This could be a huge mistake
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This could be a huge mistake
,   Gast,   Gast
am 01.01.2021


OUTFIT

Es war ein langer Monat gewesen. Die letzten Wochen hatte Estefania mit einem Fall vor Gericht verbracht, aber auch mit Arbeit an anderen Fällen, welche sie vorbereiten und prüfen musste. Immerhin kam es auch nicht immer zu einer Anklage durch die Staatsanwaltschaft. Heute hatte die Dunkelhaarige allerdings einen Grund zu feiern: sie hatte ihren Fall gewonnen und das Wochenende würde sie frei haben - zumindest war das der Plan. Aber als Anwältin konnte man auf Pläne oft nichts geben, egal ob im privaten Sektor oder als Staatsanwältin. Freizeit war ein Luxus, welchen man genießen musste, dass hatte sie schon während ihrer Studienzeit gelernt. Es konnte immer ein Anruf kommen, der sie zurück ins Büro beorderte, so gerne sie ihr Handy manchmal auch ausgeschaltet hätte. Aber sie hatte diesen Job gewählt, sie hatte sich bewusst dafür entschieden und war nie von ihrem Weg abgewichen. Sie hatte sich auch dafür entschieden für die Staatsanwaltschaft zu arbeiten. An manchen Tagen bereute sie diese Entscheidung ein wenig, wenn sie einen Blick in ihren Kleiderschrank warf. Männer hatten es da so viel einfacher! Anzug und fertig. Als Frau konnte sie natürlich auch einen Hosenanzug tragen aber oft wurde fast schon erwartet, dass sie einen Rock tragen würde. Nicht das sie ein Problem damit hatte, aber sie hätte viel lieber eines ihrer schicken Kleider getragen. Hin und wieder tat sie genau das auch, einfach um aus diesem tristen Alltag auszubrechen - so auch heute. Heute trug sie ein cremefarbenes Kleid und dazu farbig passende Pumps. Keine Farbe, mit der sie sofort alle Blicke auf sich ziehen würde und das war mit das Wichtigste, wenn sie vor Gericht war. Da heute aber nur die Urteilsverkündung angestanden hatte, war es nicht ganz so wichtig gewesen.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag, saß sie nun in ihrer Stammbar. Hierher kam sie gerne mal, wenn sie einen Fall gewonnen hatte. Aber auch wenn sie verloren hatte tat so ein Drink gut. Wobei sie doch eher einen Drink nahm um zu feiern und nicht um die Niederlage erträglicher zu machen. Das machte sie meist mit ungesundem Fast Food, alleine in ihrer Wohnung. Neben ihr an der Bar saß eine Freundin aus Schulzeiten. Sie hatte sie angeschrieben und sie hatten sich für heute Abend verabredet. Gemeinsam hatten sie ein paar Drinks genommen, aber der immer wiederkehrende Blick auf die Armbanduhr sagte Estefania, dass ihre Begleitung bald gehen würde. Kurz darauf lehnte sich die Blondine auch schon zu ihr herüber. "Du ich muss langsam los. Mein Mann ist mit den Kindern alleine zu Hause. Ich glaube er fände es nicht gut, wenn ich total betrunken nach Hause komme." Nicht das die Dunkelhaarige etwas sagen konnte, sie war Single und ein Leben als Mutter war aktuell nicht denkbar. Kurz hatte diese Möglichkeit in ihrer Vergangenheit bestanden, aber das fühlte sich fast schon an wie in einem anderen Leben. "Dann solltest du besser gehen." Sagte sie nur zu der anderen, damit diese kein schlechtes Gewissen hatte sie hier nun alleine zu lassen. Gesagt getan, stand die Freundin auf und ließ sie nach einer kurzen Umarmung alleine an der Bar zurück. Mit einer Geste signalisierte sie dem Barkeeper, dass sie noch einen Drink wollte.
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