Morning glory
Joyce und Evan # 24.10.2020 # NY, Manhatten
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#3


Morning glory
,   Gast,   Gast
am 24.10.2020


Es klopfte an der Tür, als Evan gerade die letzte Tasse auf den Tisch stellte und er trat an die Hoteltür, öffnete diese und ließ den Hotelangestellten eintreten. Auf dem kleinen Wägelchen standen fantastische Sachen und Evan merkte, wie hungrig er doch war. Fast bemitleidenswert knurrte sein Magen. „Vielen Dank. Hier Ihr Trinkgeld.“, bedankte er sich und schob den jungen Mann ein gutes Trinkgeld zu, welcher ausschweifend und in gebrochenem Englisch bedankte. Evan lächelte, wandte sich um und stellte dann fest, dass seine Begleitung mittlerweile ihren Schönheitsschlaf beendet hatte und ebenfalls in den Wohnraum gekommen war. Erst jetzt realisierte er, wie hübsch sie war. Und wie verdammt Jung. Auch kam ihm ins Bewusstsein, das sie zwar volljährig, aber trotzdem fast seine Tochter hätte sein können. Unbehagen machte sich in ihm breit. Die war eindeutig nicht nur das erste Mal, sondern wahrscheinlich auch das letzte Mal, das er mit einer solchen Blutjungen Frau ins Bett gestiegen war. Denn eigentlich sprachen ihn so junge Frauen gar nicht an. Trotzdem schien ihn etwas daran gereizt zu haben, sonst wäre sie nun Mal nicht hier.
Bei ihrem Lob nickte er. „Ja, es riecht wirklich fantastisch. Ich hoffe, ich konnte etwas finden, was du auch isst. Leider hast du noch geschlafen, als ich die Bestellung aufgab und so musste ich es auf gut Glück tun.“ Der gebürtige Ire lachte, fuhr sich durch das dunkelblonde, fast brünette Haar und bot sie, sich doch zu setzen. „Ungefähr eine Stunde. Also nicht wirklich lange.“, erwiderte er und nahm sich ein wenig Ei, wie auch Speck. „Trotzdem dröhnt mein Schädel so, als hätte ich eine ganze Flasche Whiskey allein getrunken.“ Er verzog das Gesicht und lachte leise, „Nicht das ich das getan hätte, das würde mir meine Ehre als Ire wirklich verbieten. Wenn auch ein guter Whiskey durchaus schon mal passieren könnte.“ O’Haras Lächeln wurde ein wenig schief, dann räusperte er sich. „Und wie geht es dir? Gut geschlafen?“, fragte er und merkte, wie ihm der Smalltalk schwerfiel. Es war stets ein wenig komisch, wenn man sich am nächsten Morgen noch sah und sich unterhalten musste. Nicht das ihm das Reden schwerfiel, er war Anwalt, viel reden war wohl Voraussetzung für seinen Beruf, doch meist wusste er worüber er sprach. Hier war es eher ein Fischen im Trüben und das war nur beim richtigen Fischen etwas. Das hier war eher unbeholfenes herumstochern und führen einer zu sehr gewollten Konservativen. Oder so ähnlich.
Evan schenkte sich Kaffee ein, bevor er auch ihr etwas einschenkte. „Milch? Zucker?“, fragte er dann und deute auf beides, welches sich ebenfalls auf den Servierwagen befand. Vielleicht hätte er auch nach etwas Aspirin bitten sollen, immerhin dröhnte ihm der Kopf, als wäre er mehrmals gegen die Wand gelaufen. Gut, dass heute keine Verhandlungen anstanden, er würde wohl ein wenig schreckliches Bild abgeben, noch ein gutes Plädoyer halten könnten. Nein, vor solcher Schmach wollte er sich wirklich hüten.
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Morning glory - von Evan O´Hara - 14.05.2021, 20:02
RE: Morning glory - von Joyce Avens - 15.05.2021, 19:10
RE: Morning glory - von Evan O´Hara - 20.07.2021, 20:18

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