Say you won't let go
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#1


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am 26.11.2018


Say you won't let go
Benito Medina & Arian Alarcón | 26. November 2018 | Später Nachmittag

Einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr werfend, wippte Arian unruhig vor sich hin. Den gesamten Tag über hatte er sich noch halbwegs gut zusammenreißen können, doch nun da endlich Unterrichtsschluss war, begann die Nervosität in ihm wieder Überhand zu nehmen. Vor zwei Tagen hatte Benito ihm gesagt, dass er ihn liebte und seither wartete der Dunkelhaarige darauf, dass er ihn endlich in den Arm nehmen und Ben küssen konnte. Die restliche Zeit, die er im Trainingslager hatte absitzen müssen, war die pure Hölle auf Erden gewesen, weil er im Grunde nur noch zu ihm hatte fahren wollen. Arian hatte sich mit aller Kraft auf sein Team konzentrieren müssen, um nicht ständig abzudriften und dumme Fehler zu machen – es war so schwer gewesen. Und auch der heutige Tag war eine kleine Folter gewesen, weil sie niemals wirklich in der Nähe des jeweils anderen gewesen waren und die Mittagspause auch nicht zusammen hatten verbringen können. Glücklicherweise hatte Benito keinen Moment lang gezögert und sofort zugesagt, als Arian vorgeschlagen hatte den Tag zusammen zu verbringen. Arian hatte sich einige Dinge überlegt, doch letztlich war er bei einer Idee hängen geblieben, die ihn ein wenig den Magen herumdrehen ließ. Er wusste insgeheim, dass er es eigentlich nicht tun sollte, aber es war wohl die einzige Möglichkeit ein paar Stunden der Zweisamkeit zu erlangen, ohne gestört zu werden. Es war kein Geheimnis mehr, dass sie irgendwie verflucht waren und ständig von anderen Menschen unterbrochen und gestört wurden. Erst Donnerstag war Benitos Großmutter reingeplatzt, als Arian Benito gerade mit dem Mund befriedigt hatte. Das war ein kleines Abenteuer gewesen, auf welches Arian heute gerne verzichten wollte. Sie brauchten Ruhe und einen Moment, der nur ihnen gehörte. Zu Benito konnten sie nicht gehen, weil der Haussegen immer noch schief hing und Arian sich auch nicht wirklich traute vor Paola Medina zu treten. Zu Arian konnten sie auch nicht, weil seine Mutter zu Hause war und sie beide vermutlich nicht unbedingt alleine lassen würde, weil sie schlicht und einfach Zeit mit ihnen verbringen wollte. In ein Restaurant konnten sie auch nicht gehen, Kino ebenso wenig und in einen Park… nein, all das waren keine Optionen, da sie immer und überall gesehen und unterbrochen werden könnten. Es blieb also nur dieser eine Ort, den niemand kannte. Niemand außer Valerio, der heute allerdings länger in der Schule bleiben musste und bestimmt nicht auftauchen würde. Zudem würde Val ihm eine Nachricht schreiben, wenn er sich vor Ort treffen wollte, weshalb Arian seinen Freund schnell wegbringen könnte, würde Valerio wirklich auftauchen. Arian hatte ein mulmiges Gefühl, weil er wusste, dass dieser Ort nur ihm und Valerio gehörte und er mit dieser Handlung mehrere Regeln brach, aber er konnte nicht anders. Er würde Benito mit sich nehmen und ihm ihren Rückzugsort zeigen: Die Dachterrasse, welche schon seit Jahren nur Val und Arian gehörte.

Unruhig sah Arian immer wieder auf seine Uhr, dabei lehnte er an der Wand, die unmittelbar vom Parkplatz entfernt lag. Es würde wohl nicht mehr lange dauern und Benito würde auftauchen. Endlich. Er schloss eine Sekunde lang die Augen und atmete durch. Heute würde er Benito endlich sagen, dass er ihn liebte und Arian konnte es kaum erwarten. Er wollte ihn mit Küssen und seiner Liebe überhäufen und ihn wissen lassen, dass er mit ihm nun ein Zuhause hatte. Er wollte Benitos Halt sein, sein Fels und seine Sicherheit und er würde alles dafür geben, um den Jüngeren täglich glücklich zu machen und ihn Lachen zu sehen. Denn wenn Benito lachte, ging die Sonne auf und Arians Herz raste vor Glück. Er lächelte sanft, als er die Augen wieder öffnete und den jungen Medina in der Ferne bereits ausmachen konnte. Er trat ein wenig weiter zurück, sodass er an einer Stelle stand, an der man ihn von außerhalb nicht mehr allzu gut sehen konnte. Benito wusste wo er auf ihn wartete, weshalb Arian sehen konnte, wie er schnurstracks in seine Richtung lief. Arians Herz klopfte bis zu seinem Hals, während seine Finger kribbelten und die Schmetterlinge in seinem Bauch komplett ausrasteten. Die feierten wohl einen kleinen Rave, weil er sie mittlerweile im gesamten Körper spüren konnte. Als Benito schließlich an ihn herantrat, zögerte Arian nicht lange und schnappte sich seine Hand, um ihn noch ein wenig weiter aus dem Sichtfeld zu ziehen. Sobald er sicher war, dass sie niemand mehr entdecken konnte, legte er dem Jüngeren beide Hände an die Wangen und küsste ihn sanft. Liebevoll legte er seine Lippen auf Benitos, dabei wohlig seufzend. Seine Daumen streichelten sachte über die Wangen des Anderen, als er sich schließlich von ihm löste und auf ihn hinab blickte. “Hey“, flüsterte er sanft, bevor er seine Lippen erneut auf Benitos legte und ihn kurz küsste. Daraufhin zog er ihn fest ihn seine Arme und drückte ihn zärtlich. “Ich hab dich vermisst“, sagte er leise, ehe er Benito einen Kuss auf die Stirn hauchte und sich dann umblickte. “Komm, ich bring dich weg von hier“, damit legte er ihm die Hand an den unteren Rücken und führte ihn aus ihrem Versteck, nur um von ihm abzulassen, als sie wieder gut sichtbar waren. Schnellen Schrittes ging er zu seinem Wagen und als sie beide in saßen, fuhr Arian auch direkt los. Seine rechte Hand fand Benitos, um sie sanft zu drücken. “Wie geht es dir“, fragte er schließlich vorsichtig, als er auch schon Richtung Dachterrasse einbog.
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#2


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am 26.11.2018


Kurz gesagt, es ging Benito an diesem Montag wirklich grauenvoll. Den gesamten Tag war er bloß körperlich im Unterricht anwesend gewesen und hatte sich kaum auf den Stoff konzentrieren können. Er erweckte auch keinen allzu guten Eindruck. Seine Haare waren zerzaust, sein Hemd war zerknittert, die Krawatte der Uniform saß nicht richtig und der Knoten war ohnehin bloß halbherzig gewickelt. Die einzige Nahrung, die er seinem Körper heute zugefügt hatte, war seine Flasche Wasser und ein Snickers, den er sich in der Mittagspause reingezwängt hatte. Irgendwie spielte alles in seinen Gemütszustand mit hinein. Die lange Funkstille zu seinen Großeltern und die Sorge, dass sie nicht mehr enden würde, die Nacht in der er sich unglaublich abgefüllt hatte und der Kater, den er bis heute noch nicht ganz abgeschüttelt hatte, die Erkältung die sich seit gestern bereits ankündigte, weil er Idiot viel zu lange bloß im T-Shirt nachts draußen unterwegs gewesen war und deshalb nun Halsschmerzen hatte, bereits geschwollene Lymphknoten und merkte, wie sich die Nebenhöhlen mehr und mehr zuzogen. Und oben drein kam noch diese unbändige Sehnsucht, weil er es einfach nicht mehr gewohnt war Arian nicht mindestens einmal am Tag zu sehen. Sie haben geschrieben, aber dadurch dass er gestern den gesamten Tag komplett verkatert und fast nur geschlafen hatte, was das auch eher knapp ausgefallen.
Benito erinnerte sich ab dem Moment, in dem Arians Mutter im McDonald’s aufgetaucht war, nur noch verschwommen an das Geschehene. Er besaß überraschend klare Erinnerung an alles davor. Doch mit dem Eintreffen von Señora Alarcón, war es als hätte ein Hammer direkt auf Benitos Kopf geschlagen. Er hatte nicht allzu viele Fragen gestellt, als sie beruhigend auf ihn eingeredet hatte, während er seine Apfeltasche gemampft hatte und sie ihm erklärte, dass sie ihn nun mit nach Hause nehmen würde. Satt, betrunken und unterkühlt war er schlagartig sehr müde geworden und war noch im Auto beinahe eingeschlafen. Das Geschaukel des Wagens hatte ihn schon als Kind immer direkt schläfrig werden lassen. Sie hatte ihm ins Bett geholfen und Benito hatte sich in die warme, weiche Bettwäsche, die herrlich nach Arian duftete, eingerollt und war dort direkt eingenickt. Mit Klamotten. Bloß die Schuhe musste Arians Mutter ihm noch irgendwie ausgezogen haben, denn über die war er beinahe gestolpert, als er am nächsten morgen orientierungslos und mit dröhnendem Kopf aufgeschreckt war.
Nach einem deftigen Frühstück, welches seine Lebensgeister wieder wecken sollte, hatte sie ihn zu Emilio gefahren. Nachdem er sich ungefähr fünftausend Mal entschuldigt und mindestens genauso oft für ihre Hilfe bedankt hatte. Ihm war alles unfassbar peinlich und er bezweifelte, dass sie diese Angelegenheit jemals vergessen würde.

Nun nach der Schule war es endlich so weit, dass er Arian wieder sehen konnte. Benito hatte zum ersten Mal an diesem Tag sichtbare Initiative gezeigt, als es mit dem letzten Läuten der Schulklingel hieß, die Sachen zusammen zu packen. Er war sofort aufgesprungen und hatte seine Bücher und das Tablet in den Rucksack gestopft, die Jacke übergeworfen und den dicken Schal um den Hals gewickelt, den er bereits den ganzen Tag mit sich herumtrug, da ihm seit gestern schon so unfassbar kalt war.
Den Treffpunkt sah er schon aus der Ferne und Benito beeilte sich, da er auf diesen Moment bereits seit letzter Woche hinfieberte und das Wochenende auch nur mit Müh und Not überstanden hatte. Er hatte Arian derart vermisst, dass keine Worte ausreichen würden, um zu beschreiben wie sehr. Sein Herz machte einen Satz, als Arian hinter der Hauswand erschien, ihn packte und mit sich zog. Benito sah zu dem Größeren hoch, drückte den riesigen Schal etwas herunter, um mit dem Kopf wie eine Schildkröte weiter hervorzukommen und schlang die Arme dann um Arians Nacken, als dieser seine Hände an seine Wange legte. Ihre Lippen trafen aufeinander, nach 91 Stunden und 42 Minuten der Trennung. Ja Benito hatte tatsächlich die Stunden gezählt. Seine Augen brannten, als er die Lider schloss und Arian sehnsüchtig küsste. Das hier … dieses Wochenende war einfach beschissen gewesen und er hatte sich so unmenschlich hier nach gesehnt. Es war ihm unangenehm, wie emotional er plötzlich wurde, aber er hatte das hier gebraucht. So sehr.
Das sanfte Streicheln der warmen Daumen auf seinen erhitzten Wangen war beruhigend und es fühlte sich himmlisch an. Als Arian sich kurz löste und ihn dann wieder küsste, behielt Benito die Augen geschlossen, damit er den Schimmer darin nicht erkennen konnte. Es brannte noch immer und Benito ließ den Kopf gesenkt, als Arian sich zum Gehen wandte. Ihm blieben die Worte im Hals stecken. Er hatte ihn auch vermisst. Viel zu sehr. Und er war so erleichtert, dass er wieder zurück war. Nur knapp nickte Benito, während er Arians Blick auswich und sie dann schnell zum Auto eilten.
Als Arian einstieg nutzte Benito den kurzen Moment seiner Unaufmerksamkeit, um mit den Fingern über seine Lider zu streichen und damit hoffentlich das Brennen und die sich anbahnenden Tränen zu vertreiben. Er atmete tief durch, stieß die Luft aus und stieg dann zu ihm ins Auto, wo er seine Finger sofort mit Arians verschränkte und den Händedruck erwiderte. Seinen Rucksack beförderte er zwischen seine Beine. „Ich … reden wir nicht drüber“, sagte er mit Blick auf die Straße. Es war offensichtlich, wie zum Kotzen alles war und er wollte gerade nach endlosen, ätzenden Tagen endlich einen Abend haben, an dem er sich einfach nur darüber freuen konnte, doch nicht ganz allein zu sein. „Wo fahren wir hin?“, lenkte er das Thema also woanders hin.
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#3


Say you won't let go
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am 26.11.2018


Arian war weder blind, taub noch dumm – zumindest nicht in diesem Fall. Er konnte sofort sehen, dass es Benito nicht gut ging und er den Tränen nahe war. Er konnte das verräterische Glitzern in den Augen des Jüngeren sehen und er hasste es, dass Benito sich momentan so schrecklich fühlte. Er hatte sich doch eigentlich geschworen, seinen Freund jeden Tag zum Lächeln zu bringen und glücklich zu machen, doch momentan fiel es ihm so unsagbar schwer. Es war zwar verständlich und allgemein nicht einfach, doch es nagte an Arian. Es tat ihm im Herzen weh, dass Benito so unfassbar unglücklich war und dieses Gefühl noch ein wenig anhalten würde. Zumindest so lange, bis Paola endlich wieder mit ihm reden und ihm versichern würde, dass sie ihn liebte. Denn das tat sie und Arian wusste das. Letztlich würde alles gut werden und Benito wieder glücklich sein, doch es würde wohl noch ein paar Tage dauern und er hasste es, dass er diese Tage nicht unbedingt besser machen konnte. Er konnte lediglich für Benito da sein, ihn halten und ihm immer wieder sagen, wie sehr er ihn liebte und wie wichtig er ihm war. Sachte legte er seine Lippen auf Benitos, um ihn liebevoll zu küssen. Er musste verstehen und vor allem fühlen, dass Arian hier war. Er war hier und er würde nicht wieder gehen. Er liebte Benito und er würde ihm die Sterne vom Himmel holen, würde er nach ihnen verlangen. Arian fühlte die warme Haut unter seinen Fingerspitzen und sah wie Ben seine Augen zusammenpresste – sie mussten weg hier. Ohne lange nachzudenken, führte Arian seinen Freund aus ihrem kleinen Versteck und weiter zu seinem Auto. Es brauchte keine vielen Worte, weil Benito ebenso wenig Zeit verlieren wollte, wie Arian. Sie hatten sich zu lange nicht gesehen und die Sehnsucht war mittlerweile zu groß. Sie brauchten einander, sie brauchten ihre Ruhe und die Zweisamkeit und diese wollte Arian ihnen nun beiden schenken. Dabei war ihm leider egal, dass er damit seinen besten Freund verraten würde. Letztlich dachte sich der Alarcón allerdings, dass er nun an der Reihe war einen Fehler zu bewegen, nachdem Valerio ihn bereits seit Wochen belog und für dumm verkaufte. Benito war hier und jetzt einfach wichtiger als Valerios eventuell verletzten Gefühle. Eine kleine Stimme in Arians Kopf brüllte und versuchte ihn zu warnen, doch er nahm ein imaginäres Pflaster zur Hand und überklebte den Mund. Valerio zählte gerade eben nicht und so hart es sich letztlich auch anfühlte, Arian hatte eine Entscheidung getroffen. Für sich. Sein Herz. Für Benito.

Im Auto griff Arian sofort nach der Hand seines Freundes und drückte sie sanft. Er konnte verstehen, dass er nicht darüber reden wollte, aber Arian glaubte zu wissen, dass sie das heute wohl oder übel noch tun müssten. Es war ein riesiger Elefant, der ihnen regelrecht Wattebällchen an den Kopf warf – sie hatten eigentlich gar keine andere Wahl, doch vorerst wollte er Benitos Bitte nachkommen. “Ich bringe dich an einen Ort, an dem uns niemand finden wird. Er wird dir gefallen“, sagte er ruhig, dabei kurz zu Benito blickend. Sich wieder der Straße widmend, hob er Bens Hand und führte sie zu seinen Lippen, um einen sanften Kuss auf den Handrücken zu hauchen. Die nächsten paar Minuten vebrachten sie schweigend, ehe sie kurz vor einer Pizzaria hielten. “Ich bin gleich wieder da. Ich hol uns nur schnell eine Kleinigkeit zu essen“, damit sprang er aus dem Auto und lief in den Laden, bei dem er zuvor schon angerufen und vorbestellt hatte. Er musste lediglich zahlen, die Speisen schnappen und wieder ins Auto springen, was er letztlich auch tat. “Ich hab‘ diene Lieblingspizza und Tiramisu dabei. Auch Cola und Gummibärchen“, erklärte er, als er auch schon wieder losfuhr und Benitos Hand griff. Die restliche Fahrt verbrachten sie schweigend, ehe sie auch schon an ihrem Zielort ankamen. “Wir sind da“, lächelte Arian, als er das Zeug schnappte und ausstieg. Er wartete darauf, dass Benito ihm folgte, als er auch schon die altbekannte und robuste Feuerleiter anpeilte. “Wir müssen bis ganz nach oben. Geh vor, ich bin dicht hinter dir und passe auf dich auf“, wies er ihn an, als sie auch schon die Treppen hochzusteigen begannen und langsam vorankamen. Schritt für Schritt kamen sie der Dachterrasse näher, die eigentlich nur Valerio und ihm gehörte. Noch niemals war ein anderer Mensch mit ihnen da oben gewesen und Arian würde diese Regel nun brechen. Immer wieder sagte er sich, dass Valerio nichts davon erfahren würde und letzten Endes verstehen. Valerio war sein bester Freund und Arian war verliebt. Sein bester Freund würde ihn niemals vor die Wahl stellen oder gar schlecht fühlen lassen, weil er sich in einen Jungen verliebt hatte und ihn hierher gebracht hatte. Ihre Freundschaft war stärker als das. Als sie schließlich oben ankamen, lächelte Arian, weil die Sonne bereits begann unterzugehen und die Aussicht über Madrid in wundervoll romantischem Licht färbte. “Ta-da“, kicherte er, als er das Essen auf einem der Sitzsäcke abstellte und dann an Benito herantrat. Er nahm seine Hand und führte ihn ein wenig näher an das Gelände heran, damit er hinabsehen konnte. “Hier wird uns niemand finden, mein Liebling“, flüsterte er, nachdem er sich hinter Benito gestellt und die Arme von hinten um ihn gelegt hatte. “Hier sind wir nur Arian und Benito und niemand kann uns etwas anhaben“, sagte er weiterhin leise, als er sein Gesicht an Benitos Wange schmiegte und diese sanft küsste.
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#4


Say you won't let go
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am 26.11.2018


Knapp nickte Benito während er den Blick fest auf die Straße gerichtet behielt und dabei Arians Hand sorgfältig in seiner hielt und dabei in einem gleichmäßigen Takt mit dem Daumen über seinen Handrücken streichelte. Benito hatte keine Vorstellung davon, was ein Ort wäre, an dem sie niemand fand, aber gerade war es ihm auch ziemlich egal wohin sie fuhren, solange Arian nur dabei wäre. Langsam schloss er die Augen, als Arian seine Hand an seine Lippen führte und ihm einen zärtlichen Kuss auf die kalte Haut drückte. Er erhöhte ein wenig den Druck seiner Finger und sah dann wieder auf die Straße.
Benito sah Arian hinterher, als er bei der Pizzeria anhielt, um auszusteigen und das Essen zu holen. Erst jetzt da er darüber nachdachte, merkte er, dass er bereits ein ziemliches Loch im Magen hatte und er dringend mal etwas anständiges zwischen den Zähnen brauchte. Während er wartete tippte er auf seinem Handy herum und nahm dann die Pizzakartons und die Schachtel mit Tiramisu entgegen. Allein beim Namen lief ihm bereits das Wasser im Mund zusammen. Der Geruch machte es noch besser und sein Magen rumorte demonstrativ. Die Pizzen waren warm auf seinen Beinen und heizten ihn außerdem etwas auf, was Benito ganz gut gebrauchen konnte, nachdem er sich bereits den ganzen Tag wie durchgefroren fühlte. Dankbar lächelte er Arian an. Er dachte wirklich immer an alles. Keine Ahnung wie er das machte, aber er hatte ein Gespür dafür, was Benito dabei half Ablenkung zu finden oder einfach in bessere Stimmung zu fallen. Wahrscheinlich hätte seine bloße Anwesenheit aber auch schon gereicht, denn dieses Wochenende ohne ihn, hatte ihm vor Augen geführt, wie sehr er sich inzwischen an seine Gesellschaft gewöhnt hatte und wie gern er bei ihm war, obwohl sie gerade mal einen Monat zusammen waren.

Nachdem Arian verkündete, sie wären an ihrem Ziel angekommen, sah Benito sich fragend um. Er kannte die Gegend nicht und wusste auch nicht was hieran so abgelegen wäre, damit sie niemand bemerkte. Eher hätte er damit gerechnet, dass Arian sie außerhalb der Stadt fahren würde. Mit fragender Miene sah er ihn an und stieg dann schließlich aus dem Auto, um ihm zu folgen.
Das erste Hindernis machte sich allerdings schnell als Feuerleiter bemerkbar. Benito wurde sofort kreidebleich, als er an dem wackelig aussehenden Ding hinaufsah und versuchte abzuschätzen, wie hoch es war und vor allem wie stabil. „Bitte nicht …“, murmelte er kleinlaut und merkte schon allein beim Anblick, wie seine Knie schlotterten und ihm der Magen flau wurde. Damit war der Hunger erstmal nebensächlich. Sein Mund wurde trocken und es war wohl vor allem Arians vertrauensvollem Blick und dem Wunsch, endlich in seinen Armen liegen zu können, zu verdanken, dass Benito wirklich überaus tief nach Luft schnappte um sich zu überwinden. Er hätte am liebsten geschrien und er war während des wirklich überaus langsamen Aufstiegs mindestens zwei Mal krampfhaft erstarrt und hatte Arian ordentlich warten lassen, da er jedes Mal mehrere Atemzüge durchatmen musste und sich gleichzeitig daran hindern, hinunter zu sehen. „Muss ich hier nachher auch wieder herunter?“, hatte er während einer der Pausen gewispert, obwohl er die Antwort bereits kannte und eigentlich gar nicht hören wollte.

Ohne Zwischenfälle kamen sie erfolgreich oben an und Benito stützte seine Hände auf seinen Oberschenkel ab, um erstmal wieder klar zu kommen. Ihm war der Schweiß ausgebrochen und seine Hände und Beine zitterten. Erst nachdem Arian ihr Essen abgestellt hatte und ihn mit seinem Ausruf auf den Ausblick aufmerksam machte, hob Benito den Blick und richtete sich wieder auf. Er ließ mit offenem Mund den Blick schweifen. Die schönen Gebäudefassaden Madrids, strahlten etwas goldiges aus, wenn die Sonne so über sie stand und in ihr letztes Licht hüllte. Der Himmel war überraschend klar, dafür dass es November war und die Luft schien hier oben etwas reiner zu sein als unten in den Straßen.
Für einen Moment verschlug es Benito die Sprache. Überwältigt huschten seine Augen über die umliegenden Häuserdächer. Die Geräusche der Straßen drangen hier bloß gedämpft an sie. Benito zog den Schal etwas enger um seinen Hals und lehnte seinen Kopf an Arians Schulter, als er sich von hinten an ihn schmiegte. „Es ist unglaublich“, sagte er leise und legte seine Hände an Arians Arme, die ihn umschlugen hielten. „Wie hast du das gefunden?“
Niemand kann uns etwas anhaben. Benito biss sich auf die Lippen und schloss für ein paar holprige Herzschläge die Augen. Er hatte ihn so unwahrscheinlich vermisst. Der sanfte Kuss auf seiner Wange hinterließ eine brennende Stelle und Benito hielt es schließlich nicht mehr aus, weshalb er sich in der Umarmung herumdrehte und so nun die Arme um Arians Taille schlang und sein Gesicht an seine Brust drückte. „Ich hab dich vermisst“, flüsterte er und meinte es genauso ernst wie vor zwei Tagen, nur dass er dieses Mal nüchtern war.
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#5


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am 26.11.2018


Immer wieder warf Arian einen Blick zu seinem Freund, der betrübt aus dem Fenster blicket und schwieg. Es tat unheimlich weh, Benito auf diese Art und Weise zu sehen. Er war im Normalfall schon eher ruhig und etwas distanziert, doch zumindest hatte er Arian in den letzten Wochen schon etwas näher an sich herangelassen und in seiner Gegenwart Glück verspürt. Arian war unendlich traurig, dass er gerade eben nicht in der Lage war, dem Anderen ein Lächeln abzuringen und noch trauriger, weil er es zu hundert Prozent verstand. Auch er würde so reagieren, wenn seine Eltern derartig auf seiner Sexualität reagiert hätten. Erst vor zwei Tagen hatte Arian sich vor seiner Mutter geoutet, ganz einfach und nebenbei. Er hatte ihr gesagt, dass er Benito liebte und damit erklärt, dass sie ein Paar waren – mehr hatte es nicht gebraucht. Als er gestern dann um Mitternacht zu Hause angekommen war, hatte seine Mutter bereits auf ihn gewartet und ihn direkt fest in den Arm genommen und ihm gesagt, wie sehr sie ihn liebte. Hinterher hatten sie sich noch kurz auf die Couch gesetzt und Arian hatte ihr alles erzählte, dabei ein glückliches Lächeln auf den Lippen tragend. Er war so einfach gewesen. Kein Kummer, keine Schmerzen, keine Wut. Arian konnte sich also nicht wirklich vorstellen, wie es Benito gerade eben ging und er hasste es. Alles was er tun konnte war Pizza kaufen, ihn für einen Moment an einen Ort bringen, an dem er sicher war und ihn halten.

Als sie schließlich an ihrem Ziel ankamen, sah Arian gemeinsam mit Benito hoch. “Ich weiß, Babe, aber du musst keine Angst haben. Ich bin direkt hinter dir. Dir wird nichts passieren. Diese Treppe ist absolut sicher, auch wenn sie nicht so aussieht“, versicherte Arian ihm, während er seinen Rucksack schulterte, in welchem alle Snacks und Decken untergebracht waren. “Auf dem Rückweg nehme ich dich Huckepack“, schmunzelte er liebevoll, als er auch schon erleichtert seufzte. Glücklicherweise vertraute Benito ihm so weit, dass er begann loszugehen. Während Ari die Pizzen in der einen Hand balancierte, hielt er die andere direkt hinter Benito, um ihn direkt zu halten, sobald er ins Straucheln geriet. Ein paar Mal mussten sie innehalten, doch Arian war immer direkt dabei seinem Freund Mut zuzusprechen. Benito machte das hervorragend und dafür, dass er Höhenangst hatte, kam er unglaublich schnell voran. Arian war so unfassbar stolz auf ihn. Als sie schließlich oben angekommen waren, legte der Dunkelhaarige alles ab und trat an Benito heran, der erst einmal durchatmen musste. Er wartete einen Moment ab, ehe Ben endlich die Aussicht entdeckte und seine Augen sich weiteten. ‘Es hat funktionier‘, dachte er für sich, als sein Freund ein paar kleine Schritte ging und er ihm hinterhersehen konnte. Es war gut, dass er nicht viel weiter an den Rand herantrat, weil selbst Arian dort gerne einmal ins Schwindeln geriet. “Gefällt es dir“, fragte er ruhig, als er hinter ihn trat und die Arme fest um ihn legte, um ihn noch ein wenig mehr Sicherheit vor der Tiefe zu geben. “Vor einigen Jahren sind Valerio und ich durch die Straßen gezogen und haben diese Dachterrasse gefunden. Wir wussten direkt, dass es unser Rückzugsort werden sollte, wenn es zu Hause einfach nicht mehr auszuhalten war oder ist. Mit der Zeit haben wir alles hergeholt, um einen richtigen Wohlfühlort daraus zu machen“, er tapste ein wenig herum und drehte Benito mit sich, damit er einen Blick auf das Zelt, den kleinen Heizstrahler und Co. Werfen konnte. Dann kicherte er und wandte sie beide wieder um, dabei Benitos Wange mit sanften Küssen überhäufend. “Zuletzt war ich hier, als du mir einen heftigen Korb gegeben hast“, lachte er leise, dabei mit seiner Nasenspitze über Benitos Wange streichelnd. “Dich allerdings nun hier bei mir zu haben, ist so viel besser“, seine Augen schlossen sich, während er schluckte und sein Herz wie viel gegen seine Brust klopfte. Jeder Millimeter seines Körpers reagierte auf den Jungen in seinen Armen und Arian wusste nicht mehr, wohin mit all den Gefühlen, die er für ihn hegte.

Als Ben sich schließlich bewegte, sah Arian auf ihn hinab und ließ es zu, dass er sich an ihn schmiegte. Sofort legte er seine Arme um den Jüngeren, dabei krallten sich die Finger seiner rechten Hand sachte in Benitos Haar. “Ich dich auch, mein Liebling“, flüsterte auch Arian, als er seine Nase zusätzlich in Benitos Haar vergrub und die Augen schloss. “Es tut mir so unendlich leid, dass ich weg musste. Ich hätte nicht fahren und bei dir bleiben sollen. Bitte verzeih mir“, nuschelte er, ehe er begann kleine Küsse auf Benitos Schopf zu hauchen. “Und bitte entschuldige, dass ich dir meine Mama geschickt habe. Ich hatte wirklich panische Angst davor, dass dir etwas passiert und ich hatte einfach keine andere Idee“, murmelte er weiter, als er sich etwas nach hinten lehnte und Benito dazu brachte ihn anzusehen. Die Hand, die bis eben noch in seinen Haaren gelegen hatte, legte sich nun an Benitos Wange und streichelte diese sanft. Sehnsüchtig sah er seinem Freund in die Augen, dabei schluckte er und zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Wie gerne er ihm doch sagen wollte, dass er ihn liebte, doch noch war der richtige Zeitpunkt nicht gekommen. Sie mussten erst die Ereignisse der letzten Tage abschütteln und sich der Ruhe hingeben, die sie hier oben umgab. “Du willst nicht wissen wie unfassbar schön du gerade aussiehst und wie sehr mein Herz durchdreht, weil ich dich endlich wieder halten darf“, sagte er leise, dabei färbten sich seine Wange leicht rötlich. Er war so kitschig, aber er meinte es einfach so, wie er es gerade sagte. Seine Lippen fanden Benitos und küssten sie sanft. “Komm, du solltest etwas essen. Vielleicht haben wir Glück und die Pizza ist noch halbwegs warm“, damit führte Arian seinen Freund unter das Zelt, wo einige Sitzsäcke und eine alte Couch bereit standen. Er bat ihn sich zu setzten und Arian holte zeitgleich eine Decke aus seinem Rucksack, um sie über Benitos Beine zu legen. Dann nahm er den Pizzakarton und platzierte ihn auf seinem Schoss. “Fang schon einmal an“, lächelte er, ehe er sich daran machte den kleinen Ofen anzuwerfen und die restlichen Goodies vor ihnen auf dem Boden abzustellen. Dann setzte er sich neben Benito, kuschelte sich unter die Decke und öffnete seinen eigenen Karton. “Sag mir, wenn dir zu kalt wird, okay“, er hauchte ihm noch einen Kuss auf die Schläfe und biss dann von seinem Stück Pizza ab.
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#6


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am 26.11.2018


Sicher sah die Treppe wirklich nicht aus. Eher als hätte sie ihre letzten Tage bereits lange hinter sich und als würde sie demnächst noch aus der Fassade reißen. Immer wenn ihn der Schwindel beim Erklimmen überkam oder es bedrohlich wackelte oder quietschte, durchzog ein Schreck Benito, der ihn kurzzeitig versteinerte. Arians unmittelbare Anwesenheit hinter, beziehungsweise unter ihm, war da hilfreich, vor allem wenn er beruhigend auf ihn einredete. Es erinnerte ein wenig an damals, als sie in diesen verfluchten Flugsimulator gestiegen waren. Arian hatte seine Hand ergriffen, ihn festgehalten und auf ihn eingeredet, obwohl sie sich nicht mal gekannt hatten. Durch Arian ermutigt schaffte er es schließlich über die Leiter zu klettern und kam keuchend auf dem Dach zum Stehen. „Ich werde garantiert nicht auf deinen Rücken steigen“, sagte er nachdrücklich. Schlimm genug selbst hinauf oder herunter zu klettern, aber wenn Arian auch noch sein Gewicht dabei schleppte, würden sie definitiv abstürzen.
Auch oben auf dem Dach konnte Benito nicht allzu nah an den Rand gehen. Er wahrte einen sicheren Abstand, damit ihm dort nicht auch wieder schwindelte. Der Ausblick half glücklicherweise dabei, die Angst abzuschütteln. Wie Madrid aus dieser Perspektive bei Nacht aussehen würde? Benito warf einen Blick in Richtung des Sonnenuntergangs, wobei er seine Augen leicht zusammen kneifen musste. Die Frage würde sich wohl bald beantworten. Und Arian wäre mit ihm hier. Das war wahrscheinlich ein Moment, den man laut Emilios Definition als romantisch betiteln würde. Benito war noch immer kein Romantiker, aber nun hier zu stehen, nach diesem beschissenen Wochenende, die Arme seines Freundes um sich spürend, mit Blick auf die Dächer der Stadt, es hatte etwas bewegendes.
Durch die sanfte Drehung zur Seite, wandte Benito den Kopf zu dem Zelt, welches ihm erst jetzt auffiel. Es sah wirklich lauschig und gemütlich aus. Trotz der Jahreszeit würde die Heizung angenehme Wärme spendieren und die Kälte hier oben erträglich machen. Er grinste sanft, als seine Wange mit Küssen geflutet wurde. Die Schmetterlinge in seiner Magengegend waren schon seit eben in der Schule wieder wach, doch nun flogen sie aufgeregt umher. „Ich hab dir keinen Korb gegeben“, erinnerte er ihn, an die etwas andere Lage ihrer Situation damals. Arians Nasenspitze streichelte seine Wange und Benito neigte seinen Kopf mit geschlossenen Augen, um sich dichter an ihn zu schmiegen. „Dann warst du lange nicht hier.“

Benito drehte sich in der Umarmung herum und vergrub dabei seine Finger in Arians Jacke. Er drückte sein Gesicht an seine Brust und stellte sich dann leicht auf die Spitzen seiner Schuhe, um hinauf zu seiner Halsbeuge zu rutschen. Leicht reckte er den Hals und rieb seine Nase und Lippen über die weiche Haut. „Schon okay“, murmelte er mit gedämpfter Stimme. Er hätte wohl auch kaum Schwänzen können. Er war immer noch Co-Kapitän und auch wenn Benito dem Sport keine allzu große Wichtigkeit beimaß, verstand er trotzdem, dass so ein Trainingswochenende nunmal wichtig war und nicht einfach abgesagt werden konnte, nur weil er sich gerade etwas unwohl fühlte. Wobei ‚etwas‘ wohl etwas untertrieben war.
Über das Wochenende und Samstagnacht zu reden war nicht gerade das, was Benito sich von diesem Abend mit Arian erhofft hatte. Er wollte ungern darüber sprechen. Einer der Gründe war, weil er sich nicht nur vor Arian, sondern auch vor seiner Mutter unglaublich blamiert hatte. Aber Arian rückte leicht von ihm weg und Benito wich seinem Blick aus. Arians Hand traf seine Wange und es durchzog Benito ein kurzer Schlag. Er sah ihm hilflos entgegen und zog dabei die Schultern hoch. „Ich wäre vermutlich bloß im McDonald’s eingeschlafen“, sagte er langsam, wobei er sachte den Kopf schüttelte. Damit wollte er das Thema am liebsten direkt wieder beenden.
Diesen Gefallen schien Arian ihm nun auch zu tun. Was er sagte, war sehr viel schöner, als an diese Nacht erinnert zu werden. Sein Herz machte einen heftigen Satz und schlug ihm bis zum Hals. Die Wärme kroch in seine Wangen. Die letzten Tage hatte er nichts anderes gewollt, als bei ihm zu sein, da er schien es fast schon unwirklich, dass er endlich wieder da war. Den Kuss erwiderte er innig. Er war viel zu kurz ausgefallen, aber die Erinnerung an die Pizza, ließ auch den Hunger nun wieder zurückkehren.
Benito nickte und machte es sich auf einem der Sitzsäcke bequem, von denen aus ebenfalls ein perfekter Blick auf die Stadt zu sehen war. Die untergehende Sonne hatte dabei etwas überaus besänftigendes, weshalb Benito einen Moment in Gedanken abdriftete und über die Dächer hinwegstarrte. Seine Hände rafften die Decke ein wenig zusammen und er umschloss den Pizzakarton, während Arian mit dem Ofen beschäftigt war. Erst als Arian auch neben ihm Platz nahm und unter die Decke schlüpfte, riss Benito sich von dem Anblick los und wirkte etwas verwirrt, als er die Aufmerksamkeit auf den Karton auf seinen Schoß lenkte. Der Geruch von Salami und Käse kam ihm entgegen, als er den Deckel öffnete und ein Stück herausnahm. Tatsächlich war die Pizza sogar noch recht heiß, weshalb Benito sich beim ersten Bissen beinahe die Zunge am heißen Käse verbrannte. Er zerlief außerdem ziemlich und er fing gerade noch ein Stück auf, bevor es auf den Karton triefte. Kauend lehnte er sich auf dem Sitzsack zurück und legte seinen Kopf an Arians Schulter. „Ich hab dir unnötigen, zusätzlichen Stress gemacht. Das wollte ich nicht“, sagte er irgendwann, nachdem er den ersten Bissen heruntergeschluckt hatte. Er wollte es noch immer nicht allzu sehr vertiefen, aber eine Entschuldigung musste er trotzdem aussprechen. „Tut mir leid.“ Er sollte am besten die Finger von Alkohol lassen, denn beide Mal hatte nun Arian den Mist ausbaden müssen, weil Benito sich zu sehr abgeschossen hatte. Das wollte er ihm nicht immer wieder antun.
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am 26.11.2018


Leise lachend ging er hinter Benito her, der überaus tapfer immer weiter nach oben stieg. “War nur ein Angebot“, grinste Arian, wohl wissend, dass sie auch eine andere Lösung für den Abstieg finden würden. Er selbst war den Weg bereits bekifft, betrunken und komplett verkatert gegangen, weshalb der heutige Weg nach unten sehr einfach werden würde. Er könnte ihn vermutlich rückwärts und mit geschlossenen Augen gehen, Benito dabei an beiden haltend und ihm die Sicherheit gebend, die er möglicherweise benötigte. Doch erst mussten sie überhaupt ein wenig da oben entspannen und sich von den letzten paar Sonnenstrahlen einlullen lassen. Lächelnd trat er hinter Benito, der natürlich direkt wieder einen auf Klugscheißer machen musste. “Und wie das ein Korb gewesen ist. Du wolltest mich nicht mehr in deinem Leben haben, Ben. Das war ziemlich fies. Und jetzt sieh uns an“, er gluckste und platzierte einen sanften Kuss auf Benitos Wange. “Hättest du mir diese zweite Chance nicht gegeben, wären wir nicht hier und wenn ich ehrlich bin, will ich gerade eben nirgendwo anders sein. Ich will hier sein. Mit dir. Bei dir. Am liebsten für immer“, seufzte er leise, als er Benito fest in seine Arme schloss und ihn einfach nur hielt. Der Jüngere würde all die Zuneigung bekommen, die er heute und in den nächsten Tagen benötigte, um das vergangene Wochenende endlich hinter sich lassen zu können. Arian war bereit ihm die Sterne vom Himmeln zu holen, wenn sie es waren, die Benito glücklich machen würden. “Das simmt“, nickte Arian sachte und dachte nur kurz an Valerio, der ihm zuletzt hier oben das Leben gerettet hatte. Er schluckte schwer und verdrängte den Gedanken an seinen besten Freund, der hiervon niemals etwas erfahren durfte.

Liebevoll streichelte er Benito über das Haar und nickte dabei. “Ich weiß, aber das wollte ich vermeiden. Ich hab‘ mir wirklich Sorgen gemacht, mein Liebling und ich bitte dich, dass du in Zukunft entweder mit mir trinken gehst oder zumindest immer einen aktuellen Standort an mich schickst. Ich will nicht kontrollierend sein, aber… aber ich li-„, er hielt inne und schüttelte den Kopf, ehe er Benito dazu brachte ihn anzusehen. “Du bist mir unheimlich wichtig und ich würde es nicht ertragen, wenn dir etwas passieren würde“, sagte er nun und hielt sich somit davon ab, die drei Worte auszusprechen, die gerade eben noch keinen Platz in ihrer Unterhaltung hatten. Schnell das Thema wechselnd, damit er keine Chance hatte sich doch noch zu verplappern, lotste er Benito zu den Sitzsäcken. Ihn in eine dicke Decke einpackend und sich um den kleinen Ofen kümmernd, nahm er schließlich neben seinem Freund Platz und begann mit ihm zu essen. Er lächelte sanft, als Benito seinen Kopf auf seiner Schulter ablegte und ebenso zu futtern begann. Allerdings verflog das kleine Lächeln wieder, als dieser sich entschuldigte. “Hör auf, Babe. Du musst dich nicht entschuldigen. Ich wollte für dich da sein und das war in diesem Moment leider die einzige Möglichkeit. Dafür musst du dich wirklich niemals entschuldigen, okay? Ich bin dein Freund und ich…“, abermals biss er sich schnell auf die Zunge und schloss die Augen. Gott, war das vielleicht schwer. Konnte er ihm nicht einfach sagen, dass er ihn liebte? Das war doch kein Problem? Nein, es war ein Problem, weil Arian nicht wusste, ob Benito sich überhaupt daran erinnern konnte, dass er ihm bereits gesagt hatte, dass er ihn liebte. “Ich bin immer für dich da. Tag und Nacht und zu jeder Stunde“, damit legte er seinen Arm um Benito und hauchte einen weiteren Kuss auf sein Haar. Die Lippen hatte er sich zuvor mit einer Serviette abgewischt. “Aber eine andere Frage… wie wäre es, wenn ich hier drinnen ein kleines und verfrühtes Geburtstagsgeschenk für dich hätte? Würde dich das eventuell interessieren?“ Er trat leicht gegen seinen Rucksack und schmunzelte sanft. Benito hatte zwar erst in knapp zehn Tagen Geburtstag, aber vielleicht würde ein kleines Geschenk seine Laune etwas heben.
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#8


Say you won't let go
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am 26.11.2018


Seine Lippen schürzten sich, ehe er sie abschätzig zusammen presste und sie ganz schmal wurden. Benito runzelte die Stirn und nickte dann langsam, während gleichzeitig seine Schultern zuckend in die Höhe hoben. „Na gut … vielleicht war’s doch ein Korb“, sagte Benito. Aber zu seiner Verteidigung, damals hatte er noch nicht begriffen, wie wichtig Arian ihm da schon geworden war und welche unvorhergesehenen Gefühle er in ihm hervorbringen würde. Sieh uns an. Ja, er sah sie an. Sie waren so viel, was Benito zuvor nicht vorhergesehen oder in Erwägung gezogen hatte. Arian war so viel, was Benito nicht in Worte fassen konnte und was er selbst noch nicht gänzlich verstand.
Für immer war eine ziemlich lange und unbestimmte Zeit, aber es entlockte Benito ein Lächeln, welches anschwoll und Zufriedenheit ausstrahlte. Unbestimmte Zeit klang gerade ganz wunderbar. Auf unbestimmte Zeit würde er auch nur allzu gern mit Arian hier oben auf diesem Dach verweilen. Nicht nur einen einzigen Sonnenuntergang. Noch immer lächelte er, während sein Blick zwischen Arians hellen Augen hin und her huschte. „Die zweite Chance hat sich gelohnt“, sagte er, weil er nicht dazu in der Lage war, etwas wirklich süßes oder liebenswürdiges zu sagen, obwohl sein Herz gerade förmlich zu platzen drohte.

Die Sorge konnte Benito sehr gut verstehen. Er hatte nicht nur am eignen Leib erlebt, was Alkohol mit einem machte, wie sehr es einem die Kontrolle raubte, er hatte außerdem bereits erlebt, wie es war wenn man allein einen völlig Betrunkenen händeln musste. Es war eine unglaublich anstrengende Aufgabe und Benito wusste, dass er sich selbst einfach besser zusammen reißen musste. „Ich werde nie wieder etwas trinken“, schloss er für sich einfach direkt kategorisch aus. Beide Male waren schrecklich schief gegangen und völlig ausgeartet. Das wollte er nicht noch einmal. „Das wird nicht wieder vorkommen“, versprach er Arian also. Vielleicht würde er sich von Emilio zu einer Party überreden lassen, aber er würde keinen Alkohol mehr anrühren. Er war schon vorher kein Freund von diesem Zeug gewesen und das würde sich wohl auch nicht ändern. Benito merkte nicht, was Arian beinahe im Begriff gewesen war auszusprechen. Er lächelte ihn nur schmal an. Die Dinge die gesagt worden waren, was er getan hatte, in dieser Nacht, das hatte Benito nicht vergessen. Dieses Mal hatte er keine großen Erinnerungslücken. Dadurch wurde es nur nicht gerade leichter für ihn, weil er sich unglaublich schämte und noch dazu nicht wusste, wie er nun im Nachhinein mit seinem eigenen Geständnis umgehen sollte. Arian hatte es nie angesprochen, er selbst sowieso nicht und so dachte – hoffte – Benito, dass er es vielleicht einfach nicht ernst nahm, weil er derart betrunken gewesen war. Er wusste selbst nicht, ob er es ernst nehmen konnte oder wollte. Ehrlich gesagt war er ziemlich verloren deswegen und so diente dieser Abend auch ein wenig dafür, um sich darüber klarer zu werden.

Benito schob sich die Pizza wieder zwischen die Zähne und biss ein Stück ab. Lange sah er ihn an, während er auf dem Bissen herumkaute. Er nickte sachte. „Okay“, sagte er und sah nach vorn zu den Dächern. Die Sonne verschwand mehr und mehr und die Lichter, die von den Wohnungen ausgingen, wurden deutlicher erkennbar.
Sein Kopf ruhte noch auf Arians Schulter, als er auf seinen Geburtstag zu sprechen kam. Fragend hob Benito den Kopf an und richtete sich etwas auf. „Wie?“, fragte er irritiert. Er hatte ihm schon bei ihrem Telefonat gesagt, dass er ihm nichts schenken brauchte und verfrüht brauchte er es erst recht nicht tun. Benito legte keinen allzu großen Wert auf seinen Geburtstag und Arian legte sich bereits so schon genug ins Zeug, nur um seine Stimmung wieder zu heben. Der Jüngere schätzte das wirklich sehr. Er sah zu dem Rucksack, gegen den Arian trat und hob fragend die Brauen. „Du sollest doch nicht …“
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#9


Say you won't let go
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am 26.11.2018


“Ja“, fragte er, dabei legte sich ein unfassbar breites Lächeln auf seine Lippen. Es war so schön zu wissen, dass Benito die gemeinsame Zeit mit Arian genoss und allem Anschein keine Sekunde davon bereute. Es freute ihn wirklich sehr und das konnte er hauptsächlich daran erkennen, dass die Schmetterlinge in seinem Bauch wie verrückt tanzten und sein Herz glücklich vor sich hin schlug. Arian sah liebevoll auf Benito hinab und küsste seine Nasenspitze, ehe er ihn auch schon unter das Zelt führte. Er war so unendlich dankbar für diese zweite Chance und er würde dies Benito jeden Tag auf ein Neues zeigen. Heute wollte er ihn mit ein paar kleinen Goodies Verwöhnung und ihn ablenken. Im Idealfall würde er Benito sogar zum Lächeln bringen und dann würde Arian sich noch glücklicher schätzen. “Nie wieder“, damit hob Arian eine Augenbraue und schmunzelte frech, sich zeitgleich enger an seinen Freund kuschelnd und einen Bissen von seiner Pizza nehmend. “Also ich hoffe doch sehr, dass du zumindest an unserer Hochzeit trinkst und wir ein großes Fest feiern“, er kicherte leise und meinte es eher im Scherz. Allerdings konnte er auch nicht leugnen, dass der Gedanke daran Benito zu heiraten immer mehr an Reiz gewann. Es war verrückt daran zu denken, weil sie noch so unheimlich jung waren, doch letztlich war Arian sich noch niemals so sicher gewesen, wie mit Benito. Benito stand für Glück und Geborgenheit und wenn es nach dem Alarcón ging, so wollte er ihn nie wieder gehen lassen. Er meinte es ernst, wenn er sagte, dass sie ab jetzt ein ‘Für immer‘ waren und auch hatten. Arian legte seine Schachtel beiseite, da er nicht mehr allzu viel Hunger hatte und sich lieber auf Benito konzentrieren wollte. Seine Finger strichen immer und immer wieder durch das weiche Haare seines Freundes, um ihn zärtlich zu kraulen, während er ihn von der Seite anlächelte und jeden noch so kleinen Augenblick abzuspeichern und zu genießen versuchte.

Schließlich versuchte der Dunkelhaarige das Gespräch von diesem Wochenende weg- und auf Benitos Geburtstag zu lenken. Er hatte sich unzählige Gedanken gemacht und auch mit Emilio besprochen, welche Geschenke nun die besten für Benito wären und ihn glücklich machen würden. Es waren wirklich viele Ideen gewesen, doch letztlich hatte er sich auf ein paar wenige fixiert und sie auch schon besorgt. “Babe, es tut mir leid dir das zu sagen, aber wenn du mit mir zusammen bist, musst du dich leider an Geschenke gewöhnen“, lächelte er sanft und lenkte seine Finger etwas weiter, sodass er Benitos Wange liebevoll streicheln konnte. Seine Augen ruhten auf denen seines Freundes und sahen ihn verliebt an. “Ich weiß, dass ich nicht muss und soll… bla bla bla. Aber ich will. Ich möchte dich beschenken und dir eine Freude machen. Ich möchte, dass du dich an jedem Tag wie etwas Besonderes fühlst. Und ich möchte, dass du weißt, dass ich an dich denke. Immer. Ich liebe es mir Gedanken über dich zu machen und mir auszumalen, wie du eventuell auf meine kleinen Aufmerksamkeiten reagieren könntest. Also bitte… bitte lass mir die Freude, dir eine Freude zu machen“, damit lehnte er sich vor und kramte kurz in seinem Rucksack, um schließlich ein halbgroßes Paket hervorzuholen, welches in Avenger Geschenkpapier gepackt war. “Hier“, Ari wandte sich ein wenig um, sodass er nun seitlich neben Benito saß und ihn angrinsen konnte. “Es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich musste an dich denken und ich dachte vielleicht… nun, vielleicht macht es dir eine Freude. Es ist wirklich nichts Besonderes. Dein Hauptgeschenk bekommst du erst am siebten Dezember“, er sah auf das Paket, welches er mit Liebe eingepackt hatte und eine wunderschöne Schleife zierte. In eine Ecke hatte er mit seiner eigentlich recht schönen Schrift ein “Alles Liebe, mein Herz‘ geschrieben und ein Herz gemalt, um seine Gefühle für Benito zu unterstreichen. Er reichte es ihm und sah dann dabei zu, wie sein Freund sich daran machte es auszupacken. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe herum, darauf hoffend, dass Benito eine Freude mit diesem ‚Build your own Iron Man‘ Set hatte. Er hatte lange im Netz gesucht und sich letztlich für Iron Man entschieden, in der Hoffnung, dass Benito die Avengers mochte. Er selbst mochte Iron Man am liebsten, weshalb er nicht lange überlegen musste, dennoch ging es hier um Benito, weshalb Arian nun mehr als nur nervös war.
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#10


Say you won't let go
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am 26.11.2018


Ein Nicken war die Antwort. Ein ehrliches Nicken, untermalt von einem leisen Glucksen, als Arians Lippen seine Nasenspitze trafen. Er sah in seine Augen und es folgte ein kurzer, aber sanfter Kuss auf Arians Lippen. Diese Lippen zu küssen hatte ihm ebenfalls gefühlt. 91 Stunden und 42 Minuten. Ein Rekord, der hoffentlich nicht noch übertroffen wurde.
Die letzten Bissen des Pizzastückes verschwanden und Benito wollte gerade zu einer mehr als deutlichen Erklärung ansetzen, weshalb er nie wieder Alkohol anrühren würde, als Arians Worte ihn zum Schmunzeln brachten. „Unsere Hochzeit, die auch noch auf einem riesigen Schiff stattfinden wird, während das Buffett gefüllt ist mit Gummibären und nussfreier Schokolade?“, scherzte er und zupfte sich sein nächstes Pizzastück ab. Ein Vorschlag, der wahrscheinlich genauso von Arian hätte kommen können und nur ausgesprochen von ihm wirklich die nötige Ernsthaftigkeit besessen hätte, dass es glaubhaft klang. Benito würde sofort glauben, dass Arian so einen Plan durchsetzen würde. Für ihn war das nach wie vor ein Scherz und keine ernsthafte Überlegung. Benito sah keinen größeren Sinn in einer Ehe, auch wenn er mit seinen Großeltern unter einem sehr positiven Beispiel groß geworden war. Eigenes Interesse daran hatte er dennoch nicht. Allerdings hatte er bis vor kurzem auch noch kein Interesse an einer Beziehung gehabt.

Von Arians Pizza blieb noch recht viel über, was Benito mit einem fragenden Blick quittierte. Er selbst hatte gerade mal die Hälfte gegessen und war noch lange nicht satt. Jedoch konnte er von Pizza auch verdammt viel verdrücken. Während er an seiner Pizza nagte, deutete Benito ein Augen verdrehen an und seufzte schließlich schwer. „Ich muss, dir noch ein paar Sachen abgewöhnen“, sagte er und meinte damit vor allem Geburtstagsgeschenke. Besonders wenn er auf die Idee kam, ihm gleich mehrere Sachen zu schenken, was offensichtlich der Fall war.
Die leuchtenden Augen Arians fingen Benito ein und seine Finger an seiner Wange ließen den trotzigen Blick, den er aufgesetzt hatte, recht schnell wieder weichen. Seine Erklärung sorgte sogar dafür, dass sich ein weicher Ausdruck auf seine Miene schlich und er Arian gerührt ansah. Wieder einmal fragte er sich, womit er diesen Jungen, dessen größte Freude wohl darin bestand, ihn – ausgerechnet ihn – so unbedingt glücklich zu machen, nur verdient hatte.

Leicht neigte er den Kopf zu dem Rucksack und sah dabei zu, wie Arian das Geschenk hervorholte. Die Wahl des Geschenkpapiers war ziemlich gut ausgefallen und anhand dessen tippte Benito bereits, dass es in irgendeine Merchandise Richtung ging. Zögernd und mit mahnendem Blick nahm er das Paket entgegen. Bevor er das Geschenk öffnete, hob er aber abwehrend eine Hand. „Ich hab nur einmal im Jahr Geburtstag, ein Geschenk ist schon mehr als genug“, sagte er und bezweifelte, dass die Botschaft angekommen war.
Nun hob er das Geschenk auf seinen Schoß und las die Aufschrift. Es brachte Benito Herz augenblicklich zum Flattern. Seine Wangen färbten sich rötlich und er biss sich auf die Unterlippe. Ein flüchtiger Blick wurde in Arians Richtung geworfen, ehe er langsam seinen Finger unter den Rand des Papiers fahren ließ, um den Klebestreifen zu lösen. Er wickelte das Geschenk aus und betrachtete die Abbildung von Iron Man. Kurz stutzte er und stolperte über die Frage, wo Arian das gefunden hatte und wie er auf die Idee gekommen war. Dann lachte er auf. „Du kennst mich schon zu gut“, stellte er fest und drehte den Karton in der Hand herum. Zwar bastelte er vor allem mit Lego herum, aber Benito sammelte allerhand Merchandise in seinem Zimmer und so etwas hatte er bisher noch nicht dort stehen. Grinsend rutschte er wieder näher an Arian heran und legte seine Arme, den Karton noch immer in den Händen haltend, um den Hals des Älteren. Er lehnte den Kopf vor und küsste ihn zärtlich und innig. Der Kuss hielt länger an als die bisherigen. Benito drückte sich an ihn, löste den Kuss eine Sekunde, nur um ihn noch einen weiteren Kuss aufzuhauchen. „Danke schön“, sagte er leise und wandte den Kopf etwas zur Seite, ohne die Arme von ihm zu nehmen, um den Karton vor ihre Gesichter zu halten und ihn noch einmal genau zu betrachten. „Wir sollten ihn zusammen aufbauen“, schlug er vor.
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