23.05.2021, 00:41 - Wörter:
Distract me from my thoughts
, Gast, Gast
am 23.11.2018
am 23.11.2018
Benito klappte den Mund auf, um zu protestieren. Er setzte sogar zu sprechen an, schob sich dann aber einen Chicken Nugget in den Mund und biss energisch davon ab. Woher wusste Arian überhaupt wann er Geburtstag hatte? Sie hatten nie darüber geredet und Benito hatte es ihm sicher nicht erzählt. Seine Augen wurden nun zu Schlitzen und er sah Arian auf seinem Display ganz genau an. Wenn sich seine Augen durch die Kamera bohren würden, würden sie sich sicher auch in Arians Augen bohren.
Er hatte ja keine Ahnung was Arian sich alles für seinen Geburtstag hatte einfallen lassen und wie tief er dafür in die Tasche gegriffen hatte. Er würde sich schlecht fühlen, wegen der Summen. Aber er würde wahrscheinlich auch komplett ausflippen.
Leicht die Lippen schürzend, hob Benito eine Braue und sah Arian forschend an. Zumindest so gut, es ihm gerade möglich war.
Endlich brachte Benito es dann zu seinem Geständnis. Das was er schon die ganze Zeit hatte sagen wollen und weshalb dieses Gespräch so wichtig gewesen war, dass er es nicht mehr hatte aushalten können. Deswegen war er überhaupt erst aus der Bar gegangen, weil es ihn irgendwie überkommen und raus gewollt hatte. Einfach so und ohne groß darüber nachzudenken. Doch trotz der Dringlichkeit, hatte es ziemlich lange gedauert, bis er es überhaupt in den Mund genommen hatte.
Arian bewegte sich und Benito mampfte seine Nuggets schnell weiter. Er war inzwischen beim sechsten angekommen und ärgerte sich darüber, keine größere Packung bestellt zu haben. Sein Magen schien betrunken einem schwarzen Loch zu gleichen, denn er glaubte noch kein Hungergefühl zu verspüren.
Benito nickte und klappte die Schachtel zu. Noch immer kauend, wollte er zu reden ansetzen, aber da nahm plötzlich jemand vor ihm auf der Bank Platz. Kurz hoffte er, dass Arian endlich aufgekreuzt war. Jetzt wo er beinahe aufgegessen hatte. Seine Miene hellte sich auf, allerdings sah er nicht Arian vor sich – der steckte noch immer in seinem Handy – sondern eine Frau. Benito sah sie erwartungsvoll an und hätte sie nüchtern wohl darum gebeten, sich woanders hinzusetzen. Nun blinzelte er jedoch.
„Hallo, du bist Benito Medina, richtig? Ich bin Maite Alarcón, die Mutter von Arian. Ich wollte dich abholen, um dich zu ihm zu bringen.“ Sie sprach ruhig und klang sehr freundlich. Sie hatte ein liebes Lächeln aufgelegt. Tatsächlich brauchte Benito jedoch einen Moment um sich zu erinnern, dass er sie bereits einmal gesehen hatte. Nur kurz, aber er erinnerte sich. Trotzdem funktionierte sein Hirn gerade überaus langsam und er verstand nicht, wo sie plötzlich hergekommen war und wieso Arian immer noch nicht hier war, sondern seine Mutter vorgeschickt hatte.