Tis the season to be jolly... fala lala laaa, la fuck my life
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Tis the season to be jolly... fala lala laaa, la fuck my life
,   Gast,   Gast
am 26.12.2016


Unter anderen Umständen wäre die rote Corvette Skylar sicher als erstes aufgefallen – wem auch nicht? – doch so aufgebracht wie sie sich in diesem Moment des lang ersehnten Wiedersehens in die Arme ihre besten Freundin fallen ließ, blendete sie die Umgebung für einige Sekunden einfach nur aus. Es fühlte sich nach etlichen stressigen Monaten wie eine Belohnung für die ganzen Strapazen an, Rebecca zu umarmen, sich an ihr festzuhalten und ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, denn es war bei weitem nicht nur der Ärger mit Warren, der der sonst so taffen Blonden die Tränen in die Augen getrieben hatte. Ihr dämlicher Chef hatte das Fass nur zum Überlaufen gebracht, nachdem es sich über all die Zeit nach und nach dank ihrer ausweglosen Situation und ihrer fortwährenden Unzufriedenheit gefüllt hatte. Es war eine Sache, mit einem beschissenen Job in einer langweiligen Stadt fern von ihren Freunden festzusitzen. Aber es war eine ganz andere (und eine so viel bedeutendere!), dass sie Caleb überhaupt nichts bieten konnte. Sie fühlte sich wie die größte Versagerin, wurde in schlaflosen Nächten von Selbstzweifeln geplagt und fragte sich immer wieder, wie es weitergehen sollte. Nun, da sie Rebecca umschlang und in ihre duftenden Haare schluchzte, fiel etwas von dem Ballast von ihr ab, die Anspannung in ihrer Brust löste sich und ihr war, als könnte sie zum ersten Mal seit langem endlich wieder durchatmen. Die beruhigende Streicheleinheit an ihrem Kopf tat der Blonden gut und sie entspannte sich merklich, worauf sie von ihrer schönen Freundin abließ und sich für den kleinen Ausbruch entschuldigte. Offenbar war dieser jedoch nichts, das Rebecca großartig schockte oder störte – sie blieb gelassen wie immer, ritt auch nicht auf Skylars offen gezeigter Schwäche herum oder machte sich darüber lustig. Sie schien es selbst ohne Erklärung zu verstehen und allein deshalb schlich sich schon ein kleines, vorsichtiges Lächeln auf die Lippen der jungen Mutter, welche sich schniefend mit dem Handrücken über die nassen Wangen wischte und zaghaft nickte. Ja, sie sollte sich etwas anziehen. Nicht nur ihre Gänsehaut, sondern auch das Klappern ihrer Zähne sprachen dafür, also schlüpfte sie in ihre Jacke, schob das Foto von Caleb in die Jackentasche und sah noch einmal zurück zum Diner, in welchem Warren zähneknirschend vor der Tür auf und ab tigerte und mit einer anderen Angestellten diskutierte.
„Nein… vermutlich geht ihm dabei noch einer ab“, winkte die Kellnerin auf Rebeccas herausfordernden Vorschlag, sich mit dem Widerling anzulegen, ab, und das leise über ihre Lippen holpernde Lachen zeigte, wie mühelos die Blackburn es schaffte, die kleine Welt ihrer chaotischen Freundin zu retten. Und wenn es nur mit der bloßen Vorstellung, wie sie Warren vermöbelte, war. „Das gönn ich dem nicht.“ Verdient hätte er es zwar, dass man ihm ordentlich eins auf die Mütze gab, und vermutlich würde sie sogar mitmachen, aber sie wollte nicht noch mit ihrer besten Freundin im Knast landen. Nicht an Weihnachten.

Als Sky wieder zu ihrer Freundin sah, hatte diese bereits den Kram in den Kofferraum der Corvette gepackt – und da fiel es der Blonden erst wie Schuppen von den Augen. Eine Corvette?!
„Heilige Scheiße, schicke Karre!“, entkam es der Greene fassungslos und sie konnte gerade so dem Impuls widerstehen, ihre eisigen Finger über die mindestens genauso eisige Motorhaube gleiten zu lassen. Bei ihrem Pech würde sie nur versehentlich einen Kratzer hinterlassen, also behielt sie ihre Pfoten schön bei sich und sah stattdessen mit einem gespielt-zweifelnden Blick zu ihr. „Hast du etwa eine Bank ausgeraubt? Ohne mich?!“ Geheimnisvoll grinste sie, als sie um den wunderschön lackierten Wagen herum ging und auf der Beifahrerseite einstieg. Selbst die Innenausstattung war vom feinsten… vom Lenkrad über das Armaturenbrett bis hin zum verdammten Schaltknüppel! Skylar war ein wenig überfordert damit, in ihren schäbigen Klamotten in so einem schönen Wagen zu sitzen, blinzelte perplex, als ihr Blick durch das Interieur glitt und sie sich anschnallte. „Das…“ ist der perfekte Wagen, um abzuhauen. Aber nein, sie konnte nicht schon wieder weglaufen. Vor allem nicht ohne Caleb. „… nenn ich mal eine coole Überraschung - - Ist das etwa ein Geschenk von Tomasz?“ Die schlechte Laune der Blonden schien wie weggefegt, als sie mit wackelnden Augenbrauen zu ihrer Freundin sah. Sie hatte den geheimnisvollen Künstler nie persönlich kennengelernt, wusste nur das, was bei Telefonaten beiläufig über ihn erzählt worden war. Und das reichte für den Verdacht, dass er ziemlich viel Geld hatte… „Du hättest ihn ruhig mal mitbringen können. Caleb lernt ja sonst nie Männer ken-… WHOA, FUCK! FAHR, BECKS, FAHR!!!“ Das ruhige Gespräch erfuhr ein abruptes Ende, als Skylar durch die Frontscheibe ihren wütenden Chef mit einem Baseballschläger nach draußen und auf den teuren Wagen zu stapfen sah. Ob die Blackburn den Wagen wie abgemacht ohne Beulen zurück zu seinem Besitzer bringen könnte, hing nun maßgeblich von ihrer Reaktionszeit ab.
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RE: Tis the season to be jolly... fala lala laaa, la fuck my life - von Rebecca Blackburn - 12.12.2020, 18:41
RE: Tis the season to be jolly... fala lala laaa, la fuck my life - von Skylar Greene - 04.01.2021, 23:50

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