Say you won't let go
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#5


Say you won't let go
,   Gast,   Gast
am 26.11.2018


Immer wieder warf Arian einen Blick zu seinem Freund, der betrübt aus dem Fenster blicket und schwieg. Es tat unheimlich weh, Benito auf diese Art und Weise zu sehen. Er war im Normalfall schon eher ruhig und etwas distanziert, doch zumindest hatte er Arian in den letzten Wochen schon etwas näher an sich herangelassen und in seiner Gegenwart Glück verspürt. Arian war unendlich traurig, dass er gerade eben nicht in der Lage war, dem Anderen ein Lächeln abzuringen und noch trauriger, weil er es zu hundert Prozent verstand. Auch er würde so reagieren, wenn seine Eltern derartig auf seiner Sexualität reagiert hätten. Erst vor zwei Tagen hatte Arian sich vor seiner Mutter geoutet, ganz einfach und nebenbei. Er hatte ihr gesagt, dass er Benito liebte und damit erklärt, dass sie ein Paar waren – mehr hatte es nicht gebraucht. Als er gestern dann um Mitternacht zu Hause angekommen war, hatte seine Mutter bereits auf ihn gewartet und ihn direkt fest in den Arm genommen und ihm gesagt, wie sehr sie ihn liebte. Hinterher hatten sie sich noch kurz auf die Couch gesetzt und Arian hatte ihr alles erzählte, dabei ein glückliches Lächeln auf den Lippen tragend. Er war so einfach gewesen. Kein Kummer, keine Schmerzen, keine Wut. Arian konnte sich also nicht wirklich vorstellen, wie es Benito gerade eben ging und er hasste es. Alles was er tun konnte war Pizza kaufen, ihn für einen Moment an einen Ort bringen, an dem er sicher war und ihn halten.

Als sie schließlich an ihrem Ziel ankamen, sah Arian gemeinsam mit Benito hoch. “Ich weiß, Babe, aber du musst keine Angst haben. Ich bin direkt hinter dir. Dir wird nichts passieren. Diese Treppe ist absolut sicher, auch wenn sie nicht so aussieht“, versicherte Arian ihm, während er seinen Rucksack schulterte, in welchem alle Snacks und Decken untergebracht waren. “Auf dem Rückweg nehme ich dich Huckepack“, schmunzelte er liebevoll, als er auch schon erleichtert seufzte. Glücklicherweise vertraute Benito ihm so weit, dass er begann loszugehen. Während Ari die Pizzen in der einen Hand balancierte, hielt er die andere direkt hinter Benito, um ihn direkt zu halten, sobald er ins Straucheln geriet. Ein paar Mal mussten sie innehalten, doch Arian war immer direkt dabei seinem Freund Mut zuzusprechen. Benito machte das hervorragend und dafür, dass er Höhenangst hatte, kam er unglaublich schnell voran. Arian war so unfassbar stolz auf ihn. Als sie schließlich oben angekommen waren, legte der Dunkelhaarige alles ab und trat an Benito heran, der erst einmal durchatmen musste. Er wartete einen Moment ab, ehe Ben endlich die Aussicht entdeckte und seine Augen sich weiteten. ‘Es hat funktionier‘, dachte er für sich, als sein Freund ein paar kleine Schritte ging und er ihm hinterhersehen konnte. Es war gut, dass er nicht viel weiter an den Rand herantrat, weil selbst Arian dort gerne einmal ins Schwindeln geriet. “Gefällt es dir“, fragte er ruhig, als er hinter ihn trat und die Arme fest um ihn legte, um ihn noch ein wenig mehr Sicherheit vor der Tiefe zu geben. “Vor einigen Jahren sind Valerio und ich durch die Straßen gezogen und haben diese Dachterrasse gefunden. Wir wussten direkt, dass es unser Rückzugsort werden sollte, wenn es zu Hause einfach nicht mehr auszuhalten war oder ist. Mit der Zeit haben wir alles hergeholt, um einen richtigen Wohlfühlort daraus zu machen“, er tapste ein wenig herum und drehte Benito mit sich, damit er einen Blick auf das Zelt, den kleinen Heizstrahler und Co. Werfen konnte. Dann kicherte er und wandte sie beide wieder um, dabei Benitos Wange mit sanften Küssen überhäufend. “Zuletzt war ich hier, als du mir einen heftigen Korb gegeben hast“, lachte er leise, dabei mit seiner Nasenspitze über Benitos Wange streichelnd. “Dich allerdings nun hier bei mir zu haben, ist so viel besser“, seine Augen schlossen sich, während er schluckte und sein Herz wie viel gegen seine Brust klopfte. Jeder Millimeter seines Körpers reagierte auf den Jungen in seinen Armen und Arian wusste nicht mehr, wohin mit all den Gefühlen, die er für ihn hegte.

Als Ben sich schließlich bewegte, sah Arian auf ihn hinab und ließ es zu, dass er sich an ihn schmiegte. Sofort legte er seine Arme um den Jüngeren, dabei krallten sich die Finger seiner rechten Hand sachte in Benitos Haar. “Ich dich auch, mein Liebling“, flüsterte auch Arian, als er seine Nase zusätzlich in Benitos Haar vergrub und die Augen schloss. “Es tut mir so unendlich leid, dass ich weg musste. Ich hätte nicht fahren und bei dir bleiben sollen. Bitte verzeih mir“, nuschelte er, ehe er begann kleine Küsse auf Benitos Schopf zu hauchen. “Und bitte entschuldige, dass ich dir meine Mama geschickt habe. Ich hatte wirklich panische Angst davor, dass dir etwas passiert und ich hatte einfach keine andere Idee“, murmelte er weiter, als er sich etwas nach hinten lehnte und Benito dazu brachte ihn anzusehen. Die Hand, die bis eben noch in seinen Haaren gelegen hatte, legte sich nun an Benitos Wange und streichelte diese sanft. Sehnsüchtig sah er seinem Freund in die Augen, dabei schluckte er und zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Wie gerne er ihm doch sagen wollte, dass er ihn liebte, doch noch war der richtige Zeitpunkt nicht gekommen. Sie mussten erst die Ereignisse der letzten Tage abschütteln und sich der Ruhe hingeben, die sie hier oben umgab. “Du willst nicht wissen wie unfassbar schön du gerade aussiehst und wie sehr mein Herz durchdreht, weil ich dich endlich wieder halten darf“, sagte er leise, dabei färbten sich seine Wange leicht rötlich. Er war so kitschig, aber er meinte es einfach so, wie er es gerade sagte. Seine Lippen fanden Benitos und küssten sie sanft. “Komm, du solltest etwas essen. Vielleicht haben wir Glück und die Pizza ist noch halbwegs warm“, damit führte Arian seinen Freund unter das Zelt, wo einige Sitzsäcke und eine alte Couch bereit standen. Er bat ihn sich zu setzten und Arian holte zeitgleich eine Decke aus seinem Rucksack, um sie über Benitos Beine zu legen. Dann nahm er den Pizzakarton und platzierte ihn auf seinem Schoss. “Fang schon einmal an“, lächelte er, ehe er sich daran machte den kleinen Ofen anzuwerfen und die restlichen Goodies vor ihnen auf dem Boden abzustellen. Dann setzte er sich neben Benito, kuschelte sich unter die Decke und öffnete seinen eigenen Karton. “Sag mir, wenn dir zu kalt wird, okay“, er hauchte ihm noch einen Kuss auf die Schläfe und biss dann von seinem Stück Pizza ab.
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RE: Say you won't let go - von Arian Alarcón - 17.08.2021, 11:37

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