20.05.2021, 08:10 - Wörter:
Human beings let you down
, Gast, Gast
am 25.11.2020
am 25.11.2020
Umarmt zu werden war auch heute noch etwas, was Benito äußert ungern über sich ergehen ließ. Hände schütteln war in Ordnung, aber auch das vollbrachte er meistens knapp und leicht verkrampft. Lieber auf Abstand und schnell hinter sich gebracht. Joyce hatte es ihm quasi angewöhnt sie zu umarmen. Es gehörte dazu, es störte auch nicht weiter. Als wäre es Teil eines Rituals zwischen ihnen, welches allerdings auch holprige Anfänge hinter sich hatte. Inzwischen ließ Benito sich nicht mehr anmerken, dass es noch immer befremdlich für ihn war.
Er lächelte sie kurz an und trat dann an die Seite, um hinter Joy die Tür zu schließen. Einen Moment behielt er die Hand an der Türklinke, atmete einmal ein und dann wieder aus und folgte ihr dann in den Raum zur Küche, die jungfräulich vor ihnen lag.
Aus dem Kühlschrank holte er Cola und Eistee, stellte sie zu den Gläsern und dann zwei Flaschen Bier. Eine davon reichte er Joy, bei seiner eigenen entfernte er zischend mit der Handfläche den Kronkorken und nahm einen Schluck, nachdem er ihr zugeprostet hatte.
Benito beobachte die Amerikanerin dabei, wie sie ihre Sachen ablegte und neigte ein wenig den Kopf, während er die Tüte mit Weingummis aufriss und sich ein paar herauspickte um darauf herumzukauen. Die amerikanischen Süßigkeiten trafen noch nicht so ganz seinen Geschmack. Sie schmeckten beinahe ausschließlich überwiegend chemisch und kamen damit dem eigentlichen Fruchtgeschmack nur im weitesten Sinne nahe. Das war ein wenig unbefriedigend, aber seine Großeltern hatten ihm bereits ein Care Paket aus Spanien zugesichert, welches spätestens an seinem Geburtstag eintreffen würde. Den würde er erstmals nicht mit ihnen zusammen verbringen, sondern hier in Spanien.
Auf etwas kauend, was vermutlich Blaubeere sein sollte, murmelte Benito ein abschätziges
Nickend kam Benito Joyce Aufforderung nach. Er griff in die Tüte hinein, wühlte ein wenig herum, bis er etwas ertastete, was sich auch nach Gemüse anfühlte und zog schließlich eine Paprika hervor. Gemüse schneiden sollte er noch hinkriegen. Aber alles andere wurde bereits komplizierter. Benito nahm sich eines der bereitgestellten Brettchen und ein scharfes Messer und begann damit um den Strunk der Paprika herumzusäbeln. Möglichst ohne sich dabei die Klinge in die Hand zu rammen. Auch wenn es manchmal wirklich grenzwertig aussah, schaffte er es immerhin ohne dabei einen Finger zu verlieren. Strunk und Kerne landeten im Eimer und er schnippte mit dem Finger ein paar lose Kernchen von der Paprika.
Er warf Joy einen Seitenblick zu.