dear cupid, next time hit us both
, Gast, Gast
am
16.11.2018
Als Geburtstagskind hatte man es schon nicht leicht. Ständig kamen Freunde von rechts und von links, die einen Kurzen parat hatten, um mit der frischgebackenen 17 Jährigen anzustoßen und ihr alles Gute zum Geburtstag zu wünschen, wieder und wieder. Manche tauchten sogar doppelt und dreifach neben Marina auf, aber sie freute sich jedes Mal, wenn ein bekanntes Gesicht ihr ein Getränk in die Hand drückte. Heute Abend wollte sie einfach nur Spaß haben und sich amüsieren und bisher ging dieser Plan perfekt auf. Nur wollte sie auch so lange wie möglich mitfeiern, was nicht klappen würde, wenn sie weiterhin die Menge an Alkohol zu sich nahm wie bisher.
„Gib mir eine Sekunde!“, rief sie einer Freundin zu und hob den Zeigefinger in die Höhe, um die eine Sekunde zu verdeutlichen, während sie schon ein paar Schritte rückwärts machte. Die elegante Drehung, die sie sich in ihren Gedanken schon ausgemalt hatte, blieb leider aus, stattdessen waren ihr ihre eigenen Füße und diese verdammten High Heels im Weg, weshalb sie ins Straucheln geriet. Ein paar Sekunden lang hatte sie Probleme damit ihr Gleichgewicht zu finden und streckte zur Hilfe schon die Arme von sich, bis sie das Gefühl hatte, dass sie mit beiden Füßen fest auf dem Boden stand. Lachend stellte sie sich kerzengerade hin, dieses Mal mit den Händen über ihren Kopf gestreckt.
„Und sie steht wie eine Eins!“ Einige Leute, die in der Nähe standen und das ganze Spektakel mit angesehen hatten, stiegen in Marinas Gelächter ein und erkundigten sich, ob bei ihr alles in Ordnung war, was sie nur lachend abwinkte. Schließlich setzte sie ihren Weg fort, ging einen Flur entlang, um in der Küche zu landen. Hier tummelten sich ebenfalls Leute, die jedoch zu sehr in ihren Gesprächen vertieft waren um ihr viel Aufmerksamkeit zu schenken, was sie begrüßte. Die Dunkelhaarige wollte für ein paar Minuten Ruhe genießen und tief durchatmen, weshalb sie sich ein stilles Wasser aus dem Kühlschrank schnappte und eine der Türen öffnete, die auf die großzügige Terrasse führte.
Die Luft war kühl, aber es war eine willkommene Abwechslung. Marina nahm einen tiefen Atemzug und spürte, wie die frische Luft ihre Lunge erfüllte. Ihr Blick war geradeaus gerichtet als sich ein Lächeln auf ihr Gesicht schlich. Sie war glücklich, einfach nur durch und durch glücklich. Die Feier war ein totaler Erfolg (bis jetzt), alle hatten Spaß und das ganze Haus war von guter Laune erfüllt. An diesen Abend würde sie sich noch lange erinnern. Völlig in Gedanken nahm sie plötzlich eine Bewegung aus ihrem rechten Blickwinkel war.
„Oh mein Gott.“, erschrak sie sich und war selber von ihrer Lautstärke überrascht. So laut sollte ihr das eigentlich nicht über die Lippen kommen. Ups.
„Valerio?“, fragte sie leise, als sie sich in die Richtung drehte und endlich ausmachen konnte, wer sich in ihrer Nähe befand.
„Sorry, ich wollte dich nicht so anschreien. Ich dachte nur, ich wäre alleine.“ Was eventuell besser gewesen wäre, denn Marina fühlte ihr Herz beschleunigen und stärker gegen ihren Brustkorb schlagen. Ein Gefühl, dass in Valerios Gegenwart zur Normalität geworden war. Leider hatte dies zur Folge, dass sie sich zusammenreißen musste, wenn sie sich mit ihm unterhielt, denn es war keine Seltenheit, dass sie anfing vor Nervosität zu reden und zu reden und zu reden... Gleichzeitig verbrachte sie gerne Zeit mit ihm, sie verstanden sich gut. Es war nur eine gefährliche Mischung mit dem Level an Alkohol, das durch ihre Adern floss.
„Tauschen?“ Sie hielt ihm die Wasserflasche hin und zeigte damit auf die Zigarette zwischen seinen Fingern.