27.06.2021, 13:12 - Wörter:
forgive and forget
, Gast, Gast
am 14.12.2018
am 14.12.2018
Etwas zerbrach in Emilio, als er seinen Freund so vollkommen aufgelöst weinen sah. Nichts hätte ihn auf diese Situation vorbereiten können. Die Welt war nicht fair, das begriff er jetzt aufs Neue, denn Benito hatte es am allerwenigsten verdient so etwas durchmachen zu müssen. Was Emilio jetzt tun konnte, war bedingungslos für ihn da zu sein und ihn zu halten. Es war schlimm genug, dass er das die letzten Wochen nicht hatte tun können, doch jetzt wo sie das Missverständnis geklärt hatten, hatte Emilio nicht vor wieder zu gehen.
Aber es war nicht leicht Benito zu trösten, wenn er selbst mit seinen Gefühlen kämpfte. Benito weinen zu sehen löste nur aus, dass er seine eigenen Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. All der Ballast der letzten Wochen trat wieder an die Oberfläche. Der Schmerz, die Trauer, das Gefühl alles verloren zu haben…seinen besten Freund vorne dran. Emilio drückte den Jüngeren fest an seinen Körper, musste ihn eng bei sich haben, um auch wirklich zu begreifen, dass sie endlich wieder zusammen waren. Sie beide litten, doch zumindest konnten sie sich das Leid teilen. Emilio bemühte sich Benitos Anker zu sein, obwohl er selbst gefährlich schwankte. Er erinnerte sich an all das, was passiert war, als sei es gestern gewesen. Das, was Arian ihm angetan hatte…was Valerio ihm angetan hatte. Die Reaktion seiner Eltern, seiner Mitschüler und Freunde…die Abneigung und die Enttäuschung und letztlich das Gefühl so unendlich alleine auf der Welt zu sein.
Doch nicht mehr. Jetzt hatte er wieder Benito.“Benny. Ich bin so froh, dass du da bist.“ , murmelte er weiterhin in die Halsbeuge des anderen und schniefte laut. Er ließ seinen Tränen freien Lauf, solange, bis sie von alleine stoppten. Seine Hände fuhren beruhigend über den bebenden Körper seines besten Freundes, den er hielt, bis auch er langsam zur Ruhe kam. Nur vereinzelt hörte er noch Schluchzer, erst dann begann er sich langsam wieder von Benito zu lösen. Er wusste nicht, wieviel Zeit vergangen war, in welcher sie nur in den Armen des anderen gelegen waren. Das erste was er tat war mit seinem Ärmel über sein feuchtes Gesicht zu fahren. Er musste schrecklich verheult aussehen, aber er fand Trost darin, dass Benito nicht viel besser wirkte.
“Warte.“ , krächzte er, die Kehle trocken vom Weinen, und verrenkte sich bis er an Benitos Nachtkasten gelangen und zwei Taschentücher für sie beide holen konnte. Eines davon überreichte er Benito, das andere nutzte er um einmal kräftig zu schneuzen. Und als sie dort auf dem Boden saßen, mit roten Augen und blassen Gesichtern, konnte Emilio nicht umhin loszulachen. Es war kein fröhliches Lachen, sondern die ganze Anstrengung, die plötzlich aus ihm wich. “Ich hatte mir unsere Versöhnung irgendwie anders vorgestellt. Aber ich bin sehr froh, dass ich hergekommen bin. Ich hätte keinen weiteren Tag mehr mit dieser Situation leben können.“ Ohne es zu wollen stiegen erneut Tränen in ihm auf. “Du hast mir so gefehlt.“ Er schniefte nochmal kräftig in sein Taschentuch, um die aufkommende Traurigkeit zu unterdrücken. Er wollte nicht in eine erneute Tränenorgie ausbrechen. Ach, was war er nur für eine Heulsuse. “Willst du…Schokomuffins?“ , fragte er dann unvermittelt und sah Richtung Tüte. Süßigkeiten halfen meist die Trauer zu vertreiben, zumindest war so seine Erfahrung. Schließlich hatte er die Dinger auch extra für Benito gebacken.
Aber es war nicht leicht Benito zu trösten, wenn er selbst mit seinen Gefühlen kämpfte. Benito weinen zu sehen löste nur aus, dass er seine eigenen Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. All der Ballast der letzten Wochen trat wieder an die Oberfläche. Der Schmerz, die Trauer, das Gefühl alles verloren zu haben…seinen besten Freund vorne dran. Emilio drückte den Jüngeren fest an seinen Körper, musste ihn eng bei sich haben, um auch wirklich zu begreifen, dass sie endlich wieder zusammen waren. Sie beide litten, doch zumindest konnten sie sich das Leid teilen. Emilio bemühte sich Benitos Anker zu sein, obwohl er selbst gefährlich schwankte. Er erinnerte sich an all das, was passiert war, als sei es gestern gewesen. Das, was Arian ihm angetan hatte…was Valerio ihm angetan hatte. Die Reaktion seiner Eltern, seiner Mitschüler und Freunde…die Abneigung und die Enttäuschung und letztlich das Gefühl so unendlich alleine auf der Welt zu sein.
Doch nicht mehr. Jetzt hatte er wieder Benito.