the moon glows
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#1


the moon glows
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am 27.10.1992





These are the good old days
the moon glows
» Remington Crane & Siobhan Fox
» The Royal Standard Pub in Oxford, England, UK
Michaelmas, Hilary und Trinity – das waren keine ulkigen Namen, die man neugeborenen Drillingen aufdrückte und es waren auch nicht die Namen der Heiligen Drei Könige, nein, es waren die Bezeichnungen für die drei Semester des akademischen Jahres in der altehrwürdigen Universität von Oxford. Schon zukünftige Könige haben hier studiert und natürlich schickten wohlhabende Menschen weltweit ihre Brut ins alte Empire, wenn aus ihnen mal etwas werden sollte oder sie später in Harvard aufgenommen werden sollten. Der Name Oxford machte in den Vitas der zukünftigen wichtigen Menschlein schon etwas her.
Für den baldigen 20-jährigen Remington war Oxford aber auch eine Art Flucht vor seiner Familie in den Staaten und all den Verpflichtungen, die es mit sich brachte ein Crane zu sein. In New York hielten seine drei Halbgeschwister, die er kaum kannte, seinen alten Butler ordentlich auf Trab. Während sein Vater sicherlich tat, was er immer tat: Nichts als arbeiten.
Während andere in seinem Alter die nächsten Semesterferien oder Feiertage kaum abwarten konnten, um zu ihren Familien zu fliegen, zog Remington es vor, seine Zeit hier in England zu genießen. Und mit den Idioten Avery Carmichael und Garreth McBride ließ sich die Zeit besonders gut vertreiben. Remington bezeichnete sie sogar als seine Freunde, ein Begriff, der ihm sonst schwer von den Lippen kam. Doch konnte er hier auch eine andere Seite von sich preisgeben. Eine wesentlich zugänglichere und menschlichere. Obwohl man nicht bestreiten kann, dass Remington trotz allem noch immer eine gewisse Distanz und Arroganz an den Tag legen konnte, um andere abzuschrecken.

Das Dreiergespann hatte das schweißtreibende Fechttraining hinter sich gebracht und obwohl ihnen die Muskeln schmerzten, waren sie gutgelaunt und verabredeten sich nach einer wohltuenden Dusche zu einem Umtrunk in ihrem Lieblingspub, dem "The Royal Standard". Manch einer würde ihn vielleicht als urig betiteln, andere als versifft. Aber das Bier war gut und hier in Europa war's den Leuten egal, dass Remi noch keine 21 Jahre alt war. Gelobet sei Europa!
Es war Ende Oktober. Vereinzelt sah man Kürbisse und andere herbstliche Dekorationen vor den Haustüren der Bewohner des Städtchens. Aber die große Halloween-Deko-Flut schien noch fern zu sein. Anders in Remingtons Heimatland, in dem die Leute sicherlich schon deshlab durchdrehten.
Dass Remington von Wind und leichtem Nieselregen auf seinem Weg zum Pub begleitet wurde, störte ihn kaum. Seine Schritte waren lang und schnell. Anders als viele andere Studenten hatte Remington den Luxus einer eigenen kleinen Zweiraum-Wohnung am Rand von Park Town, um sich nicht mit anderen fremden Menschen ein Zimmer im Studentenwohnheim teilen zu müssen. So sehr sehnte er sich dann doch nicht nach Gesellschaft.

Mit einem leicht nassen dunklen Wuschelkopf betrat der junge Mann den verrauchten und Alkohol geschwängerten Pub und ließ die graublauen Augen über die Anwesenden schweifen, auf der Suche nach seinen Freunden. Live-Musik schallte ihm entgegen und seine Seelenspiegel machten überrascht ein anderes bekanntes Gesicht aus. Amüsiert kräuselten sich seine Lippen und eine Augenbraue stahl sich in die Höhe.
Er war der Fox bereits vor drei oder vier Wochen auf dem Campus über den Weg gelaufen, als sie – noch recht neu in Oxford – das richtige Gebäude gesucht hatte. Remington war sogar so freundlich gewesen und hatte sie ohne weitere Umwege zum gesuchten Hörsaal gebracht. Remington und Siobhan kannten sich gefühlt eine Ewigkeit, immerhin stammten sie aus den gleichen New Yorker Kreisen und waren im gleichen Alter, obwohl er schon vor Oxford aufgrund seiner Jahre in Eton viel Zeit abseits von der Ostküste verbracht hatte.
Remi bahnte sich einen Weg durch die Menschentrauben hindurch und kam schließlich bei der hübschen Blonden zum Stehen. Sie stand halb mit dem Rücken zu ihm gewandt. Remington beugte sich vor und sprach in ihr Ohr: « Hast du dich schon wieder verlaufen, Füchschen? » Ein Grinsen begleitete seine Worte. Eine seine Hände legte sich frech an ihre Taille, um die Körperrundung unter ihrer Kleidung fühlen zu können. Siobhan mochte kaum einen Monat in England sein, aber Remington und sie waren sich bereits recht nahe gekommen in einer sehr nackten Nacht. Für beide war klar, dass das hier nichts Ernstes werden würde. Sie waren jung und wollten einfach ihren Spaß haben, ohne Verpflichtungen oder ähnliches einzugehen.


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#2


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am 27.10.1992


Siobhan war nun schon seit ein paar Wochen in Oxford. Anfangs war es eine ganz schöne Umstellung für die blonde Studentin gewesen. Allein nun immer zur anderen Seite zu schauen bevor sie die Straße überquerte war gewöhnungsbedürftig. Nur zu oft blickte sie in die falsche Richtung. Nicht gerade ungefährlich wie die Studentin feststellen musste. Mehrere Male hatte sie in die falsche Richtung geblickt und dies erst bemerkt, als sie von der anderen Seite angehupt worden war als sie die Straße überqueren wollte. Ohne das Hupen wäre sie wahrscheinlich sogar überfahren worden, jedes Mal wenn nun ein Hupen erklang fing ihr Herz an zu rasen.
Nach fast einem Monat in England begann sie langsam sich an die Eigenheiten des fremden Landes zu gewöhnen und auch ein bekanntes Gesicht hatte sie getroffen. Remington Crane studierte ebenfalls an der University of Oxford. Da er wie sie aus New York stammte, ihre Familien sich in den gleichen gesellschaftlichen Kreisen bewegten und sie beide gleich alt waren, kannten die zwei sich schon seit vielen Jahren. Auch wenn Remington schon seit mehreren Jahren in England war und eine englische Schulbildung genossen hatte, er würde auch in Oxford seinen Abschluss machen wohin gegen die Fox nach einem Jahr zurück nach Berkeley gehen würde um an der Westküste ihr Bachelorstudium zu beenden.

In ihrem Monat in Oxford hatte sie bereits Freundschaften geschlossen und eine dieser Freundinnen hatte sie davon überzeugt mit ihr in einen Pub zu gehen. Die Wahl war auf The Royal Standard gefallen. Dort angekommen schlugen der Blondine der Geruch von Alkohol und Rauch entgegen. Nach einem Abend im Pub würde sie wahrscheinlich wie ein Aschenbecher riechen und durch das Passivrauchen selbst schon zur halben Raucherin geworden sein. Aber Siobhan wollte ihrer neuen Freundin eine Freude machen und da diese unbedingt in diesen speziellen Pub wollte, würde sie ihr den Gefallen tun. Gemeinsam betraten sie den Pub, welcher voller Menschen war, welche rauchten, tranken, redeten, lachten. Anfangs fiel der Studentin das Atmen etwas schwer, aber je länger sie sich im The Royal Standard aufhielt, umso leichter wurde es.
Nachdem sie sich ein Bier besorgt hatten - immerhin war sie in Europa alt genug um Alkohol legal zu kaufen, anders als in den USA - standen sie zusammen etwas abseits und versuchten sich über den Lärm zu unterhalten. "Du ich muss mal. Bin gleich wieder zurück!" rief ihr eben diese Freundin zu, ehe sie sich einen Weg zur Damentoilette bahnte. Plötzlich allein gelassen stand die Blondine mit ihrem Bier in der Hand an der Seite. Kurz blickte sie sich um, entdeckte aber kein bekanntes Gesicht. Sie warteten noch auf eine weitere Freundin und nach genau dieser hatte sie Ausschau gehalten. Womit die Fox allerdings nicht rechnete war Remington Crane, welcher sich ihr von hinten näherte. Kurz zuckte sie zusammen als sie seine Stimme in ihrem Ohr vernahm und seinen Atem an ihrem Hals spürte. "Hast du dich schon wieder verlaufen Füchschen?" Gleich darauf spürte sie auch schon eine seiner Hände an ihrer Taille und musste grinsen. Neben ihrem ersten Treffen hier in England, wo Remington ihr freundlicherweise den Weg zum richtigen Gebäude gezeigt hatte, waren sie sich erneut über den Weg gelaufen und das hatte zu einer sehr nackten Nacht geführt. Beide hatten sie kein Interesse an einer Beziehung oder sonstigen Verpflichtungen und so würde es sie nicht verwundern, wenn sich solche Nächte wiederholen würden. Der Sex war immerhin fantastisch gewesen! "Na musst du dir wieder in Erinnerung rufen wie mein Körper sich unter deinen Händen anfühlt?" Neckte sie ihn ebenfalls. "Eine meiner Freundinnen wollte eigentlich nur schnell auf Klo, aber irgendwie hat sie mich wohl alleine gelassen. Aber ich glaube den Weg zurück zum Campus finde ich alleine, außer du möchtest mir den Weg zu deiner Wohnung zeigen." Fügte sie dann noch mit einem verschmitztem Grinsen hinzu.
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#3


the moon glows
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am 27.10.1992





Das dichte dunkle Haar war mit winzigen Regentropfen benetzt, auch seine Kleidung fühlte sich noch kühl und feucht an. Doch neben ihm ging es mindestens noch einem halben Dutzend anderen Menschen ebenso, die kurz vor oder nach ihm den Pub betreten hatten.
Der Amerikaner störte sich nicht an der Nässe und auch nicht an der mit Alkohol und Zigarettenqualm geschwängerten Luft, welche ihn umgab. Gesprächsfetzen drangen dumpf an sein Ohr, als er sich einen Weg zur Blonden bahnte. Unweit in einer Ecke schienen seine „Freunde“ einen Trinkwettbewerb am Laufen zu haben, aber dem entging Remi, als er sich Siobhan von hinten annäherte, obwohl er hier mit der Motivation aufgeschlagen war, sich zu betrinken. Doch Pläne konnten sich ändern und Remington ließ eine gute Gelegenheit, die sich ihm bot, nicht einfach so entgleiten.
Die Hand, die er flach an ihre Taille gelegt hatte, wanderte weiter, während der 19-Jährige ihre Erwiderung mit einem Schmunzeln auf den Lippen wahrnahm. « Die Erinnerung aufzufrischen, hat noch niemandem geschadet. Wer weiß, was sich bis heute alles verändert hat, hm? », antwortete Remington der Blonden mit einem Raunen. « Und behaupte nicht, dass dir die Aufmerksamkeit nicht gefällt. », fügte er mit einem amüsiert-provokanten Unterton in der Stimme hinzu, während sich sein Mund ihrem Ohrläppchen gefährlich näherte. Er mochte dieses kleine Katz-und-Maulspiel zwischen ihnen, diesen amüsanten Schlagabtausch und gleichzeitig wussten sie, worauf das alles hinauslaufen würde.

« Dann solltest du die Wahl deiner Freunde überdenken, wenn ihr die Kloschüssel lieber ist als du. », entgegnete er trocken, musste aber sogleich grinsen. « Und zum Angebot mit meiner Wohnung… ich bin doch gerade erst hier angekommen. Nimm mir die Vorfreude auf später nicht. » Der junge Mann hatte inzwischen seine Position geändert, sodass die Blonde in seine graublauen Augen blicken konnte, in denen etwas gefährlich aufblitzte. Schließlich nahm er die Hand von ihrem Körper und griff sich selbstsicher ihre Hand. « Komm mit. », forderte er sie auf und lotste sie schließlich durch die Menge zum Tresen hinüber. Aufgrund seiner Größe und der Präsenz musste er auch nicht lange warten, ehe die Bedienung hinter der Theke auf ihn aufmerksam wurde und auf ihn zukam. Doch bevor er mit dieser sprach, richtete er seinen Blick zurück zu Sio. « Was möchtest du trinken? » Schließlich bestellte er ihr Wunschgetränk und für sich ein Glas schottischen Whisky und ein Pint dunkles Ale.



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