihre eigenen Füße und diese verdammten High Heels im Weg, weshalb sie ins Straucheln geriet. Ein paar Sekunden lang hatte sie Probleme damit ihr Gleichgewicht zu finden und streckte zur Hilfe schon die Arme von sich, bis sie das Gefühl hatte, dass sie mit beiden Füßen fest auf dem Boden stand. Lachend stellte sie sich kerzengerade hin, dieses Mal mit den Händen über ihren Kopf gestreckt. „Und sie steht wie eine Eins!“ Einige Leute, die in der Nähe standen und das ganze Spektakel mit angesehen hatten, stiegen in Marinas Gelächter ein und erkundigten sich, ob bei ihr alles in Ordnung war, was sie nur lachend abwinkte. Schließlich setzte sie ihren Weg fort, ging einen Flur entlang, um in der Küche zu landen. Hier tummelten sich ebenfalls Leute, die jedoch zu sehr in ihren Gesprächen vertieft waren um ihr viel Aufmerksamkeit zu schenken, was sie begrüßte. Die Dunkelhaarige wollte für ein paar Minuten Ruhe genießen und tief durchatmen, weshalb sie sich ein stilles Wasser aus dem Kühlschrank schnappte und eine der Türen öffnete, die auf die großzügige Terrasse führte.

Die Luft war kühl, aber es war eine willkommene Abwechslung. Marina nahm einen tiefen Atemzug und spürte, wie die frische Luft ihre Lunge erfüllte. Ihr Blick war geradeaus gerichtet als sich ein Lächeln auf ihr Gesicht schlich. Sie war glücklich, einfach nur durch und durch glücklich. Die Feier war ein totaler Erfolg (bis jetzt), alle hatten Spaß und das ganze Haus war von guter Laune erfüllt. An diesen Abend würde sie sich noch lange erinnern. Völlig in Gedanken nahm sie plötzlich eine Bewegung aus ihrem rechten Blickwinkel war. „Oh mein Gott.“, erschrak sie sich und war selber von ihrer Lautstärke überrascht. So laut sollte ihr das eigentlich nicht über die Lippen kommen. Ups. „Valerio?“, fragte sie leise, als sie sich in die Richtung drehte und endlich ausmachen konnte, wer sich in ihrer Nähe befand. „Sorry, ich wollte dich nicht so anschreien. Ich dachte nur, ich wäre alleine.“ Was eventuell besser gewesen wäre, denn Marina fühlte ihr Herz beschleunigen und stärker gegen ihren Brustkorb schlagen. Ein Gefühl, dass in Valerios Gegenwart zur Normalität geworden war. Leider hatte dies zur Folge, dass sie sich zusammenreißen musste, wenn sie sich mit ihm unterhielt, denn es war keine Seltenheit, dass sie anfing vor Nervosität zu reden und zu reden und zu reden... Gleichzeitig verbrachte sie gerne Zeit mit ihm, sie verstanden sich gut. Es war nur eine gefährliche Mischung mit dem Level an Alkohol, das durch ihre Adern floss. „Tauschen?“ Sie hielt ihm die Wasserflasche hin und zeigte damit auf die Zigarette zwischen seinen Fingern.


RE: dear cupid, next time hit us both - Valerio Ibárruri - 13.05.2021

Die Geburtstagsparty der Alarcón Zwillinge steuerte mit Sicherheit noch auf ihren Höhepunkt zu, aber das Haus war bereits voll und die Stimmung ausgelassen. Val hatte schon einiges getrunken, nicht wenig davon mit Arian und Mateo und außerdem mit Alvaro und Emilia, mit denen er hergekommen war, die er aber schon seit einer Weile aus den Augen verloren hatte. Auch Geburtstagskind Marina hatte seinen Weg natürlich schon mehrfach gekreuzt, aber es war eigentlich nicht der Zeitpunkt für Gespräche und Marina und Mateo wurden an diesem Abend - berechtigterweise - von all ihre Gästen belagert und gefeiert. Es war eine gute Party, fast die ganze Las Encinas gab sich (gefühlt) die Klinke in die Hand und es war mit das erste Mal seit der Halloweenparty, dass Val sich so richtig wohl und ausgelassen im Kreis seiner Freunde fühlte. Dass er immer noch Geheimnisse hatte und Probleme zu lösen war für den Moment unwichtig, auch wenn die Gedanken daran sich nie ganz vertreiben ließen. Die klare Einteilung, die Valerio seinem Leben aufgezwungen hatte, hatte begonnen sich aufzulösen, Grenzen verschwammen und mit ihnen die Gewissheit was er wollte oder nicht.
Vielleicht stand er auch deshalb allein auf der dunklen Terrasse und rauchte und hatte niemanden aus ihrer bunten Runde gebeten ihn zu begleiten. Aus dem Haus drangen Musik, Licht und Gelächter, Val starrte in die entgegengesetzte Richtung in den einsam daliegenden, ihm im Dunkeln eher unbekannt vorkommenden Garten. Wenn sich die Terrassentür gelegentlich öffnete und jemand mit der lauter werdenden Musik hinaus oder hinein schlüpfte drehte er sich nicht einmal mehr um.
Er war bei Zigarette zwei, als ein Aufschrei in seiner unmittelbaren Nähe ertönte und tatsächlich zuckte er zusammen, so sehr war er in seine Gedanken vertieft gewesen. Als er sich umdrehte erkannte er Marina Alarcón höchstpersönlich. "Valerio genügt auch.", lachte er, nachsichtig und erfreut Marina in guter Stimmung zu sehen. Er war es so gewohnt an sie und Mateo als Arians kleine Geschwister zu denken, dass es seltsam war, dass sie jetzt gleich alt waren. Val vergaß genauso oft, dass er und Ari nicht gleich alt waren - seltsamerweise machte das bei Arian nie einen Unterschied, Teo und Mari allerdings waren wohl ewig 'die Kleinen' für ihn. Er lächelte, als Marina ihm anbot zu tauschen und dabei auch schon nach seiner Zigarette griff. Er nahm einen letzten Zug, bevor er sie ihr überließ und nahm ihr dann die Wasserflasche aus der Hand um ein paar Schlücke zu trinken. Das kühle Wasser tat gut. Er stupste Marina sanft mit der Schulter an. "Na Geburtstagskind, alles gut? Wie ist die Party?"


RE: dear cupid, next time hit us both - Marina Alarcón - 13.05.2021

„Sicher? Ich würde mich nicht beschweren, wenn mich jemand mit Gott ansprechen würde. Oder… eher als Göttin.“, scherzte Marina und lachte leise, kam sich im nächsten Moment aber total dämlich vor. Kein Wunder, dass Valerio nie in einer anderen Weise als Arians Schwester auf sie aufmerksam geworden war, wenn sie solche schlechten Sprüche raushaute. Zumindest hatte sie für heute Abend eine Ausrede: Alkohol und Weed. Eine gefährliche Mischung, die das Mundwerk durchaus lockern konnte.

Nachdem Valerio einen weiteren Zug von der Zigarette genommen hatte, nahm sie ihm diese ab und überließ ihm dafür ihre Wasserflasche. Normalerweise rauchte sie nicht (Joints waren hiervon komplett ausgenommen, das war eben etwas… anderes), aber die obligatorische Party-Zigarette durfte auf ihrer eigenen Feier nicht fehlen. Ein tiefer Zug wurde genommen und in die Lunge hineingeatmet, ehe sie den Rauch in die Luft aufsteigen ließ. Als Marina den leichten Stupser von seiner Seite aus vernahm, zierten ihre Lippen augenblicklich ein Lächeln. Wenn er nur wüsste, was er mit so einer simplen und unschuldigen Berührung bei ihr auslöste. Wie oft sie sich selber gefragt hatte, warum sie ausgerechnet für Valerio so empfinden musste. Es gab viele andere Jungs an der Schule, die sie interessant finden könnte und bei denen sie auch eine Chance hätte, aber die Gefühle wollten nicht verschwinden. Egal wie sehr Marina es versuchte. Das Leben konnte wirklich unfair sein. „Mega gut! Es läuft sogar besser als ich es mir vorgestellt habe und das muss schon was heißen, weil wir echt viel Arbeit da 7 reingesteckt haben. Vor allem Mama hat uns ziemlich viel geholfen. Ich glaube, alleine hätten wir das auch gar nicht hingekriegt oder es wäre zumindest nicht so spektakulär geworden. Du weißt ja, wie organisiert sie ist und was für kreative Ideen sie hat. Aber es hat sich alles gelohnt, alle scheinen ihren Spaß zu haben. Obwohl ich heute Nachmittag kurz Angst hatte, dass wir alles absagen müssen.“, redete die Brünette unüberlegt drauf los. So viel dazu, dass sie sich zusammenreißen wollte. Im nächsten Moment fragte sie sich jedoch, ob ihr Gegenüber überhaupt darüber im Bilde war, was für ein Spektakel sich bereits ereignet hatte mit Churro, der leider etwas von den Pot Brownies genascht hatte. Vielleicht hatte @Arian Alarcón ihn bereits aufgeklärt. „Warum bist du eigentlich alleine hier draußen? Belästigen dich zu viele Mädels?“, grinste sie und versuchte die Frage ganz nonchalant herüberkommen zu lassen, indem sie die Zigarette erneut an ihre Lippen setzte.


RE: dear cupid, next time hit us both - Valerio Ibárruri - 13.05.2021

Val lachte amüsiert. "Eine Schande, wenn das niemand tut!", er beobachtete, wie Marina einen tiefen Zug von der Zigarette nahm und überließ sie ihr, während er die Wasserflasche nachdenklich in den Fingern drehte. Es war nicht zwingend ruhig hier draußen weil immer noch die Geräusche - gelegentlich lauter und leiser werden - aus dem Haus hinter ihnen drangen, aber es war angenehm und beinahe friedlich, als hätten sie sich zu einem konspirativen Treffen eingefunden. Einer dieser Momente am Rande von Party, wenn alle schon leuchtende Augen hatten und die Füße müde vom Tanzen waren.
"Irgendwie muss man es schließlich ausnutzen, wenn die Mutter Hochzeitsplanerin ist. Nur die Figürchen auf der Torte haben gefehlt.", Val lachte. Es war kein Geheimnis, dass er großen Respekt für Marinas Mutter hatte. Sie war oft schon zur Beraterin für ihn in der ein oder anderen Lebenslage geworden und wenn das Haus der Alarcóns ihm immer offen stand, dann lag das auch viel an ihrem guten Willen und ihrer Zuneigung zu ihm. Und das obwohl sie mit Sicherheit wusste, dass er in der Schule gerne Mal als komplizierter Schüler und Störenfried galt. Im Gegensatz zu anderen Leuten hatte sie ihn das nie spüren lassen und er war dafür ziemlich dankbar. "Ich bin mir sicher sie hatte eine riesen Freude alles zu organisieren. Und hat etwas Angst um die kostbaren Vasen. Die habt ihr hoffentlich versteckt." Marina erwähnte, dass sie die Party beinahe hätten absagen müssen. Überrascht sah Valerio zu ihr hin. "Was ist passiert? Hatte Teo Lampenfieber?" Marina hatte einen regelrechten Wortschwall auf ihn losgelassen, aber Valerio ließ sich davon nicht beeindrucken - immerhin kannte er ihren großen Bruder. "Mh… ich wollte Teo und Ari ein paar übrig lassen.", er zwinkerte Marina zu, "Tatsächlich hab ich Arian glaub ich zuletzt bei Pia gesehen…"
Er streckte fragend die Hand aus, um sich die Zigarette mit ihr zu teilen. "Ich wollte ein bisschen durchatmen. Aber keine Angst - ich geh gleich wieder rein und feier weiter, wie sich das gehört. Niemand bläst heute Trübsal. Warum bist du hier, musstest du vor Verehrern fliehen?"


RE: dear cupid, next time hit us both - Marina Alarcón - 13.05.2021

Verlegen lächelte Marina zu ihm hoch. Sie schätzte es an Valerio, dass er ihr nie das Gefühl gab, dass sie völligen Unsinn von sich gab und stattdessen das Gespräch normal weiterführte. Von einer anderen Person seine eigenen negativen Gedanken über sich selbst bestätigt zu bekommen, war einfach nur demütigend und verletzend.

„Darüber gab es eine lange Diskussion. Sie wollte extra welche von Mateo und mir anfertigen lassen. Nicht als Ehepaar, versteht sich. Als absolut liebenswerte Geschwister, aber wir konnten sie davon abbringen.“ Das wäre dann doch too much gewesen. Genauso wie diese Kuchen, die mit einem Foto ‚bedruckt‘ waren. Irgendwie war es seltsam in etwas hineinzuschneiden, auf dem das eigene Gesicht drauf war und es anschließend noch zu essen. Aber zum Glück war ihrer Mama die Meinung ihrer Kinder wichtig und war nicht böse drum, wenn eine ihrer Ideen nicht so gut ankam oder sie nicht als passend empfunden wurde. „Oh ja, die letzten zwei Wochen haben sich nur noch um diese Feier gedreht.“, lachte Marina leise. Was für ein unfassbares Glück sie hatte, in diese Familie hineingeboren worden zu sein. Man sollte meinen, dass dieser Familienzusammenhalt und die Liebe, die sie füreinander hatten, normal sein sollte. Doch sie wusste von Gesprächen mit ihren Freunden, dass es auch anders sein konnte. Das war wahrscheinlich noch ein Grund, weshalb sie Menschen stets freundlich und unvoreingenommen entgegen trat. Jeder hatte Ballast, den man mit sich herum trug. Die einen hatten mehr zu tragen, die anderen weniger und man konnte nie einschätzen, wer zu welcher Kategorie gehörte. „Wir haben alles was kostbar und nicht irgendwo befestigt ist, versteckt. Man kann nie wissen, auf was für Ideen Betrunkene kommen.“ Immerhin schien die Lust auf Zerstörung zu wachsen, wenn man Alkohol im Blut hatte und nachher flogen noch die Vasen durch die Gegend, weil es so Spaß machte, sie in tausend Teile zerspringen zu sehen. „Eventuell haben Churro und Burrito etwas von den Hash Brownies gefuttert und waren in einer völlig anderen Dimension.“ Ein herzhaftes Lachen entfloh ihr. Jetzt fand sie es amüsant. In dem Moment, als die Geschwister zuerst den Zustand des Golden Retrievers und des Katers festgestellt hatten, war in ihr die blanke Panik ausgebrochen. „Wir wussten erstmal überhaupt nicht was wir machen sollen. Soll aber wohl nicht sooo schlimm sein.“ Es war nicht gerade das Beste, sterben davon würden die Tiere jedoch auch nicht. „Sehr großzügig von dir.“, grinste sie, als Valerio meinte, dass er ihren Brüdern ein paar Mädchen übrig lassen wollte. Auf seine nächste Frage hin, überlegte sie kurz und zuckte anschließend mit den Schultern. „Mir hat er davon nichts erzählt. Er hat mit mir schon länger nicht mehr über solche Sachen geredet.“, stellte sie fest. Hatte Ari nicht vor ein paar Wochen eine Nachricht in die Familiengruppe geschickt, in der er jemanden mit Babe ansprach? War damit vielleicht wirklich Pia gemeint? Da musste sie ihm wohl nochmal auf die Nerven gehen, damit er endlich mit der Sprache rausrückte.

Marina reichte die Zigarette wieder an Valerio zurück, als er durch seine Geste danach fragte. Ein verständnisvolles Nicken kam von ihr, während sie seinen Worten lauschte. „Verehrer? Hab ich was verpasst?“, lachte sie. Zur Zeit gab es keinen, der an der Brünetten Interesse hatte. Und der einzige, den sie interessant fand, stand vor ihr. „Ich glaube nicht, dass irgendein Junge auf der Feier in mir mehr sieht als einen Kumpel.“ Mit dieser Aussage merkte man ihr an, dass ihr Selbstbewusstsein in dem Bereich ziemlich im Keller war. Früher war es für sie kein Problem als einer der Jungs angesehen zu werden. Heute wünschte sie sich jedoch, dass es sich langsam ändern würde.


RE: dear cupid, next time hit us both - Valerio Ibárruri - 13.05.2021

Die Vorstellung von Mateo und Marina als Miniaturausgabe mitten auf ihrem Geburtstagskuchen ließ Valerio herzlich lachen. Leider konnte er sich das bildlich vorstellen, sogar Teo in einem sehr hochzeitstauglichen Frack. "Schade, wenn es Zuckerfigürchen gewesen wären hätte ich Teos Kopf abbeißen können.", mutmaßte er. Auch wenn er eher selten das sprichwörtliche Bedürfnis verspürte, Mateo den Kopf abzureißen. Teo konnte ein kleiner Troublemaker sein, aber zumindest Valerio hatte er noch nie in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht sondern den eher dabei unterstützt, andere Leute in Schwierigkeiten zu bringen.
"Alles klar, ich bin darauf vorbereitet Familienerbstücke zu finden, wenn ich zufällig unter die Spüle schaue.", das war nämlich der Ort, in denen man so etwas in Filmen nach nicht erlaubten Partys im Elternhaus meistens wiederfand. Dort, oder schwimmend im Pool. In dem war aktuell tatsächlich kein Betrieb, denn es war Mitte November und dafür dann doch etwas zu kühl. Auch hier auf der Terrasse war es das, aber nach da im Haus aktuell so viele Menschen waren, war das nicht einmal unangenehm. Valerio sah nachdenklich der glimmenden Zigarette zu, die kühle Luft machte ihn etwas klarer im Kopf, aber nüchterte ihn noch nicht wieder komplett aus, denn auch er hatte heute schon das ein oder andere Mal angestoßen. Zum ersten Mal nach Halloween ließ er sich wieder richtig auf einer Party gehen. Aber er merkte auch, dass er etwas zurückhaltender als sonst, sich also nicht wirklich komplett gehen. Er wollte nicht daran denken, dass das vielleicht daran lag, dass er Emilio unter den Gästen noch nicht erspäht hatte. Zwar war die halbe Schule anwesend (gefühlt), aber natürlich wusste er nicht, ob der Cortés auch kommen würde. Hatte er überhaupt etwas mit Mateo und Marina zu tun? Und selbst wenn - hätte es Valerio kümmern sollen? Natürlich. Die Zeit, die Valerio nicht mit Emilio verbringen konnte verbrachte er aktuell vor seinem Handybildschirm, indem er auf Nachrichten von ihm wartete. Wem wollte er also etwas vormachen? Seiner Freundin vielleicht, der er versichert hatte keinen Kontakt mehr zu Emilio zu haben.
Marina löste ihn wieder aus dieser Spirale von Gedanken, in die Valerio schon den ganzen Abend abdriftete und die einfach kein gutes Ende nahm und - abgesehen davon - eigentlich überhaupt kein Ende zu haben schon. Auch wenn die Lösung für einen Außenstehenden vielleicht offensichtlich gewesen wäre (die Freundin verlassen, einer Beziehung mit Emilio eine Chance geben…) war sie das für Valerio keineswegs. Außerdem war es unmöglich. Nie im Leben durfte jemand wissen, dass Valerio Ibárruri ausgerechnet Gefühle für Emilio Cortés hatte.
Sogar die Erwähnung von Hash Brownies brachte Valerios Gedanken erneut zurück zu Emilio. Auch wenn das eine eher ungangenehme Erinnerung war (irgendwie). Er schüttelte das verlorene Gefühl schneller ab als vorher.
"Ohje! Geht es den beiden gut? Warum gebt ihr euren Haustieren Hash Brownies?!", aber Valerio schien nicht ernsthaft besorgt zu sein, zumindest lachte er, "Natürlich - so etwas können nur die Alarcóns." Er warf Marina einen amüsierten Blick zu. "Und ich dachte immer, du bist die brave.", das sagte er etwas neckend, auch wenn er Marina durchaus nicht als eine Heilige kannte. Allenfalls als einen kleinen Sonnenschein. Aber er liebte es sie etwas aufzuziehen. "Sollte ich mich vor dir in Acht nehmen?"
Zu Arian und Pia schien Marina nichts weiter zu wissen und Valerio ritt nicht weiter darauf herum, auch wenn er ein durchaus nachdenkliches Gesicht machte. Arian hatte ihm vor jetzt schon einigen Wochen gesagt, dass es da jemanden in seinem Leben gab, aber nicht wen. Und wenn man es genau bedachte, dann wirkte es schon eine Weile so, als gäbe es da jemanden. Valerio hatte es bis jetzt immer auf die Probleme in der Schule geschoben und versucht damit zu helfen - aber jetzt wurde ihm klar, dass es vielleicht nicht damit zusammenhing. Oder vielleicht nicht nur.
Statt sich über Arians Liebesleben Sorgen zu machen kümmerte sich Valerio anscheinend auch plötzlich um Marinas. Er wusste, dass einige Jungs an ihrer Schule sie ziemlich heiß fanden, sich in Arians Anwesenheit aber stets hüteten das zu laut zu sagen. Sie war immerhin seine kleine Schwester und Valerio spürte regelmäßig den gleichen Beschützerinstinkt in sich aufwallen. Immerhin kannte er Marina schon Ewigkeiten und sie verdiente mehr als nur als 'geiler Fang' betrachtet zu werden. Außerdem war es immer noch erschreckend, dass sie inzwischen in einem Alter war um sich um so etwas Sorgen zu machen (sie waren im gleichen Alter, aber hey!), Val kannte sie immer noch als das fröhliche Mädchen mit der Obsession zu tanzen.
"Machst du Scherze? Als ob niemanden auffallen würde wie hübsch du bist - oder intelligent - nur wird das niemand in Arians Anwesenheit sagen, natürlich.", er versuchte es wie einen halben Scherz klingen zu lassen, auch wenn seine ziemlich offensichtliche Absicht war Marinas Ego wieder etwas aufzubauen. "Glaub mir, es gibt da den ein oder anderen, der dich nicht nur als Kumpel sieht."


RE: dear cupid, next time hit us both - Marina Alarcón - 15.05.2021

Ein Lachen entkam ihr bei der Vorstellung, wie Valerio demonstrativ vor Mateo den Kopf seiner Figur abbiss und Mateo schockiert dreinblickte. „Da hätte ich gerne seinen Gesichtsausdruck zu gesehen. Machen wir nächstes Jahr.“, scherzte sie, da Marina davon ausging, dass es zu ihrem und Mateos 18. Geburtstag eine noch viel größere Feier geben würde und natürlich würde Valero auch wieder dabei sein als Arians bester Freund.
„Behalt‘s aber bloß für dich! Ansonsten schieb ich alles auf dich, wenn Mama sauer ist.“ Marina grinste Valerio entgegen. Natürlich hatten sie sich ein besseres Versteck ausgewählt, aber sie verstand worauf er hinaus wollte und spielte mit. Hoffentlich kam es nicht dazu, dass die Gäste irgendwann durchdrehten und tatsächlich mutmaßlich etwas im Haus zerstörten, wie es gerne in Filmen der Fall war. Von ihren Freunden erwartete sie eine solche Aktion nicht, aber die Dunkelhaarige hatte nun schon das eine oder andere Gesicht gesehen, dass ihr nicht bekannt vorkam. Die Alarcóns hatten auch nie spezifisch ausgesprochen, dass nur die kommen durften, die offiziell eine Einladung bekommen hatten. Es durften auch Freunde und Freunde von Freunden mitgebracht werden, in der Hoffnung, dass diese alle vernünftig waren. Klar könnte man nun drüber streiten, dass der viele Alkohol die Hemmschwelle senkte und so etwas mal schneller passieren konnte als wenn man nüchtern war, aber Marina war der Meinung, dass man trotzdem noch diese Stimme im Kopf hatte, die einen sagte, dass das nicht richtig war. Sie hatte auch schon dumme Dinge gesagt und getan während sie unter dem Einfluss von Alkohol stand, aber dabei wollte sie niemandem Schaden zufügen.
Marina hob ihr Hände und legte ihr Gesicht in ihre Handinnenflächen, während sie den Kopf schüttelte und lachte. Was an diesem Tag schon alles passiert war, unglaublich. Nachdem die Geschwister bemerkt hatten, dass sich die Haustiere überaus merkwürdig benahmen, brach bei Marina zunächst große Panik aus, was durch die immer stärker werdende Wirkung der selbst eingenommenen Brownies schlimmer war als sonst. Wie schrecklich wäre es gewesen, wenn das schädlich für die Tiere gewesen wäre? Und wie hätten die Geschwister das ihren Eltern erklären sollen? Aber nach einem aufregenden Hin und Her und einem anschließenden Anruf beim Tierarzt konnten sie alle aufatmen - genau wie bei Menschen würde die Wirkung irgendwann nachlassen. Sie ließ die Hände wieder sinken. „Die haben sich selber bedient. Wir haben nur kurz die Küche verlassen und die beiden haben wohl die Gunst der Stunde genutzt.“ Ihre Schultern zuckten auf und ab, als Valerio meinte, dass so etwas nur die Alarcóns konnten. Sie hatten wirklich ein Talent dafür, in die absurdesten Situationen zu geraten. „Im Vergleich zu Arian und Mateo bin ich das wohl auch.“ Nur nicht gegenüber normalen Mädchen in ihrem Alter, die Ärger lieber aus dem Weg gingen. „Solange du niemanden verletzt der mir wichtig ist, bist du auf der sicheren Seite.“ Es kam ihr mehr als Scherz über die Lippen, wobei da ein Funke Wahrheit mitklang. Marina konnte für vieles Verständnis aufbringen und versuchte immer alle Blickwinkel zu betrachten, aber sobald jemand einer ihr am Herz liegenden Person weh tat, wurde eine ganz andere Seite in ihr entfacht.
Valerios Worte überraschten sie und im ersten Moment wusste sie nicht, wie sie diese einordnen sollte. Meinte er das ernst? Und wenn ja, woher wusste er das? Hatte das jemand ihm gegenüber geäußert? Sie drehte ihren Kopf zu ihm und suchte nach einem Ausdruck, der ihr zeigte, dass Val das nur sagte, um ihr ein gutes Gefühl zu geben und es nicht der Wahrheit entsprach. Doch sie konnte nichts ausmachen. War ihre Wahrnehmung denn so falsch? Ihr schossen tausend Gedanken durch den Kopf, während er noch etwas nachsetzte, was sie noch mehr verwirrte. Den einen oder anderen? Meinte er jemand bestimmtes? Könnte es sein, dass... er sich selber meinte? Nein, das war unmöglich, oder? Er würde sich in derselben Position wie sie befinden, weil es ein No-Go war, etwas mit der kleinen Schwester seines besten Freundes anzufangen, weshalb er - genauso wenig wie sie - nie etwas versuchen würde. Waren seine Worte nun generell gesprochen oder doch spezifisch auf ihn bezogen? Marina wandte den Blick wieder von ihm ab und sah geradeaus in den dunklen Garten, biss sich leicht auf die Unterlippe um sich davon abzuhalten etwas Unüberlegtes zu sagen. „Meinst du? Ich glaube aber nicht, dass derjenige so denkt, von dem ich möchte, dass er so empfindet.“ Jedenfalls hatte sie das noch bis vor ein paar Minuten gedacht.


RE: dear cupid, next time hit us both - Valerio Ibárruri - 20.05.2021

Val imitierte mit einem Lachen die Geste einen Zuckerkopf abzubeißen. Nicht mehr so viel Kopf für Gesichtsausdrücke da, danach. Es wäre schön gewesen, wenn alle Probleme (nicht, dass Mateo eines war, natürlich), eine so leichte Lösung gehabt hätten: dem Problem einfach den Kopf abbeißen. Kurz und Knapp. Valerios Probleme fühlten sich eher an wie Medusen, der eher noch ein zweiter Kopf nachwuchs, wenn man einen abschlug. Die mit den Schlangenhaaren. Oder warf er hier seine Mythologie durcheinander? Egal - Rea zum Beispiel würde eine hervorragende Medusa abgeben. Oder auch eine wilde Furie. Schon sehr bezeichnend, dass er so locker mit Marina scherzen, sich seine eigene Schwester aber nur als ein rachsüchtiges Wesen vorstellen konnte. Hätte er manchmal lieber eine Schwester wie Mari gehabt? Mit Sicherheit. Eigentlich hätte er ziemlich oft am liebsten eine Familie gehabt, wie die Alarcóns es waren. Laut, aber herzlich. Mit Zusammenhalt und Haustieren und zusammen kochen in der Küche. Klar, irgendwie gehörte Val da sogar da zu, aber eben nicht ganz. Und er hätte all das am liebsten ganz gehabt.
"Mh schieb es ruhig auf mich. Deine Mutter hat mich gern, ich werde es überleben. Oder opfere mich fürs Team.", er setzte einen möglichst tragischen, aber natürlich nicht ernsten Gesichtsausdruck auf. Das hier war immerhin auch keine 'inoffizielle' Party, sie war ganz sicher von den alarcónschen Elternteilen genehmigt und mitorganisiert worden.
Wirklich komisch war allerdings die Vorstellung von Churro und Burrito auf Drogen. Während sich Valerio Churro schlicht und ergreifend nicht noch gechillter vorstellen konnte, als der Goldie es ohnehin schon war, konnte er sich bei Burrito im Gegensatz nicht vorstellen, dass dieses verwöhnte Vieh sich jemals von irgendetwas selbst bedienen würde. Er lachte jetzt herzlich, vor allem bei Marinas Gesichtausausdruck, die ganz klar so wirkte, als hätte sie heute schon Dinge erlebt, die sie niemals zu erleben erwartet hatte. Vermutlich sollte das an siebzehnten Geburtstagen genauso sein. "Ich hätte einiges darum gegeben das zu erleben.", gestand er und blies dann mit einem übertriebenen Kopfwippen zweifelnd die Backen auf, als Marina behauptete ihre beiden Brüder seien viel schlimmer als sie. Waren sie natürlich mit Sicherheit, aber das konnte auch einfach daran liegen, dass Marina nett war und Ari und Teo manchmal einfach Idioten.
An ihrem Gesprächston änderte sich oberflächlich betrachtet nicht viel. Val bemühte sich schon etwas ernster zu sein, weil er nicht wollte, dass Mari traurig war - schon gar nicht an ihrem Geburtstag. Aber er dachte sich bei den indirekten Komplimenten eigentlich nichts weiter. Es war nicht so, dass sie beide oft über diese Dinge sprachen - über Vals Liebschaften sprach gefühlt eh immer die halbe Schule und über Maris.. eben nicht. Es hatte schon ein paar Mal Situationen gegeben, in denen sie irgendwie enttäuscht worden war und Val ein paar aufmunternde Worte gesagt hatte. So etwas halt. Und im gleichen Spirit wollte er sie auch jetzt aufmuntern. Mal davon abgesehen stimmte alles, was er sagte, nur dass Marina es vielleicht hören musste, weil sie es noch nicht wusste. Davon abgesehen - Val wusste nicht wirklich, ob er der richtige für diese Art von Unterhaltung war. Wann immer es um Gefühle ging, über die er nicht reden wollte, wand er sich normalerweise sehr geschickt heraus. Aber mit Mari fühlte sich nichts daran falsch an - im Gegenteil, er war sogar erfreut, dass sie so unbeschwert darüber reden konnten. Sie sah weg, aber er sah sie jetzt aufmerksam an. Langsam dreht er das übrig gebliebene Wasser in der Flasche herum, bis eine gleichmäßige Wellenbewegung entstand. Val war fast ein bisschen gerührt - Mari hatte sich in jemandem verguckt. Und teilte ihm das mit. "Hast du ihn denn gefragt?", erkundigte er sich erstaunlich sanft. "Manchmal… brauchen Leute ein bisschen Ermunterung." Er merkte, dass ihr das Gespräch unangenehm und ein zweites Mal stieß er sie ermunternd mit einer Schulter an, dieses Mal damit sie zu ihm hinblickte und sein Lächeln sehen konnte. "Hey, es ist kein Weltuntergang jemanden zu mögen." Nein, das waren eher Schmetterlinge. So ein Mist.


RE: dear cupid, next time hit us both - Marina Alarcón - 21.05.2021

Bestätigend nickte Marina mit dem Kopf. Ihre Mama mochte ihn tatsächlich sehr, weshalb er nicht einmal Ärger bekommen würde, wenn so etwas passieren würde. Es wurden sogar schon Scherze darüber gemacht, dass das Gästezimmer mittlerweile Valerios Zimmer war und Mama Alarcón freute sich jedes Mal, wenn Val bei ihnen Zuhause war. „Ach, dir vergibt sie sofort.“ Davon war sie felsenfest überzeugt.
„Es war auch so witzig! Burrito konnte nicht einmal geradeaus gehen und wollte trotzdem überall raufspringen, aber er konnte nicht mehr einschätzen, wie hoch und wie weit er springen muss und hat es nicht hinbekommen. Ich lag irgendwann lachend auf dem Boden.“ Allein die Vorstellung brachte sie jetzt wieder zum Lachen. Dass sie das mal selbst erleben würde, hätte sie nie gedacht. Zwei Haustiere, die sich in einer völlig anderen Dimension befanden und drei junge Erwachsene, die sich darüber mehr als nur amüsierten. „Vielleicht bin ich auch nur besser darin alles zu vertuschen.“, schmunzelte sie auf Valerios Kopfwippen hin, dass sie die bravste Alarcón war.

Marina hatte nicht damit gerechnet, dass sie an diesem Abend ein solches Gespräch führen würde. In ihrer Planung tauchten keinerlei andere Empfindungen als pure Freude auf, da sie von ihren Freunden umgeben war, die alles dafür taten, um ihr ein durchgehendes Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Doch nun unterhielt sie sich (ausgerechnet) mit Valerio über ihre heimliche Schwärmerei und konnte ihr schweres Herz nicht mehr ignorieren. Ihre Augen vergrößerten sich, als Valerio die Frage stellte, ob sie mit ihrem Crush schon über ihre Gefühle gesprochen hatte. In ihr machte sich eine Nervosität breit, die das flaue Gefühl in ihrem Magen aufgrund des Alkohols nun verstärkte. Marina war hin- und hergerissen. War das gerade die Möglichkeit, auf die sie schon lange gewartet hatte? Könnte sie ihm beichten, dass sie die ganze Zeit von ihm sprach? Es könnte vieles verändern und im schlimmsten Fall sogar zerstören, aber was, wenn es der perfekte Zeitpunkt war? Sie atmete tief ein und fuhr sich durch die dunkelbraunen Locken, um sie anschließend über ihre Schulter zu schieben. Im nächsten Moment nahm sie für wenige Sekunden seine Wärme wahr, als er sie anstupste und sah zu ihm auf. Sein Lächeln, das sie beruhigen sollte, förderte leider weiter ihre Nervosität, weil er einfach verdammt gut aussah. Und er nahm sich extra Zeit für sie, um sie aufzumuntern, obwohl er genauso gut wieder zurück zur Party gehen könnte, damit er sich das Elend nicht anhören musste. Wenn sie vorher nicht schon in ihn verknallt gewesen wäre, dann wäre es spätestens jetzt zu spät gewesen. Die Welt fühlte sich an, als wenn sie sich in Slow Motion bewegen würde, als sich Marina zu ihm drehte. Das könnte der größte Fehler ihres Lebens werden, das wusste sie und gleichzeitig schwirrten noch seine Worte in ihrem Kopf herum, die ihr eine rosarote Brille aufsetzten. „Ich mag… dich, Valerio. Schon etwas länger, aber ich konnte nie etwas sagen, weil du Arians bester Freund bist und es gibt doch diese dumme Regel, dass man nichts mit der kleinen Schwester anfangen darf. Ich wollte dir auch nie davon erzählen und habe gehofft, dass die Gefühle wieder verschwinden, aber…“ Sie zuckte mit den Schultern und beendete so den Wortschwall, der ihr gerade über die Lippen gekommen war. Ihr Herz klopfte gegen ihren Brustkorb, während sich jedes mögliche Szenario in sekundenschnelle vor ihrem inneren Auge abspielte. Marina hoffte und betete, dass er ihr nicht das Herz brechen würde, wie es schon andere vor ihm getan hatten. Sie wollte lieben und geliebt werden mit ihrem ganzen Sein, ohne Angst zu haben, dass sie wieder verletzt wurde. Valerio hatte all diese Möglichkeiten in seiner Hand, er hatte ihr Herz in seiner Hand. „Ich.. ähm.. ich wollte dich damit nicht so überrumpeln, sorry..“, setzte sie leise nach.


RE: dear cupid, next time hit us both - Valerio Ibárruri - 22.05.2021

So lustig es auch gewesen wäre Haustiere dabei zu beobachten, wie sie high waren (bei Burrito war es schon im Normalzustand schwer sich vorzustellen, dass der übergewichtige Kater irgendwo hinspringen konnte - ganz egal wie sehr 'Prinz' er für Mateo auch war), Val war es sogar egal das verpasst zu haben. Stattdessen war er froh, dass Marina ausgerechnet diesen Moment mit ihm teilte und ja - das irgendwie ohne Arian und Mateo passierte. Es war schön und angenehm zu wissen, dass er wichtig genug war in ihrem Leben, damit sie ihm von Herzensangelegenheiten erzählte. Er fühlte sich aufgenommen und aufgehoben und zugehörig dadurch. Und klar - er war schlecht darin diese Dinge auszudrücken. Es wäre ihm peinlich gewesen und hätte sich dumm angefühlt und vermutlich falsch. Aber trotzdem war er glücklich darüber, jedenfalls bis er kapierte, warum sie den Moment ausgerechnet mit ihm teilte. Val war überfordert, sogar ein bisschen überrumpelt, während Marina noch weitersprach. Ihre Stimme klang bemüht ruhig und etwas schneller als sonst, er merkte, dass sie sich Mühe gab und dass es ihr ernst war und das mehr hinter diesen Worten lag, als er eigentlich von ihr haben wollte. Vermutlich hatte sie sich ewig überlegt ob und wie sie das sagen sollte. Valerio spürte einen unangenehmen Klumpen in seinem Magen, der sicher nicht das Gefühl war, das Mari dort zu finden hoffte. Warum hatte er das nicht bemerkt? Warum war ihm nie aufgefallen…? Hatte er alles falsch interpretiert? Hatte er überhaupt jemals in Erwägung gezogen, dass Marina so für ihn empfinden konnte? Oder er für sie? Sie war eines der hübschesten Mädchen an ihrer Schule, übersprudelnd vor Ideen und am schönsten wenn sie lächelte. Und Arians Schwester. Und Valerio hatte eine Freundin, zumindest zeitweise. Und nicht einmal bei der war er sich sicher. Valerios Gedanken überschlugen sich unangenehm, während die entspannte Stimmung zwischen ihnen sich verändert hatte. Es war wie Gänsehaut weil Wind aufkam, aber es war windstill und Valerio klammerte sich an die halbleere Wasserflasche. Er war versucht eine neue Zigarette anzuzünden, aber er musste sich einen Ruck geben. Denn das hier war nicht irgendein Mädchen, dass er einfach abspeisen und damit zufrieden sein konnte. Belächeln konnte, dass sie irgendetwas an ihm fand, ihn aber nicht wirklich kannte und ganz falsche Erwartungen an ihn hatte. Marina kannte ihn. Und er sie. Und er wollte ihr nicht weh tun.
Er befeuchtete seine Lippen, jetzt dankbar vorhin noch Wasser und keinen weiteren Alkohol mehr getrunken zu haben. Trotzdem fühlte sein Kopf sich etwas wattig an. "Mari…", er sah zu ihr hin und wartete geduldig, bis sie seinem Blick nicht mehr auswich. Er überlegte sie mit Halbwahrheiten abzuspeisen, Ausflüchten. Keine Ahnung, irgendetwas. Aber ihr kleiner, leiserer Nachsatz gab schließlich den Ausschlag. Er dachte tatsächlich auch an Arian, der - Blutsbrüder hin oder her - das hier sicher nicht gutheißen würde. Auch weil der Alarcón zu gut wusste, dass Val es nicht immer so genau nahm eine Geschichte zu beenden bevor er eine neue begann. Aber erst einmal ging es um Marina. "Ich hatte keine Ahnung…", dass sie so empfand? Er ging blitzschnell vergangene Situationen durch. Okay, so etwas wie Zuneigung mochte da gewesen sein. Aber Gott, er hatte es nie so betrachtet. "Hey… hey…", seine Stimme wurde sanfter, als er merkte, dass seine Worte nicht die Versicherung waren, die sie hatte hören wollen. "Ich bin froh, dass du mir das gesagt hast. Es ist unglaublich mutig. Und…", er hatte eine vom Wasser kühle Hand gehoben, die noch etwas unschlüssig ein paar Milimeter von ihrer Wange entfernt schwebte, bevor er vorsichtig darüber strich. Er konnte die Hitze ihrer Haut spuren. Es sollte aufmunternd sein, aber natürlich wusste er, dass es keine gute Idee war. Es war schön gewesen zu hören, dass jemand ihn mochte. Vor allem jemand wie Marina. Marina war die Art von Person - von junger Frau -, die er zurück mögen sollte. Was war falsch mit ihm, dass er das nicht tat? Kurz presste er die Lippen aufeinander, bevor er etwas tat, dass er definitiv nicht tun sollte und sich vorbeugte um Marina zu küssen.