28.05.2021, 13:49 - Wörter:
Say you won't let go
, Gast, Gast
am 26.11.2018
am 26.11.2018
Knapp nickte Benito während er den Blick fest auf die Straße gerichtet behielt und dabei Arians Hand sorgfältig in seiner hielt und dabei in einem gleichmäßigen Takt mit dem Daumen über seinen Handrücken streichelte. Benito hatte keine Vorstellung davon, was ein Ort wäre, an dem sie niemand fand, aber gerade war es ihm auch ziemlich egal wohin sie fuhren, solange Arian nur dabei wäre. Langsam schloss er die Augen, als Arian seine Hand an seine Lippen führte und ihm einen zärtlichen Kuss auf die kalte Haut drückte. Er erhöhte ein wenig den Druck seiner Finger und sah dann wieder auf die Straße.
Benito sah Arian hinterher, als er bei der Pizzeria anhielt, um auszusteigen und das Essen zu holen. Erst jetzt da er darüber nachdachte, merkte er, dass er bereits ein ziemliches Loch im Magen hatte und er dringend mal etwas anständiges zwischen den Zähnen brauchte. Während er wartete tippte er auf seinem Handy herum und nahm dann die Pizzakartons und die Schachtel mit Tiramisu entgegen. Allein beim Namen lief ihm bereits das Wasser im Mund zusammen. Der Geruch machte es noch besser und sein Magen rumorte demonstrativ. Die Pizzen waren warm auf seinen Beinen und heizten ihn außerdem etwas auf, was Benito ganz gut gebrauchen konnte, nachdem er sich bereits den ganzen Tag wie durchgefroren fühlte. Dankbar lächelte er Arian an. Er dachte wirklich immer an alles. Keine Ahnung wie er das machte, aber er hatte ein Gespür dafür, was Benito dabei half Ablenkung zu finden oder einfach in bessere Stimmung zu fallen. Wahrscheinlich hätte seine bloße Anwesenheit aber auch schon gereicht, denn dieses Wochenende ohne ihn, hatte ihm vor Augen geführt, wie sehr er sich inzwischen an seine Gesellschaft gewöhnt hatte und wie gern er bei ihm war, obwohl sie gerade mal einen Monat zusammen waren.
Nachdem Arian verkündete, sie wären an ihrem Ziel angekommen, sah Benito sich fragend um. Er kannte die Gegend nicht und wusste auch nicht was hieran so abgelegen wäre, damit sie niemand bemerkte. Eher hätte er damit gerechnet, dass Arian sie außerhalb der Stadt fahren würde. Mit fragender Miene sah er ihn an und stieg dann schließlich aus dem Auto, um ihm zu folgen.
Das erste Hindernis machte sich allerdings schnell als Feuerleiter bemerkbar. Benito wurde sofort kreidebleich, als er an dem wackelig aussehenden Ding hinaufsah und versuchte abzuschätzen, wie hoch es war und vor allem wie stabil.
Ohne Zwischenfälle kamen sie erfolgreich oben an und Benito stützte seine Hände auf seinen Oberschenkel ab, um erstmal wieder klar zu kommen. Ihm war der Schweiß ausgebrochen und seine Hände und Beine zitterten. Erst nachdem Arian ihr Essen abgestellt hatte und ihn mit seinem Ausruf auf den Ausblick aufmerksam machte, hob Benito den Blick und richtete sich wieder auf. Er ließ mit offenem Mund den Blick schweifen. Die schönen Gebäudefassaden Madrids, strahlten etwas goldiges aus, wenn die Sonne so über sie stand und in ihr letztes Licht hüllte. Der Himmel war überraschend klar, dafür dass es November war und die Luft schien hier oben etwas reiner zu sein als unten in den Straßen.
Für einen Moment verschlug es Benito die Sprache. Überwältigt huschten seine Augen über die umliegenden Häuserdächer. Die Geräusche der Straßen drangen hier bloß gedämpft an sie. Benito zog den Schal etwas enger um seinen Hals und lehnte seinen Kopf an Arians Schulter, als er sich von hinten an ihn schmiegte.
Niemand kann uns etwas anhaben. Benito biss sich auf die Lippen und schloss für ein paar holprige Herzschläge die Augen. Er hatte ihn so unwahrscheinlich vermisst. Der sanfte Kuss auf seiner Wange hinterließ eine brennende Stelle und Benito hielt es schließlich nicht mehr aus, weshalb er sich in der Umarmung herumdrehte und so nun die Arme um Arians Taille schlang und sein Gesicht an seine Brust drückte.