Love comes slow and it goes so fast
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#9


Love comes slow and it goes so fast
,   Christine Lowell,   Emrys Westbrook
am 08.03.2021


Was auch immer ihm widerfahren war, Christine hoffte inständig, dass er zeitig Besserung erfuhr, in welcher Form auch immer. Entweder weil sich das Problem in Luft auflöste, er einen politischen Erfolg erzielte oder er einfach nur eine andere Form von Glück fand. Schwierig jemandem etwas zu wünschen, wenn man in erster Linie nicht wusste, was ihm überhaupt abhanden gekommen war. Und selbst wenn, im eigenen Fall wusste Christine ja nicht einmal was sie sich selbst wünschen würde. Ein wenig mehr Grips, damit sie bei der Männerwahl nicht immer so daneben griff? Aber wie sollte man an sowas kommen. Davon abgesehen hatte sie ja eigentlich alles was sie brauchte, materielle Dinge konnte sie sich in der Regel gut leisten und Freunde und Familie waren vorhanden, Gesundheit ebenso. Das mit der Liebe, das war derzeit der einzig große Knackpunkt in ihrem Leben. Dass Emrys dasselbe Problem haben sollte erschien ihr absolut abwegig, wenn nicht einmal er haben konnte wen er wollte, dann waren sie alle verloren. „Du kannst dir über meine Unterstützung sicher sein“, sicherte sie ihm aber ohne Umwege zu und nickte resolut. „Was kann ich tun? Gratis Gesichtsmasken? Meine peer group von dir überzeugen? Glaub mir, die Stimmen von denen sind dir eh sicher.“ Wer sich in ihrem Bekanntenkreis befand würde im Leben keine Republikaner wählen. Dabei waren reiche Erben doch dafür prädestiniert - und sicher gab es genügend im unmittelbaren Umfeld, die das auch taten, aber das waren auch hervorragenden Gründen nicht Christines Freunde.
„Nicht unbedingt ungewöhnlich, aber…“ Christine kratzte sich mit der freien Hand kurz an der Schläfe. Emrys legte viel Wert auf sein Aussehen, weshalb es ihr schwer fiel zu glauben, dass ihn noch niemand aus seinem Team dazu gedrängt hatte noch mehr aus sich heraus zu holen, weil sein Aussehen und Charme ihm noch mehr Wähler sichern würden. „Heutzutage achten auch einfach sehr viele Männer mehr auf die nötige Pflege ihrer Haut. Es lohnt sich.“ Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, als müsste sie ihn von irgendeinem Produkt überzeugen, das sie wortwörtlich an den Mann bringen wollte. Musste sie nicht. Aber sie wollte.

Mit gleichermaßen Wohlwollen als auch Sorge betrachtete Christine Emrys dabei, wie er die Tasse in Rekordzeit leerte. „Immer langsam“, mahnte sie ihn grinsend an, als hätte sie ihm etwas vorzuschreiben, „sonst sind dir die Kopfschmerzen morgen garantiert. Auf jeden Tasse davon solltest du auch eine Tasse Wasser nehmen“, erklärte sie das Rezept zum ausgewogenen Suff, damit man idealerweise nicht dabei abgelichtet wurde wie man in einen Springbrunnen kotzte. War ihr nicht passiert, aber ihrer kleinen Schwester. Und nicht nur einmal. Lustigerweise mehrfach in denselben Brunnen.
Schwimmen also nicht, dafür würde er um eine Gesichtsmaske aber nicht herum kommen. Da er kein Make-Up trug (oder???) war das einfach, sie müsste mit vorgehaltener Hand in die obere Etage verschwinden und sich neu schminken, wenn sie sich nun etwas ins Gesicht schmieren würde.
Als hätte Emrys sie persönlich beleidigt sah Christine den Westbrook entrüstet an als dieser das einzige, über seine Haut verfügbare Wissen teilte. „Das ist schrecklich“, ließ sie ihn wissen und seufzte tief, musste sogar eine aufrechtere Haltung finden, damit dies in ihrem Kleid überhaupt in der Form möglich war. „Wieso hat dich noch nie jemand besser darüber aufgeklärt was du mit dem Organ“, und das setzte sie sehr betont in gestikulierte Anführungszeichen, „anstellen musst, damit es lange gesund und wunderschön ist, hm?“ Aber dafür gab es ja sie. Christine trank ihre Tasse ebenfalls in einem Zug leer, spürte den angenehm schwummrigen Zustand sogleich und ließ sich auf einem Hocker auf Rollen nieder. „Ob ich eine Ahnung habe?“ Wieder ein Seufzen. „All die Jahre Soziomedizinische Wissenschaften an der Columbia und du fragst mich ob ich Ahnung habe.“ Natürlich war sie nicht wirklich getroffen darüber, sie erwartete schließlich nicht, dass er das über sie wusste. „Lass mich mal sehen“, bat sie, rollte an die Liege heran und neigte sich Emrys entgegen um seine Haut fachmännisch zu begutachten. „Wo hast du studiert?“ Hatte sie diese Info irgendwo abgespeichert? „Siehst mir aus wie jemand der… in Yale war, vielleicht?“ Oh, wenn sie daneben lag… das konnte böses Blut geben.
„Also“, fiel dann aber das schnelle Urteil über seine Haut aus. „Du hast sehr trockene Haut. Eine raue Textur und ein mattes Aussehen. Bestimmte, feuchtigkeitsspendende Produkte können dabei helfen die Hautbarriere zu nähren. Und regelmäßige Peelings würden die alten Schuppen entfernen.“ Christine kniff ein Auge zusammen und sah Emrys abschätzend an. „Darf ich dir eine Maske machen? Bitte.“ Einmal mit den Wimpern klimpern, bitte! „Irgendetwas gegen das du allergisch bist? Oder gar nicht magst? Irgendein… Geruch, eine Textur? Du würdest dich wundern wovor sich manche Menschen ekeln.“ Oder auch nicht, er sah ja wie jemand aus der viel herumkam und sich viel unterhielt. Die Lowell erhob sich vom Hocker und trat an eine Anrichte, hinter der sich die Produkte befanden, die sie für die Basis bräuchte. „Soll ich dein Getränk auffüllen?“
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RE: Love comes slow and it goes so fast - von Christine Lowell - 15.03.2024, 21:10

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