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Human beings let you down - Benito Medina - 14.05.2021 I have a lot, I should be grateful. But some days I'm so unstable I can't see. Anything clearly Thanksgiving. Ein Feiertag mit dem Benito sich noch arrangieren musste, allerdings bedeutete er gutes Essen. Wenn auch nicht direkt bei ihm zu Hause auf dem Tisch. Aber in New York bekam man praktisch an jeder Straßenecke bereits den ganzen Tag gutes Essen zu gesteckt, daher brauchte Benito sich keine Sorgen darüber machen zu verhungern. Den ganzen Tag schlemmte Benito bereits und mehr oder weniger spontan hatte sich ein Date mit Joyce ergeben, die an Thanksgiving offenbar genauso wenig vor hatte, wie er. Seine Familie saß auf einem anderen Kontinent und feierte diesen Feiertag ohnehin nicht, weshalb die Amerikanerin allerdings zur Verfügung stand und nicht bei ihrer Familie war, wusste Benito nicht. Allerdings beklagt er sich auch nicht, weil es bedeutete, dass es noch mehr gutes Essen gab. Hoffte er jedenfalls. Er hoffte, dass Joy ein Händchen fürs Kochen hatte, er hatte das nämlich nicht. Ehrlich gesagt war Benito sich auch nicht zu Hundertprozent sicher, ob dieses Date ein normales Essen unter Freunden war … oder ein Date. Die junge Frau war eine Erscheinung in vielerlei Hinsicht und erinnerte ihn damit manchmal an seinen besten Freund, der mit seiner Präsenz ebenso den Raum füllen konnte. Benito widersprach ihr selten und fühlte sich in den meisten Fällen vor allem überwältigt. Und obwohl er sich in Joyce Gegenwart wohl fühlte und seit seiner Ankunft in New York bei ihr noch am Ehesten zur Ruhe kommen konnte, schaffte sie es immer wieder seine Verwirrung und Unsicherheit noch ein wenig weiter zu treiben. Eine nicht ganz zusammenpassende Kombination. Denn gerade heute oder in dieser Zeit verlangte es Benito eigentlich nach Klarheit und Ruhe. Und nach ihrer Gegenwart. Vor zwei Jahren, ziemlich genau vor zwei Jahren, der Zeitraum kam gut hin, sind in Spanien sehr viele Dinge auf einmal geschehen. Benito versuchte nicht daran zurückzudenken und wehrte sich dagegen, kam aber nicht umhin diese Beklemmung zu spüren. Zu sehr versuchte Benito sich nicht mit der vorangegangenen Frage auseinander zu setzen. Er schob sie von sich weg, was ebenso wenig Aufklärung wie vorher über alles bringen würde, aber mit den Dingen nicht umzugehen, war eben Benitos Weg, mit den Dingen umzugehen. So handhabte er es bereits sein Leben lang und so würde er es auch am besten weiterhin handhaben, denn es hatte sich herauskristallisiert, dass das am einfachsten so war. Joyce hatte ihm eine Einkaufsliste zugeschickt, nachdem Benito sich bereit erklärt hatte, einzukaufen. Sofern er beim Kochen bloß eine Supporter Rolle einnahm. Alles andere wäre auch bloß schwer verdaulich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Einkäufen beladen kehrte er also in seine Wohnung in Brooklyn ein. Benito japste, als er die Tüten auf der Kücheninsel abstellte und rettete diese gerade noch davor zu reißen. Auf den letzten Metern hatten sie bedrohliche Geräusche von sich gegeben. Eine Tüte Weingummis rutschte oben aus der Tüte, die zwar nicht auf der Einkaufsliste gestanden hatten, aber dran vorbei gehen konnte Benito trotzdem nicht. Heute würde seine Küche erstmals benutzt werden. Zumindest wirklich. Vorher hatte er mal die Mikrowelle benutzt. Oder den Ofen um Pommes zu machen. Das war schief gegangen. Seitdem beschränkte Benito sich nämlich nur noch darauf Fertigessen zu machen oder zu bestellen. Als Joyce endlich eintraf, hatte er die Tüten quasi unberührt stehen gelassen, da er keine Ahnung hatte, ob er schon etwas vorbereiten oder vorwärmen sollte. Er hatte lediglich Messer und Brettchen, ein paar Schüsseln und Pfannen herausgeholt. Alles noch komplett neu und unbenutzt. Joyce sollte sich einfach austoben und ihm Anweisungen geben. Benito eilte zur Tür. Inzwischen hatte er schon wieder Hunger bekommen, obwohl er den ganzen Tag im Grunde nichts anderes getan hatte, als zu essen. RE: Human beings let you down - Joyce Avens - 15.05.2021 Thanksgiving und damit eigentlich Joys liebster Feiertag. Sie liebte es gemeinsam mit ihrer Familie zu schlemmen und über Geschichten zu lachen, welche sie schon an die hundert Male gehört hatte. Sie liebte es mit ihrem Bruder zu scherzen und mit ihrer Schwester nach dem Essen hinaus zu den Pferden zu gehen. Es war ein kleines Highlight und gerade jetzt, wo sie nicht mehr täglich zu hause war, vermisste sie solche Anlässe, welche die komplette Familie zusammen brachten. Doch das Glück sollte am heutigen Tag nicht auf ihrer Seite sein. Im Hause Avens hatten sich alle Familienmitglieder eine fiese Grippe eingefangen, sodass es unnütz gewesen wäre nach hause zu fahren. Zudem wollte ihre Mum es auch nicht, da sie nichts vorbereiten konnte und alle Überredungsversuche ihrer Tochter waren ins Leere gelaufen. Na gut, dann würde sie sich eben anders begnügen an diesem feierlichen Tag. Nachdem es vor ein paar Tagen endgültig festgestanden hatte, brauchte sie erstmal ein paar Stunden um ihren Frust darüber zu verdauen. Sie hatte den ganzen Tag eben geplant uns sie hatte sich schon genau vorgestellt, was sie tragen wollte und wie sie den Tag gestalten würde. Am Ende hätte sie ihre Eltern damit überrascht ein paar Tage zu bleiben, da sie sich frei genommen hatte, aber nichts da. Joy wusste noch, wie sie ihr Handy herausgezogen hatte und Benito geschrieben hatte, ob er Thanksgiving mit ihr verbringen würde. Benito hatte sich irgendwie zu einem richtig guten Freund entwickelt. Nie hätte Joy erwartete, dass ein Gespräch über Comics im Club zu einer so schönen Freundschaft werden würde, aber Freundschaften konnten an den ungewöhnlichsten Orten entstehen. Gut, ein Club war da wohl irgendwie gar nicht mal so ungewöhnlich… Naja, auf jeden Fall hatte er direkt eine Zusage zurückgeschickt und Joy erleichtert das Handy beiseite gelegt. Ihr Thanksgiving war gerettet.
Am 25. November war es endlich soweit. Joy schaute ungeduldig auf ihre Armbanduhr und entschied sich schließlich, dass sie einfach losgehen würde. Selbst wenn sie zu früh sein würde, wäre es sicher kein Problem. Sie hatten dann einfach mehr Zeit und das war doch positiv. Joy brauchte einige Minuten bis sie das Gebäude in Manhattan erreichte in dem der Medina zusammen mit seinem Mitbewohner wohnte. Sie betrat das Gebäude und ging hinauf zur richtigen Wohnung, dort betätigte sie die Klingel und wartet geduldig auf ihren Freund. Ihren Blick ließ sie kurz durch den Hausflur wandern. Das Haus, in welchem der Spanier wohnte, war wirklich schön. Selbst der Flur sah nach einer etwas gehobeneren Umgebung aus, nichts im Vergleich zu manchen Hausfluren in Brooklyn. Die besaßen teilweise schon gruselige Zustände. Schließlich wurde die Tür geöffnet und Joy grinste ihrem Gastgeber entgegen, als dieser ihr die Tür öffnete. Sie lachte bei seinem Glückwunsch und schloss ihn in eine sanfte Umarmung. RE: Human beings let you down - Benito Medina - 20.05.2021 Umarmt zu werden war auch heute noch etwas, was Benito äußert ungern über sich ergehen ließ. Hände schütteln war in Ordnung, aber auch das vollbrachte er meistens knapp und leicht verkrampft. Lieber auf Abstand und schnell hinter sich gebracht. Joyce hatte es ihm quasi angewöhnt sie zu umarmen. Es gehörte dazu, es störte auch nicht weiter. Als wäre es Teil eines Rituals zwischen ihnen, welches allerdings auch holprige Anfänge hinter sich hatte. Inzwischen ließ Benito sich nicht mehr anmerken, dass es noch immer befremdlich für ihn war. Er lächelte sie kurz an und trat dann an die Seite, um hinter Joy die Tür zu schließen. Einen Moment behielt er die Hand an der Türklinke, atmete einmal ein und dann wieder aus und folgte ihr dann in den Raum zur Küche, die jungfräulich vor ihnen lag. Aus dem Kühlschrank holte er Cola und Eistee, stellte sie zu den Gläsern und dann zwei Flaschen Bier. Eine davon reichte er Joy, bei seiner eigenen entfernte er zischend mit der Handfläche den Kronkorken und nahm einen Schluck, nachdem er ihr zugeprostet hatte. Benito beobachte die Amerikanerin dabei, wie sie ihre Sachen ablegte und neigte ein wenig den Kopf, während er die Tüte mit Weingummis aufriss und sich ein paar herauspickte um darauf herumzukauen. Die amerikanischen Süßigkeiten trafen noch nicht so ganz seinen Geschmack. Sie schmeckten beinahe ausschließlich überwiegend chemisch und kamen damit dem eigentlichen Fruchtgeschmack nur im weitesten Sinne nahe. Das war ein wenig unbefriedigend, aber seine Großeltern hatten ihm bereits ein Care Paket aus Spanien zugesichert, welches spätestens an seinem Geburtstag eintreffen würde. Den würde er erstmals nicht mit ihnen zusammen verbringen, sondern hier in Spanien. Auf etwas kauend, was vermutlich Blaubeere sein sollte, murmelte Benito ein abschätziges Nickend kam Benito Joyce Aufforderung nach. Er griff in die Tüte hinein, wühlte ein wenig herum, bis er etwas ertastete, was sich auch nach Gemüse anfühlte und zog schließlich eine Paprika hervor. Gemüse schneiden sollte er noch hinkriegen. Aber alles andere wurde bereits komplizierter. Benito nahm sich eines der bereitgestellten Brettchen und ein scharfes Messer und begann damit um den Strunk der Paprika herumzusäbeln. Möglichst ohne sich dabei die Klinge in die Hand zu rammen. Auch wenn es manchmal wirklich grenzwertig aussah, schaffte er es immerhin ohne dabei einen Finger zu verlieren. Strunk und Kerne landeten im Eimer und er schnippte mit dem Finger ein paar lose Kernchen von der Paprika. Er warf Joy einen Seitenblick zu. RE: Human beings let you down - Joyce Avens - 07.06.2021 Sie sah zu ihm hinüber, als er auf die Feiertage zu sprechen kam. Sie nickte kurz. War es nicht eigentlich erstaunlich, wie unterschiedlich die Feiertage der verschiedenen Länder verteilt waren? Und doch hatten sie gemeinsame Feste, welche die ganze Welt feierte. Joy schmunzelte leicht darüber, sie fand es tatsächlich interessant sich damit zu beschäftigen. Es interessierte sie etwas über fremde Kulturen zu erfahren, auch wenn er Überfluss an Spaniern in ihrem Umfeld sie manchmal durchaus belustigte. Als wären alle Europäer Spanier oder so ähnlich.
Joyce warf einen Blick in die Einkaufstüten und durchwühlte diese leicht mit den Fingern um zu prüfen, ob alles vorhanden war. Spielerisch haute sie ihm auf die Finger, als er sich die Weingummis aus der Tüte balancierte. Joy nahm das Fleisch aus der Tüte, öffnete die Plastikverpackung und tat es in die Pfanne, nachdem sie Öl erhitzt hatte. Dann griff sie nach ihrem Smartphone, welches sie in ihre hintere Hosentasche gesteckt hatte. Mit einer Hand entsperrte sie es, öffnete den Chat mit ihre Mum und dann das Bild eines Rezeptes. Sie hatte ihre Mum gefragt, ob diese ihr das Rezept schicken konnte von dem Essen, welches sie immer an diesem Tag zu sich nahmen. Die Amerikanerin überflog die Zeile, dann lachte sie leise auf. Ihr Blick wanderte zu Benito und sie schmunzelte, RE: Human beings let you down - Benito Medina - 26.06.2021 Das Wissen über fremde Kulturen, Traditionen und Feiertage war nicht allzu weit verbreitet, soweit Benito jedenfalls beurteilen konnte. Durch Filme und Serien wusste man zwar über die bekanntesten Festlichkeiten, gerade aus dem amerikanischen oder auch dem allgemeinen europäischen Raum Bescheid, jedoch wurde das Wissen über die kleineren Feste deutlich schmaler. Mit ihrer Frage hatte Joyce auch noch direkt auf zwei Feiertage abgezielt, die für Amerikaner wahrscheinlich vollkommen nichtssagend waren. Deshalb schmunzelte der Spanier auch leicht. Er drehte die Bierflasche in der Hand und knibbelte an dem Label herum. Mahnend schlug ihre Hand auf seine Finger, nachdem er die Tüte mit Naschzeug herausgezogen hatte. Inzwischen hatte er angefangen sich einer Paprika zuzuwenden. Joyce sollte ihm einfach hinlegen und befehlen was und wie er etwas für sie schnibbeln sollte, dann würde das hier schon irgendwie funktionieren. Benito hatte keine Ahnung was alles in das Gericht gehörte, aber sonderlich schwer würde es schon nicht sein ein bisschen Gemüse zu schneiden. Nachdem Benito auch die übrig gebliebenen Kernchen von der Paprika gefummelt hatte, schnitt er sie in Streifen. |