dear cupid, next time hit us both
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dear cupid, next time hit us both
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am 16.11.2018


Val imitierte mit einem Lachen die Geste einen Zuckerkopf abzubeißen. Nicht mehr so viel Kopf für Gesichtsausdrücke da, danach. Es wäre schön gewesen, wenn alle Probleme (nicht, dass Mateo eines war, natürlich), eine so leichte Lösung gehabt hätten: dem Problem einfach den Kopf abbeißen. Kurz und Knapp. Valerios Probleme fühlten sich eher an wie Medusen, der eher noch ein zweiter Kopf nachwuchs, wenn man einen abschlug. Die mit den Schlangenhaaren. Oder warf er hier seine Mythologie durcheinander? Egal - Rea zum Beispiel würde eine hervorragende Medusa abgeben. Oder auch eine wilde Furie. Schon sehr bezeichnend, dass er so locker mit Marina scherzen, sich seine eigene Schwester aber nur als ein rachsüchtiges Wesen vorstellen konnte. Hätte er manchmal lieber eine Schwester wie Mari gehabt? Mit Sicherheit. Eigentlich hätte er ziemlich oft am liebsten eine Familie gehabt, wie die Alarcóns es waren. Laut, aber herzlich. Mit Zusammenhalt und Haustieren und zusammen kochen in der Küche. Klar, irgendwie gehörte Val da sogar da zu, aber eben nicht ganz. Und er hätte all das am liebsten ganz gehabt.
"Mh schieb es ruhig auf mich. Deine Mutter hat mich gern, ich werde es überleben. Oder opfere mich fürs Team.", er setzte einen möglichst tragischen, aber natürlich nicht ernsten Gesichtsausdruck auf. Das hier war immerhin auch keine 'inoffizielle' Party, sie war ganz sicher von den alarcónschen Elternteilen genehmigt und mitorganisiert worden.
Wirklich komisch war allerdings die Vorstellung von Churro und Burrito auf Drogen. Während sich Valerio Churro schlicht und ergreifend nicht noch gechillter vorstellen konnte, als der Goldie es ohnehin schon war, konnte er sich bei Burrito im Gegensatz nicht vorstellen, dass dieses verwöhnte Vieh sich jemals von irgendetwas selbst bedienen würde. Er lachte jetzt herzlich, vor allem bei Marinas Gesichtausausdruck, die ganz klar so wirkte, als hätte sie heute schon Dinge erlebt, die sie niemals zu erleben erwartet hatte. Vermutlich sollte das an siebzehnten Geburtstagen genauso sein. "Ich hätte einiges darum gegeben das zu erleben.", gestand er und blies dann mit einem übertriebenen Kopfwippen zweifelnd die Backen auf, als Marina behauptete ihre beiden Brüder seien viel schlimmer als sie. Waren sie natürlich mit Sicherheit, aber das konnte auch einfach daran liegen, dass Marina nett war und Ari und Teo manchmal einfach Idioten.
An ihrem Gesprächston änderte sich oberflächlich betrachtet nicht viel. Val bemühte sich schon etwas ernster zu sein, weil er nicht wollte, dass Mari traurig war - schon gar nicht an ihrem Geburtstag. Aber er dachte sich bei den indirekten Komplimenten eigentlich nichts weiter. Es war nicht so, dass sie beide oft über diese Dinge sprachen - über Vals Liebschaften sprach gefühlt eh immer die halbe Schule und über Maris.. eben nicht. Es hatte schon ein paar Mal Situationen gegeben, in denen sie irgendwie enttäuscht worden war und Val ein paar aufmunternde Worte gesagt hatte. So etwas halt. Und im gleichen Spirit wollte er sie auch jetzt aufmuntern. Mal davon abgesehen stimmte alles, was er sagte, nur dass Marina es vielleicht hören musste, weil sie es noch nicht wusste. Davon abgesehen - Val wusste nicht wirklich, ob er der richtige für diese Art von Unterhaltung war. Wann immer es um Gefühle ging, über die er nicht reden wollte, wand er sich normalerweise sehr geschickt heraus. Aber mit Mari fühlte sich nichts daran falsch an - im Gegenteil, er war sogar erfreut, dass sie so unbeschwert darüber reden konnten. Sie sah weg, aber er sah sie jetzt aufmerksam an. Langsam dreht er das übrig gebliebene Wasser in der Flasche herum, bis eine gleichmäßige Wellenbewegung entstand. Val war fast ein bisschen gerührt - Mari hatte sich in jemandem verguckt. Und teilte ihm das mit. "Hast du ihn denn gefragt?", erkundigte er sich erstaunlich sanft. "Manchmal… brauchen Leute ein bisschen Ermunterung." Er merkte, dass ihr das Gespräch unangenehm und ein zweites Mal stieß er sie ermunternd mit einer Schulter an, dieses Mal damit sie zu ihm hinblickte und sein Lächeln sehen konnte. "Hey, es ist kein Weltuntergang jemanden zu mögen." Nein, das waren eher Schmetterlinge. So ein Mist.
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