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, Gast, Gast
am
18.07.2020
Es würde definitiv eine Umstellung werden, sich in seiner kleinen Wohnung einzurichten. In ihrem Haus in Boston hatte sie Unmengen an Platz, wo sie Dinge verstecken konnte, aber das war in der Manhattener Wohnung sicher nicht der Fall. Da würde sie wohl ihren inneren Ordnungsfreak heraus holen und ein System entwickeln müssen. Sie warf ihm einen vergnügten Blick zu.
"Wie groß sind denn die Chancen, dass wir in eine größere Wohnung ziehen?" hakte sie unschuldig nach, während sie ihm fast ihr gesamtes Gepäck überließ. Notfalls ließ sich mit ein paar größeren Schränken und etwas System schon viel verstauen. Und es wäre sicher auch gut, das ein oder andere loszuwerden - wie zum Beispiel das Hochzeitskleid, das Staub ansetzte und unnötigen Platz verbrauchte. Letzten Endes würde sie wieder Platz für neue Sachen bekommen. Auch das hatte seinen Reiz.
"Ich hatte auch nicht damit gerechnet, nach New York zu ziehen." stimmte sie ihm zu. Zwar wusste sie, dass sie noch in der Probephase war, aber sie konnte es auch nicht nur so behandeln, als wenn es in zwei Wochen vorbei wäre. Wenn sie wirklich eine Chance haben wollten, musste sie langfristig denken. Gleich morgen würde sie nach Jobs suchen.
"Du willst wirklich behaupten, dass in dem ganzen Hochhaus kein Spa versteckt ist? Nicht mal eine Sauna? Das würde mich wegen des fehlenden Ankleidezimmers wirklich aussöhnen." scherzte sie und lief vor, um ihm die Türen aufzuhalten und den Aufzug zu holen. Irgendwie hatte sie so eine Annehmlichkeit schon erhofft, aber wahrscheinlicher gab es hier nur einen Fitnessraum, um seine Muskeln in Form zu halten. Sie musste wirklich herausfinden, wo sie hier reiten gehen konnte, denn der Gedanke daran, an einem Gerät zu schwitzen, war nicht besonders einladend.
"Einverstanden." Er konnte die Sachen einräumen, während sie sich kurz umzog. Dasssie spätestens morgen seinen ganzen Kühlschrank umorganisiert haben würde, das konnte er ja noch nicht wissen. Die Überraschung würde sie sich aufsparen. Für morgen eben. Ihr Herz erwärmte sich, als sie Phil dabei beobachtete, wie er sich direkt um Baileys kümmerte. Natürlich wollte sie, dass er sich ebenso in ihren Hund verliebte, und ihn nicht nur als ungewolltes Anhängsel betrachtete.
"Es wird noch eine Weile dauern, bis er sich hier heimisch fühlt. Dabei hilft unter anderem sein Bett hier." Sie hob das ergonomisch geformte Hundebett hoch (für ihren Vierbeiner nur das Beste!) und legte es nach kurzer Abwägung in einer ruhigen Ecke im Wohnzimmer ab. Da hatte er noch alles im Blick, war aber nicht mitten im Trubel.
"Ich bin gleich zurück!" Die Blondine schnappte sich ihren Koffer, und verschwand für etwa zehn Minuten im Badezimmer, wo sie ihre Shorts gegen einen etwas längeren Rock austauschte und sich kurz auffrischte.
Ein wenig aufgedreht wegen der ganzen neuen Eindrücke schnappte sie sich die Hundeleine und suchte ihren Ehemann. Lächelnd stellte sie sich zu ihm hin, immer noch nicht wirklich glauben könnend, dass sie hier war, und dass sie verheiratet waren.
"Wir können jetzt los." erklärte sie ihm das Offensichtliche.