Zwei Menschen, wie aus verschiedenen Welten, und doch aus demselben Material gemacht. Finch Dixon, 38, schweigsam, gezeichnet, Ex-Soldat, Ex-Häftling, heute Mechaniker und Straßenrennlegende mit ölverschmierten Händen und einem Blick, der mehr sieht, als man glaubt. Und Riley Theriot, 35, Street Artist, Tätowiererin, ruhelos, mit einem alten Bus als Zuhause, einer Cane Corso-Hündin an der Seite und einer Haut, die Geschichten trägt statt Schmuck. Beide haben gelernt, allein zu überleben. Beide misstrauen Nähe und klammern sich an Kontrolle. Und beide wissen ganz genau: Vielleicht muss man sich nicht ganz verlieren, wenn man im Anderen erkannt wird. Vielleicht helfen sie deswegen anderen und betrachten ihre Freunde als Familie. Motor Mates ist keine Hochglanzhalle. Von außen wirkt sie wie eine dieser alten, halbvergessenen Werkstätten, die man auf langen Landstraßen zufällig entdeckt, mit ausgeblichener Holzverkleidung und einem mobilen Diner vor der Tür. Aber wer durch die Tore tritt, merkt sofort: Hier zählt, was drin steckt. Innen herrscht eine Mischung aus klassischer Schrauber-Seele und stiller Präzision. Der Boden ist staubig, aber nie chaotisch. Die Werkbänke erzählen Geschichten. Alte Neonröhren summen, während moderne Geräte in der Ecke leise blinken. Ölgeruch liegt in der Luft, oft vermischt mit Kaffee und Metall. Für Finch ist die Werkstatt ein Rückzugsort, aber kein Fluchtort. Sal sieht in der Werkstatt einen zweiten Anfang, nachdem ihn sein altes Leben ausgespuckt hatte. Dee braucht diesen Ort wie andere Leute Sauerstoff. Zwischen knatternden Maschinen und ölverschmierten Handschuhen ist sie am Leben. Eli sieht die Werkstatt mit einem anderen Blick. Für ihn ist sie kein Zuhause, sondern ein steriler Prüfstand. Riley betritt die Werkstatt anfangs zögerlich. Es ist nicht ihre Welt, aber sie spürt schnell, dass zwischen Schraubenschlüsseln, Kabeln und brummenden Maschinen mehr Echtheit liegt als in vielen Gesprächen da draußen.