Welcome home
, Gast, Gast
am
18.07.2020
Karma lachte leise auf. Manchmal war Phil einfach so sehr ein New Yorker, dass es witzig war. Gegen New York wirkte jede Stadt wie ein Dorf in ihren Augen, aber nichtsdestotrotz war Boston eine Millionenmetropole.
"Es gibt manche Ecken, da würdest du den Unterschied nicht einmal merken." gab sie schmunzelnd zum Besten.
"Aber keine Sorge, niemand wird New York den Rang ablaufen." Sie konnte nicht anders, sie fand es einfach witzig, wie sehr Phil sich als New Yorker identifizierte. Ihm hätte es vielleicht auch mal gut getan, woanders zu leben, aber dann müsste er ja sein geliebtes New York verlassen. Und je mehr sie ihn kennen lernte, umso weniger konnte sie es sich vorstellen, dass er das jemals tun würde.
"Eigentlich habe ich immer nur bei meiner Grandma gelebt, wenn eine Beziehung in die Brüche ging. Und natürlich, als ich ihr Haus geerbt habe." Wirklich allein gelebt hatte die Blondine nie, aber das fand sie auch nicht sonderlich ansprechend. Andere wollten sich vielleicht selbst entdecken und für sich sein, aber sie würde sich nur furchtbar einsam fühlen.
Es machte Spaß, ihren Mann ein wenig zu necken und mit ihm herum zu scherzen. Das Leben sollte auch nicht immer ernst sein, und mit ihm herum zu blödeln war eine nette Abwechslung. Ein wenig zog sie ihn noch auf wegen seiner
Frischlufteinrichtung, aber bald kamen sie auch wieder zu anderen Themen.
"Ich kann noch ein wenig warten, aber danke." beantwortete sie liebevoll sein Angebot, ihr einen Snack zu geben.
"Und ich kann dort nicht so aufkreuzen, während du im Hemd rumläufst." erläuterte sie weiter mit einem Lächeln. Im Gegensatz zu ihm war sie wirklich underdressed. Allerdings mochte sie wirklich, wie er in einem Hemd aussah, und würde ihn nicht dazu bringen, sich umzuziehen.
"Können wir Baileys dort mitbringen? Ich würde ihn ungern allein hier lassen, bevor er eingewöhnt ist." Für die fünf Minuten, die sie draußen sein würden, um ihre Sachen zu holen, war es vielleicht okay, aber nicht, wenn sie länger fehlten. Außerdem wäre es wirklich schade, wenn ihr Hund hier etwas kaputt machte, weil er ängstlich oder nervös war. Sie hoffte nur, dass das Restaurant hundefreundlich war und sie ihrem Mann den Besuch nicht vermieste.
Natürlich sah er ihr Gepäck als zu viel an, aber war das nicht so ein typisches Mann-Frau-Ding? Auf seine Frage hin bedachte sie ihn mit einem aufmerksamen Blick.
"Ich habe wirklich nur für zwei Wochen gepackt. Aber ich hoffe, dass es nicht nur bei zwei Wochen bleibt." Es war eine kleine Erinnerung daran, dass sie ihre Ehe zwar Schritt für Schritt nahm, aber auch wollte, dass es dauerhaft hielt. Mit einem Nicken bestätigte sie, dass sie das schon schleppen konnte. Immerhin war sie eine ausgewachsene, eigenständige Frau! Das Auto machte ein Geräusch, als sie es verschloss, und sie lief ihm mit ihren Sachen hinterher - immer etwas langsamer werdend, je weiter sie kamen.