I like the way I can't keep my focus
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#32


I like the way I can't keep my focus
,   Ellison King,   Emrys Westbrook
am 11.01.2021


"Du darfst nicht nur wiederkommen, du musst." Emrys konnte ein Strahlen nicht verbergen und wollte es auch gar nicht. Das hier, das fühlte sich so gut und richtig an. Er wusste gar nicht, wann er sich das letzte Mal so gefühlt hatte, und wollte, dass es niemals aufhörte. Bisher hatte er das Gerede über "die Eine" als Humbug abgetan; er hatte nicht glauben können, dass es eine Person gab, die besser zu einem passte als irgendjemand sonst auf der Welt. Immerhin gab es so viele Menschen auf dem Planeten. Ach was, allein New York war voll mit Menschen, da fand doch jeder jemanden, ohne über den Tellerrand der Stadtgrenzen blicken zu müssen. Und doch... Jetzt, hier, mit dieser unglaublichen Frau in seinen Armen, da kam ihm das erste Mal der Gedanke, dass vielleicht doch etwas dran war. Wenn es "die Eine" für ihn gab - dann war es mit Sicherheit Ellis.
Er konnte es schon förmlich vor sich sehen, wie er mit ihr an seiner Seite stolz in die Öffentlichkeit trat. Natürlich war das nicht der Grund, warum er sie mochte, aber er war zu sehr Arbeitstier, um die positiven Aspekte in Bezug auf seinen Job wahrzunehmen; es würde sich für seine Kampagne unglaublich gut machen, wenn er sich frisch verliebt zeigte. Es machte ihn sympathisch und nahbar. Und die Menschen würden Ellis lieben. Wie könnten sie auch nicht?

Und dann brach das wunderschöne Bild nicht nur in sich zusammen, es zersplitterte in eine Millionen Teile, und die Splitter flogen ihm um die Ohren. Wie betäubt versuchte er zu verstehen, was vor sich ging, als Ellis ihm plötzlich mehr und mehr entglitt - als hätte ein Tornado sie erfasst und zog sie nun unnachgiebig mit sich. Halt, Stopp, er musste das verhindern! Er musste es aufhalten! Aber wie???
Das Blut rauschte so stark in seinen Ohren, er hatte Schwierigkeiten, sich auf ihre Worte zu konzentrieren. Ja, sie hatten Geheimnisse voreinander gehabt. Ihn hatte das nicht gestört, es war Teil des Reizes gewesen. Und mittlerweile steckte er so tief drinnen, dass er nicht glauben konnte, dass es ein Geheimnis gab, dass sich zwischen sie stellen konnte - aber anscheinend hatte er sich da geirrt. Und je weiter sie sprach, umso größer wurde seine Verwirrung. Seine Arbeit war nicht der Grund? Aber was dann? Sie war zumindest der Auslöser, also war sie irgendwie doch auch zumindest ein Stück weit der Grund, oder nicht?
"Ellis, warte... Warte. Ich kann nicht denken... Warte kurz." Er hatte das Gefühl zu ertrinken. Er soff förmlich ab, in seinen Gefühlen, in dem Chaos was plötzlich in ihm herrschte. Der Tornado, der sie ihm entriss, wirbelte alles in ihm durcheinander und hinterließ eine Schneise der Zerstörung.
"Was weiß ich nicht?" Er wusste, es war sinnlos diese Frage zu stellen. Sie hielt sich absichtlich vage und würde auch auf eine Nachfrage nicht deutlicher werden, so würde er auch handeln. Dennoch, er konnte nicht anders. "Mir ist egal, wer du bist, was du vielleicht getan hast oder was auch immer. Ich..." Noch während er nach Worten suchte, nach Argumenten, die sie dazu bewegten, wieder in seine Arme zurückzukehren, holte sie mit einem gigantischen Vorschlaghammer aus und hieb ihm das Teil ungebremst um die Ohren.
„Ich wäre dein politisches Ende.“

Fuck. Fuck, fuck, fuck, fuck.
"Fuck!" brüllte er. Denn er konnte sie und sich belügen, ihr versichern, dass es nicht ausmachte, aber Fakt war: Es machte etwas aus. Er konnte seine Karriere nicht riskieren. Nicht, nach allem, was er durchlebt hatte. Sie wusste nichts von seiner Vergangenheit, wusste nichts von seinen Tagen, als er nichts zu Essen gehabt, kein Dach über dem Kopf sein Eigen hatte nennen können. Sie wusste nicht, wie hoch sein sozialer Aufstieg war und dass er noch weiter nach oben musste. So hoch es nur ging. Paralysiert stand er da, nahm kaum etwas wahr. Ellis' erste Entschuldigung schwappte über ihn hinweg. Erst die zweite, als sie sich dafür entschuldigte ihn enttäuscht zu haben, nahm er wahr. Und diese Worte brachen ihm genauso das Herz wie die zarte Bitte, gehen zu dürfen.
"Ellis... Natürlich darfst du gehen, ich halte dich nicht auf. Auch wenn alles in mir danach schreit, es zumindest mit Worten zu versuchen. Ich..." Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. "Ich..." Er konnte nicht denken. Sein Kopf war wie blockiert, als habe sein Hirn die Arbeit eingestellt. Seine Synapsen hatten aufgrund der Überlastung die Arbeit niedergelegt und waren in den Streik gegangen. "Ellis..."
Das konnte nicht das Ende sein, oder? Es durfte einfach nicht das Ende sein.
Aber was war es sonst?
Eine Sache musste er noch loswerden, auch wenn es die Situation vermutlich nicht besser machte. Aber wenn er es nicht sagte, wenn er die Worte jetzt nicht aussprach, zum ersten Mal in seinem verfickten langen Leben, dann würde er es bitter bereuen, das war ihm klar.
"Ich liebe dich, Ellis."
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RE: I like the way I can't keep my focus - von Emrys Westbrook - 31.01.2024, 12:23

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