24.05.2021, 18:13 - Wörter:
Szeneninformationen
Charaktere: Gast & Gast
Szeneneinstellung: private Szene & feste Postreihenfolge
Datum: 25. November 2018
Ort: Apartments in Spanien
Szeneneinstellung: private Szene & feste Postreihenfolge
Datum: 25. November 2018
Ort: Apartments in Spanien
Er war selbst ziemlich frustriert so nervös zu sein, eben gar nicht der coole und gelassene Draufgänger, der sonst so leicht Eindruck schindete. Und auf den Emilio irgendwie stand. Valerio war immer etwas angespannt, wenn es um Intimität ging. Viel angespannter als die Leute vermuteten oder sein 'Ruf' in Punkto Frauenheld verriet. Normalerweise hatte er aber nicht direkt das Bedürfnis sich unter Bettdecken zu verstecken, das war irgendwie neu und ungewohnt. Er hatte sogar mit Emilio schon einmal halbwegs (sozusagen: beinahe) darüber gesprochen, trotzdem war er jetzt unsicher und wurde gerade deswegen noch nervöser. Bis jetzt hatte ja alles zwischen ihnen auch einfach irgendwie geklappt (okay, bis auf das eine Mal in der Bibliothek und die Erinnerung hing noch ziemlich frisch und peinlich in Valerios Gedächtnis fest), Val bemühte sich eine Art Mantra aufzusagen, dass er sich unnötig Sorgen machte. Zumal wirklich nichts passieren musste. Sie hatten das nicht festgelegt oder so. Er versuchte sich immer wieder daran zu erinnern, war allerdings mehr als froh, als Emilio wieder in den Raum kam und seine Fluchtinstinkte sich etwas beruhigten.
Gerade noch hatte Valerio darüber sinniert was für einen erbärmlichen Anblick er gerade abgeben musste und trotzdem erschien dieses Lächeln auf Emilios Gesicht, sobald er im Türrahmen erschien. Als sei Valerios Anblick ein akzeptabler Grund für solche Freude und Val spürte wie sich ein vertrautes Kribbeln in ihm breit machte. Himmel, er hatte Sehnsucht nach Emilio obwohl der nur drei Meter entfernt war.
Valerio beobachtete, wie Emilio die Gläser auf dem Nachttisch abstellte um mit freien Händen zurück auf das Bett zu klettern. Val bot eine Hand an um solange die Weinflasche zu halten und versuchte dabei ein selbstsicheres Lächeln hinzubekommen. Womit er sich heute ganz sicher nicht aufhielt, war sich Gedanken zu machen welche Art von Wein sie hier tranken. Auch wenn er nach dem ersten Schluck feststellte, dass es gar kein so schlechter war. 'Auf uns.' hatte Emilio gesagt und die Worte waren wie ein erneuter Flächenbrand mitten in Valerios Unsicherheit. Wie oft hatte Val schon erwähnt, dass es ganz eindeutig kein 'uns' gab und keines geben sollte? Und wie oft hatte Emilio sich schon darüber hinweg gesetzt? Val murmelte eine undefinierbare Antwort und kippte den Wein förmlich hinunter. Es fiel nicht ganz so sehr auf, weil ich auch Emilio zumindest das halbe Weinglas praktisch in einem Zug leerte. Vielleicht hätten sie auf etwas stärkeres als Wein zurück greifen sollen. Val hätte Vodka mitbringen sollen. Oder den Grappa seines Großvaters, der eh nur im Barschrank einstaubte.
Emilio kam zu ihm unter die Decke und das fühlte sich erstaunlich okay an. Die Nähe des anderen beruhigte für den Moment sogar die letzten kleinen Fluchtinstinkte, die Val noch verspürte. Er kuschelte sich näher an Emilio und war für einen Moment ziemlich glücklich. Ihm fiel durchaus auf, dass Emilio ihn nicht direkt küsste, sondern irgendwie zögerte. Val merkte, wie er bei Emilios Frage Atem ausstieß, den der tatsächlich angehalten haben musste. Er betrachtete den anderen mit großen Augen.