dear cupid, next time hit us both
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#13


dear cupid, next time hit us both
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am 16.11.2018


Wie eine kleine Schwester also. Wow. Das war so ziemlich das Unromantischte, was er hätte sagen können. Damit befanden sie sich an zwei komplett verschiedenen Enden des Spektrums, denn während Marina ihm ihre Gefühle gestand, teilte Val ihr mit, dass er diese wahrscheinlich niemals erwidern würde. Denn wer verliebte sich schon in die kleine Schwester. Die meisten beschwerten sich darüber, dass sie in der Friendzone feststeckten, aber Marina wurde so eben in der Familyzone abgesetzt mit keiner Absicht, sie daraus jemals abzuholen. Ein frustriertes Schnauben entkam ihr, das tatsächlich mehr mit ihrer Wut über sich selber zu tun hatte. Wieso war sie so blind und verguckte sich ständig in die jungen Männer, die entweder von Anfang an nicht auf diese Art an ihr interessiert waren oder die ihr Hoffnungen machten um sie schließlich fallen zu lassen. Sie hasste es selber, dass sie scheinbar kein Händchen dafür hatte und deshalb schon öfter bitterböse enttäuscht wurde. Und jetzt hatte sie es wieder einmal geschafft. Zumindest waren es sonst Jungs gewesen, denen sie aus dem Weg gehen konnte sobald es schief ging, aber Valerio... Valerio spielte weiterhin eine große Rolle in ihrem Leben und dem ihrer Familie. Sie musste sich damit abfinden, dass sie ihn weiterhin in ihrem Haus antreffen würde und was wohl das Schlimmste war: Sie musste vor allen so tun, als wenn nichts passiert wäre. Niemand durfte davon erfahren, alleine weil sie sich die erneute Demütigung ersparen wollte. Diese hier war schon genug. Ihr Herz pochte unangenehm in ihrem Brustkorb und mit jedem Schlag spürte sie einen stechenden Schmerz, wie ein Messer, dass sich immer tiefer und tiefer bohrte. Es war eine reinste Katastrophe, alles war kaputt. Und das nur, weil sie ihren Mund nicht halten konnte. Ob es wohl zu spät war ‚Ha, ich habe dich nur verarscht!‘ zu rufen? Wahrscheinlich.
Auf seine Entschuldigung hin, suchte sie zum ersten Mal wieder Blickkontakt und schenkte ihm sogar kurz ein Lächeln, das man fast mit einem Blinzeln verpassen konnte. Marina konnte sich nicht daran erinnern, dass er sich jemals bei ihr entschuldigt hätte, was aber wohl eher daran lag, dass es bis jetzt keinen Grund für solche Aussagen gegeben hatte. Trotzdem wusste sie es irgendwo zu schätzen und wollte ihm dies damit ausdrücken. Er dachte, dass er durch einen Kuss unentdeckte Gefühle ausmachen konnte, die jedoch nicht da waren. Wäre die Situation nicht absolut herzzerreißend, würde Marina wohl lachen. Wie typisch für sie. Langsam machte sie sich Sorgen darüber, ob ein Fluch auf ihr lag oder ob das Universum einfach Spaß daran hatte, ihr das Herz zu brechen. Bei ihrem Glück war beides der Fall. „Ich hätte einfach nichts sagen sollen, dann könntest du zumindest noch normal mit mir umgehen.“ Wenn wir nämlich ehrlich waren, dann war es klar, dass ihr Verhältnis zueinander einen großen Knicks bekommen hatte. Zwar würden beide vor anderen so normal wie möglich tun, aber nur zu zweit würden sie nichts mehr miteinander unternehmen. Es war zu unangenehm. Im Hinterkopf würde immer dieser Abend herumschwirren und ihn darauf achten lassen, wie er mit Marina redete und umging, damit sie nicht wieder Hoffnungen entwickelte und ihr würde jedes Mal wieder schmerzlich bewusst werden, dass sie absolut keine Chance bei ihm hatte. Ein Versuch der Lösung wäre wohl, dass sie sich so sehr betranken, dass sie einen Filmriss hatten und sich an nichts erinnern konnten. Das sollten sie ausprobieren.
Sie seufzte hörbar laut und schloss die Augen. Die Enttäuschung war groß und die logische Konsequenz wäre wieder zurück zu den feiernden Menschen in ihrem Haus zu kehren, da es nichts weiter zu klären gab. Marina blieb nichts anderes übrig als mit Valerios Entscheidung zu leben und doch kamen Gedanken auf, die zu mehr Komplikationen aufriefen. Bevor sie überhaupt versuchen konnte diese zu verdrängen, sah sie wieder zu ihm und legte ihre Hände in seinen Nacken. Erneut legte sie ihre Lippen auf seine, um ihn in einen zweiten Kuss zu verwickeln. Es war nicht richtig und Val hatte jedes Recht dazu es zu unterbinden, aber Marina wollte wenigstens für ein paar Momente so tun als ob. Sie wollte den Kopf abschalten und genießen, doch fühlte sich der Kuss eher nach einem Abschied an. Ein Abschied auf unbestimmte Zeit, bis sich der Rauch wieder legte. Wie lange das dauerte, konnte keiner vorhersagen. Diese Erkenntnis führte dazu, dass sich eine vereinzelte Träne ihren Weg über ihre Wange suchte.
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RE: dear cupid, next time hit us both - von Valerio Ibárruri - 13.05.2021, 18:38
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