Distract me from my thoughts
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#10


Distract me from my thoughts
,   Gast,   Gast
am 23.11.2018


Arian schluckte schwer und kämpfte mit dem Drang aufzuspringen und einfach loszurennen, um zu Benito zu kommen. Er konnte hier nicht weg. Er wollte nichts sehnlicher als das, aber es würde Stunden dauern, bis er bei ihm angekommen wäre und oh Gott… Was, wenn Benito einfach irgendwo einschlafen und sich eine Unterkühlung holen würde? Fuck, er musste seinen verfickten Standort rausbekommen, sonst würde Arian niemals wieder zur Ruhe kommen. Die nächsten Worte brachten ihn allerdings kurz von seinem Vorhaben ab. “Babe, ich weiß es einfach, in Ordnung? Du bist gerade nur alleine, weil du die Party verlassen hast, auf der du mit Emilio warst. Er sucht dich bestimmt schon. Du könntest auch deine Nana anrufen und sie holt dich bestimmt ab. Fuck, Benito, bitte schick mir deinen Standort. Wenn du mich lieb hast, schickst du ihn mir, sobald du bei McDonald’s bist, okay“, bettelte Arian förmlich. Er war derartig gestresst, dass er beinahe spüren konnte, wie seine Haare sich langsam weiß färbten. Er war krank vor Sorge und Benito schien die Aufmerksamkeitspanne einer Fliege zu haben. Verfluchte Scheiße. Glücklicherweise konnte er zumindest seine Aufmerksamkeit ein wenig auf sich lenken. Allzu gerne erzählte Ari ihm, dass er ihn gerne in eine Nachbarstadt entführen wollte, um mit ihm ein wundervolles Wochenende zu verbringen. Er hatte sich einen ganzen Nachmittag hingesetzt und alles geplant, damit es auch wirklich perfekt für den Jüngeren werden würde. Zwar hatte er ihn eigentlich überraschen wollen, doch wenn seine Planung nun dazu führen würde, dass es Ben ein wenig besser ging, wollte er ihm die genauen Ideen direkt mitteilen und ihn somit einweihen. Er grinste ein bisschen und nickte dann, auch wenn er absolut keine Ahnung hatte, wovon sein Freund da sprach. Er konnte sich zwar vorstellen, dass es sich um irgendeinen Comic handelte, aber so belesen war er dann leider doch noch nicht, um direkt eins und eins zusammenzählen zu können. Darum nickte er nur und lächelte dann. “Ich freue mich auch schon sehr. Ich werde nicht die Finger von dir lassen können und dich mit unzähligen Küssen verwöhnen, mein Hübscher. Ich kann einfach nicht genug von dir bekommen“, seufzte er und zog die Unterlippe zwischen die Zähne.

Es war wahr. Er hatte sich so heftig in Benito verliebt, dass es nur ein Lächeln von ihm brauchte, um Arian komplett schwach zu machen. Jedes Mal, wenn der Jüngere ihn küsste explodierte sein Herz förmlich, während die Schmetterlinge in seinem Bauch eskalierten. Auch die Orgasmen mit Benito waren intensiver als mit den Mädchen, mit denen er bisher geschlafen hatte. Und dabei hatten Ben und er noch nicht einmal richtig miteinander geschlafen und lediglich Handjobs ausprobiert. Es war doch verrückt und beinahe so als wären alle Sinne Arians auf den Anderen eingestellt. All seine Sensoren reagierten nur noch auf Benito Medina und er liebte es. Nein, er liebte ihn. “Was willst du mir denn verraten? Ich bin ganz Ohr“, fragte er, während er Siri im Hintergrund reden hörte und ihr dankbar war, dass sie Benito in die Wärme führte. Vielleicht würde sie am Ende die Adresse des Zielortes wiederholen, damit er sie direkt an seine Mom weitergeben konnte. Das wäre optimal. “Super, das klingt doch gut. Wo ist denn der McDonald’s? Kannst du das auf deinem Display erkennen“, wagte er einen neuen Versuch, der vermutlich abermals einfach abgewehrt werden würde. Warum war Benito nur so unfassbar stur. Gut, er war auch betrunken, aber Arian hatte eine kleine dunkle Vermutung, dass er ihm bewusst nicht sagen wollte, wo genau er war. “Wirklich“, fragte er verwundert. Benito wusste Dinge, die ihn immer wieder verwundert aufhorchen ließen. “Krass. Welches Heilmittel? Und war es das, was du mir verraten wolltest?“ Es war ein wenig anstrengend, dass Benito wirklich gar nicht bei der Sache bleiben konnte, aber es war in Ordnung. Arian selbst war niemand, der ihm nun einen Vorwurf machen wollte. Er fühlte sich vermutlich verloren und der Alkohol hatte seine Gefühle wohl für einen kurzen Augenblick betäubt. Solange Ben nach Hause kommen würde, würde er ihm übermorgen auf keinen Fall eine Standpauke halten.
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