21.11.2020, 17:15 - Wörter:
Have yourself a merry little proposal, uhm, I mean Christmas!
, Gast, Gast
am 24.12.2018
am 24.12.2018
"Gern geschehen", erwiderte Daniel automatisch, als Skylar ihren Dank aussprach. Dabei müsste sie sich gar nicht dafür bei ihm bedanken, denn er tat das wirklich gerne und vor allem aus vollkommen freien Stücken. Noch nie hatte Sky Druck aufgebaut und es von ihm eingefordert, dass er sich gefälligst mehr oder besser um Caleb kümmern sollte, auch nicht nachdem sie schon länger als ein Jahr liiert waren und er inzwischen zu 99% mit im Haus der Greenes wohnte. Allerdings brauchte sie ihn auch gar nicht dazu animieren, denn Daniel hatte den kleinen Sonnenschein wirklich gerne um sich und empfand es als einen Gewinn, dass Sky ihren Sohn mit in die Beziehung gebracht hatte. Somit erweckte Dan nie den Eindruck, dass es für ihn in irgendeiner Form eine Belastung oder Zwang war, auch dieses Kleinkind in sein Leben integrieren zu müssen wenn er mit Sky zusammensein wollte. Er war generell sehr kinderlieb, ging also entsprechend sanftmütig und herzlich mit Caleb um, so dass sie rasch einen guten Draht zueinander gefunden hatten. Er spielte und tobte mit dem Kleinen, wobei nicht nur Daniels eigenes inneres Kind die Gelegenheit hatte an die Oberfläche zu kommen, sondern er sich auch jedesmal freute wenn Skylars Sohn dabei lachte und vor Vergnügen quietschte. Ebenso beantwortete er mit einer Engelsgeduld die ständigen, an ihn gerichteten Fragen des Jungen, der die Welt und ihre Mysterien jeden Tag ein bisschen mehr entdeckte. Und wenn Caleb an manchen Abenden den Wunsch äußerte, lieber von Dan anstatt von seiner Mom etwas vorgelesen oder eine Gutenacht-Geschichte erzählt zu bekommen, dann fühlte er sich davon nicht genervt sondern geehrt. Es ging ihm einfach direkt ins Herz, dass der Mini-Greene so ein Vertrauen zu ihm gefasst und ihn sogar lieb hatte. Daniel hatte Caleb auch sehr lieb, allerdings war er jetzt gerade doch froh, dass der Kurze endlich schlief - und hoffentlich auch nicht wieder aufwachen würde bis der nächste Tag anbrach. Die Weihnachtstage würden garantiert sehr turbulent werden, mit dem aufgedrehten Kind, einem neu zu ihnen gestoßenen Hund, und dann würde obendrein dieses Jahr auch noch Daniels Mutter zu Besuch kommen - und das alles umgeben von dem gewohnten Chaos der Großfamilie Greene. Da wäre es schön, jetzt noch ein paar ruhige Minuten in trauter Zweisamkeit mit Skylar auskosten zu können, bevor sie ins Bett gingen um zu schlafen.
Er hielt sie locker genug in seiner Umarmung, so dass sie sich darin drehen und zu ihm hochschauen konnte, um ein Lächeln mit ihm zu teilen. Ihm wurde ganz warm ums Herz als sie ebenfalls ihre Arme um ihn schlang, ihn an sich drückte und sagte, dass sie ihn liebte. Zwar wusste er das - sie zeigte es ihm schließlich jeden Tag durch ihr Verhalten und mit ihren Blicken - aber es war immer etwas Besonderes es so explizit ausgesprochen zu hören. Obwohl sich in den 1,5 Jahren schon eine gewisse Alltagsroutine in ihrer Beziehung etabliert hatte (was nichts Schlechtes war sondern nur zeigte wie vertraut und gut eingespielt sie mittlerweile waren), verloren die Worte nicht an Zauber. Noch immer gab es zahlreiche Momente, in denen Daniel das Gefühl hatte sich eigentlich nur in einem wunderschönen Traum befinden zu können, von dem er irgendwann doch wieder aufwachen würde. Es fiel ihm schwer zu fassen, dass ausgerechnet er dieses riesige Glück hatte, eine Wahnsinnsfrau wie Skylar an seiner Seite zu haben und so bedingungslos von ihr geliebt zu werden. Es grenzte für ihn an ein echtes Wunder, fühlte sich aber gleichzeitig absolut richtig an. So als wäre Sky - inklusive Caleb - schon immer das gewesen, was ihm in seinem Leben gefehlt hatte, und erst jetzt da er sie gefunden hatte kam er zur Ruhe und war von einer tiefen Zufriedenheit erfüllt, durch die einfach alles leichter wurde. Selbst schwere Tage und kleinere oder größere Krisen waren besser überwindbar, solange sie zusammen waren und gemeinsam daran arbeiten konnten die Probleme zu lösen. "Ich liebe dich auch", konnte er gerade noch unterbringen, bevor Sky auch schon ihre Lippen gefühlvoll auf seine drückte wofür sie sich auf ihre Zehenspitzen stellen und sich etwas nach oben strecken musste. Für den kurzen Moment schloss er seine Augen, erwiderte den liebevollen Kuss mit gespiegelter Sanftheit und drückte Skylars schlanken Körper mit seinen um sie geschlossenen Armen noch inniger an sich. Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf seine von ihr geküssten Lippen, als er die gehauchten Worte vernahm, die sie vielversprechend an ihn richtete. In der falschen Annahme, dass das Geschenk, das Santa für ihn hatte, eine neckisch gemeinte Metapher für Skylar selbst war, und sie ihn somit aufforderte sie auszuziehen (nun da sich ein klitzekleines Zeitfenster geöffnet hatte, in dem sie in diesem ansonsten so lebhaften Haus ungestört waren), löste er seine Umarmung, um seine Hände stattdessen nach vorne und zwischen sie beide zu bringen. Nämlich damit er den Reißverschluss seiner Sweatshirtjacke öffnen konnte, die Sky sich mal wieder von ihm gemopst und angezogen hatte. Doch bevor seine Finger den Zipper erreichten, deutete sie in Richtung des bunt erleuchteten Weihnachtsbaums, woraufhin sein Blick ihrer Geste folgte und das mittelgroße Paket erspähte, welches definitiv keines von denen war, die sie gemeinsam für Caleb, Imogen, Kait, Kieran, Sheila und Howie eingewickelt hatten.
Im ersten Moment war Daniel so verdutzt, dass er sein eigenes Vorhaben, Skylar "auszupacken", untypischer Weise wieder vergaß. Eigentlich hatten sie abgemacht, sich gegenseitig keine Geschenke zu kaufen, war es doch schon teuer genug dieses ganze Fest auf die Beine zu stellen, die Familie zu bewirten und den anderen Liebsten - vor allem dem Kleinsten - eine Freude mit Geschenken zu machen, die in buntem Papier unter dem Baum lagen. So war Daniel ein wenig peinlich berührt, wenn auch nicht sauer sondern vielmehr auf eine ergriffene Weise perplex. "Ich hab gar nichts für dich...", gab er zu - oder zumindest hatte er nicht im klassischen Sinn ein richtiges Geschenk für Sky gekauft. Darum schien es Skylar jedoch nicht zu gehen und sie nahm ihm mit Leichtigkeit das beschämte Gefühl, das sich gerade ein wenig über ihn zu legen drohte.
"Es ist doch fast schon Mitternacht. Ich denke Santa sieht das nicht so eng", sagte Daniel als nächstes und offenbarte somit seine wachsende Neugier. Wenn Skylar es von sich aus anbot, dass er die Überraschung jetzt schon auspacken durfte, würde er garantiert nicht darauf bestehen noch eine halbe Stunde auszuharren bis der Uhrzeiger die 12 erreichte und den offiziellen Weihnachtsmorgen einläutete. Die Hand seiner Freundin ergreifend, zog er sie mit sich als er sich vor dem Christbaum im Schneidersitz auf den Boden setzte. Anstatt sich direkt das Paket zu grabschen, wartete er bis Skylar ebenfalls eine gemütliche Position gefunden hatte, sie nun gemeinsam in dem kitschig-schönen Licht des Weihnachtsbaumes und in Jogginghose und T-Shirt bzw. Tights und Oversize-Sweatshirt auf dem Fußboden saßen, und Sky ihm das Geschenk reichte. Daniel hatte nicht den Hauch einer Ahnung was sich wohl darin verbergen könnte und rätselte bereits fieberhaft in seinem Kopf, kam aber auf keine Idee. Der Schein der Lichterketten spiegelte sich in seinen blauen Augen, aber es war nicht nur das sondern auch eine beinahe kindliche Vorfreude die seine Seelenspiegel zum funkeln brachte. Das Paket vor sich platzierend, machte er sich daran es aus dem Papier zu befreien, mit dem Skylar es eingewickelt hatte. Anstatt das Geschenkpapier einfach zu zerreißen und vom Paket zu fetzen um so schnell wie möglich an den verborgenen Inhalt zu gelangen, löste er es mit einer geradezu behutsamen Sorgfalt, so dass das raschelnde Papier nicht zerstört wurde und der Prozess des Auspackens etwas in die Länge gezogen wurde. Die Spannung stieg - nicht nur bei ihm, sondern auch bei Skylar, dem gespannten Blick nach zu urteilen mit dem sie ihren Freund beobachtete während er ihre Überraschung auswickelte.