27.05.2021, 11:34 - Wörter:
Say you won't let go
, Gast, Gast
am 26.11.2018
am 26.11.2018
Say you won't let go
Benito Medina & Arian Alarcón | 26. November 2018 | Später Nachmittag
Einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr werfend, wippte Arian unruhig vor sich hin. Den gesamten Tag über hatte er sich noch halbwegs gut zusammenreißen können, doch nun da endlich Unterrichtsschluss war, begann die Nervosität in ihm wieder Überhand zu nehmen. Vor zwei Tagen hatte Benito ihm gesagt, dass er ihn liebte und seither wartete der Dunkelhaarige darauf, dass er ihn endlich in den Arm nehmen und Ben küssen konnte. Die restliche Zeit, die er im Trainingslager hatte absitzen müssen, war die pure Hölle auf Erden gewesen, weil er im Grunde nur noch zu ihm hatte fahren wollen. Arian hatte sich mit aller Kraft auf sein Team konzentrieren müssen, um nicht ständig abzudriften und dumme Fehler zu machen – es war so schwer gewesen. Und auch der heutige Tag war eine kleine Folter gewesen, weil sie niemals wirklich in der Nähe des jeweils anderen gewesen waren und die Mittagspause auch nicht zusammen hatten verbringen können. Glücklicherweise hatte Benito keinen Moment lang gezögert und sofort zugesagt, als Arian vorgeschlagen hatte den Tag zusammen zu verbringen. Arian hatte sich einige Dinge überlegt, doch letztlich war er bei einer Idee hängen geblieben, die ihn ein wenig den Magen herumdrehen ließ. Er wusste insgeheim, dass er es eigentlich nicht tun sollte, aber es war wohl die einzige Möglichkeit ein paar Stunden der Zweisamkeit zu erlangen, ohne gestört zu werden. Es war kein Geheimnis mehr, dass sie irgendwie verflucht waren und ständig von anderen Menschen unterbrochen und gestört wurden. Erst Donnerstag war Benitos Großmutter reingeplatzt, als Arian Benito gerade mit dem Mund befriedigt hatte. Das war ein kleines Abenteuer gewesen, auf welches Arian heute gerne verzichten wollte. Sie brauchten Ruhe und einen Moment, der nur ihnen gehörte. Zu Benito konnten sie nicht gehen, weil der Haussegen immer noch schief hing und Arian sich auch nicht wirklich traute vor Paola Medina zu treten. Zu Arian konnten sie auch nicht, weil seine Mutter zu Hause war und sie beide vermutlich nicht unbedingt alleine lassen würde, weil sie schlicht und einfach Zeit mit ihnen verbringen wollte. In ein Restaurant konnten sie auch nicht gehen, Kino ebenso wenig und in einen Park… nein, all das waren keine Optionen, da sie immer und überall gesehen und unterbrochen werden könnten. Es blieb also nur dieser eine Ort, den niemand kannte. Niemand außer Valerio, der heute allerdings länger in der Schule bleiben musste und bestimmt nicht auftauchen würde. Zudem würde Val ihm eine Nachricht schreiben, wenn er sich vor Ort treffen wollte, weshalb Arian seinen Freund schnell wegbringen könnte, würde Valerio wirklich auftauchen. Arian hatte ein mulmiges Gefühl, weil er wusste, dass dieser Ort nur ihm und Valerio gehörte und er mit dieser Handlung mehrere Regeln brach, aber er konnte nicht anders. Er würde Benito mit sich nehmen und ihm ihren Rückzugsort zeigen: Die Dachterrasse, welche schon seit Jahren nur Val und Arian gehörte.
Unruhig sah Arian immer wieder auf seine Uhr, dabei lehnte er an der Wand, die unmittelbar vom Parkplatz entfernt lag. Es würde wohl nicht mehr lange dauern und Benito würde auftauchen. Endlich. Er schloss eine Sekunde lang die Augen und atmete durch. Heute würde er Benito endlich sagen, dass er ihn liebte und Arian konnte es kaum erwarten. Er wollte ihn mit Küssen und seiner Liebe überhäufen und ihn wissen lassen, dass er mit ihm nun ein Zuhause hatte. Er wollte Benitos Halt sein, sein Fels und seine Sicherheit und er würde alles dafür geben, um den Jüngeren täglich glücklich zu machen und ihn Lachen zu sehen. Denn wenn Benito lachte, ging die Sonne auf und Arians Herz raste vor Glück. Er lächelte sanft, als er die Augen wieder öffnete und den jungen Medina in der Ferne bereits ausmachen konnte. Er trat ein wenig weiter zurück, sodass er an einer Stelle stand, an der man ihn von außerhalb nicht mehr allzu gut sehen konnte. Benito wusste wo er auf ihn wartete, weshalb Arian sehen konnte, wie er schnurstracks in seine Richtung lief. Arians Herz klopfte bis zu seinem Hals, während seine Finger kribbelten und die Schmetterlinge in seinem Bauch komplett ausrasteten. Die feierten wohl einen kleinen Rave, weil er sie mittlerweile im gesamten Körper spüren konnte. Als Benito schließlich an ihn herantrat, zögerte Arian nicht lange und schnappte sich seine Hand, um ihn noch ein wenig weiter aus dem Sichtfeld zu ziehen. Sobald er sicher war, dass sie niemand mehr entdecken konnte, legte er dem Jüngeren beide Hände an die Wangen und küsste ihn sanft. Liebevoll legte er seine Lippen auf Benitos, dabei wohlig seufzend. Seine Daumen streichelten sachte über die Wangen des Anderen, als er sich schließlich von ihm löste und auf ihn hinab blickte.