truly, madly, deeply - Druckversion +- Opposites Attract (https://opposites-attract.net) +-- Forum: 5 (https://opposites-attract.net/forumdisplay.php?fid=19) +--- Forum: Paper is sooo out (https://opposites-attract.net/forumdisplay.php?fid=21) +---- Forum: Inplay Archives (https://opposites-attract.net/forumdisplay.php?fid=22) +----- Forum: Älter (https://opposites-attract.net/forumdisplay.php?fid=74) +----- Thema: truly, madly, deeply (/showthread.php?tid=605) Seiten:
1
2
|
truly, madly, deeply - Emilio Cortés - 15.05.2021 Truly, madly, deeply in love with you Emilio hatte nie gedacht, dass drei Tage so unfassbar lange und qualvoll sein konnten. Drei Tage, an welchen er Valerio nicht gesehen hatte. Er glaubte vor Sehnsucht gleich eingehen zu müssen, wenn er Valerio nicht bald wieder in seine Arme schloss. Dieses dumme Trainingslager. Es war zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt gekommen. Selbst Benito hatte an diesem Wochenende gelitten, wenn auch aus anderen Gründen. Zusammen hatten sie sich besoffen, um ihren Kummer zu vergessen, während sie sich nach zwei Jungs gesehnt hatten, die beide mehrere Stunden von ihren entfernt waren.
Emilio hatte Valerio einige SMS Nachrichten hinterlassen. Und mit einigen meinte er wirklich…viele. Ein paar davon sogar echt peinliche Sprachnachrichten, in welchen er betrunken faselte wie sehr er Valerio vermisste, ihn küssen oder kuscheln wollte. Es war schwer gewesen nicht traurig zu werden, denn rational betrachtet war es sehr wahrscheinlich, dass der Handyempfang dort schlecht war oder der Coach die Handys weggenommen hatte um besser trainieren zu können ohne Ablenkung…aber keine Nachricht zu bekommen hatte Emilio schier wahnsinnig gemacht. Er wusste nicht mal, ob er vielleicht allein war mit seiner Sehnsucht. Jedenfalls war er ganz aus dem Häuschen gewesen, als Val ihm Sonntagabend doch noch geschrieben hatte. Handy vergessen, okay. Das hieß, er hatte Emilio doch nicht plötzlich vergessen und…ihn vielleicht auch ein bisschen vermisst? Zumindest hatten sie überstürzt ein Treffen in ihrem Apartment ausgemacht. ‚Ihrem‘, weil sie sich dort nun schon oft getroffen und einige schöne Stunden verbracht hatten und Emilio mittlerweile seine eigene Schlüsselkarte besaß. In dem Moment saß er in Bademantel und Boxershorts auf dem weichen King Size Bett und starrte in den Fernseher, in dem eine Netflix Serie lief. Valerio hatte noch irgendetwas machen müssen, Emilio war wie immer viel zu früh da gewesen, hauptsächlich aus Aufregung. Die Zeit hatte er genutzt um noch einmal ausführlich zu duschen. Seine Kleidung hatte er nicht wieder angezogen, weil er sowieso fest damit rechnete, sie nicht mehr anziehen zu müssen für den Rest des Abends. Sicher hätte er den Drang Valerio die Kleider vom Leib zu reißen, würde er den anderen erstmal erblicken. Als schließlich ein leises Klicken an seine Ohren drang und kurz darauf die Türe aufging, erstarrte Emilio kurz in seiner Position. Dann sah er Füße, die eintraten, ehe ein dunkelblonder Lockenschopf folgte. Und ein Valerio, der ihn mit seinem üblichen eindringlichen Blick ansah, der Emilio bis in die Knochen ging. War er aus der Puste? Oder schimmerten seine Wangen normal so rötlich und verlockend? Doch das war egal, als Emilio schnell die Decke zurückschlug und dann mit nackten Füßen auf Valerio zurannte. Die Tür war kaum in das Schloss gefallen, da warf sich Emilio samt flatterndem Bademantel um Valerios Hals, mit einer Wucht, die sie beide zurückstolpern ließ. Er wollte etwas sagen wie ‚ich hab dich vermisst‘, heraus kam allerdings nur ein RE: truly, madly, deeply - Valerio Ibárruri - 21.05.2021 Valerio hatte an dem Wochenende wirklich versucht nicht an Emilio zu denken. Und um ehrlich zu sein war ihm das ein paar Mal sogar gelungen. Er war gerne in Gesellschaft seines Teams, auch wenn viele Leute (eingeschloßen Arian) irgendwie seltsam drauf gewesen waren. Aber Val hatte mit Ari über diese Schwangerschaftssache reden können und sich dadurch endlich wieder etwas leichter gefühlt und dann war einen Abend lang alles ziemlich cool gewesen, bevor die Bombe geplatzt war und nach einer äußerst dämlichen Runde Wahrheit oder Pflicht auf einmal im Raum stand Valerios Freundin sei schwanger. Er hatte sein bestes getan für sie da zu sein und außerdem klatschwütigen Idioten das Maul zu stopfen, aber Valerio hatte schon auf der Rückfahrt geahnt, dass beides eher kompliziert werden würde. Das anfängliche Hochgefühl, das Trainingswochenenden für Valerio immer begleitete, war letztendlich etwas dumpfen und unguten gewichen. Eigentlich hatte er nur alles in Ordnung bringen wollen, aber alles war bloß komplizierter und schlimmer geworden. Er freute sich nicht besonders auf den nächsten Schultag. Schon im Trainingslager war ihm aufgefallen, dass sein Telefon fehlte. Zuerst hatte er nur geglaubt, er hätte es in der falschen Tasche oder es handele sich um einen dummen Streich und einer seiner Teamkollegen habe es geklaut (eine Möglichkeit, die ihn im Anbetracht der im Moment sehr verfänglichen Nachrichten darauf in leichte Panik versetzte), hatte dann aber irgendwann eingesehen, dass er es tatsächlich vergessen haben musste. Wie dumm konnte man sein. Aber dann hatte er um ganz ehrlich zu sein auch irgendwann aufgehört daran zu denken, weil… nunja, seine Jungs waren bei ihm. Nicht so 'Prinzessin'. Der Handybildschirm verwies höhnisch auf all die unter dem Kontaktnamen eingegangenen Anrufe und Nachrichten in Abwesenheit, als Valerio endlich seine Sporttasche in sein Zimmer geschleudert hatte und halb auf dem Bett liegend darauf wartete, dass der Bildschirm endlich wieder anging (die Batterie war alle und er hatte das Handy erst an das Ladekabel stöpseln und dann gefühlt endlos warten müssen). Valerios Eingeweide bildeten einen unangenehm angenehmen Knoten, während er durch Emilios Nachrichten scrollte, die zunehmend verzweifelter und an einer Stelle ganz eindeutig betrunken wurden. Val musste grinsen und das obwohl er befürchten musste, dass jetzt auch noch Emilio sauer auf ihn war, weil er sich nicht gemeldet hatte - Mal wieder. Eigentlich hatte er keinen einzigen Tag verpasst ihm zu schreiben, nicht seit… nun, seit sie sich schrieben. Es war etwas seltsam. Valerio stellte fest, dass er es vermisst hatte und auf einmal verspätet auf Emilios Fragen oder kleinere Informationen zu Emilios Wochenende reagieren wollte. Seine Finger schwebten zögernd über dem zu grellen Display, er hatte in seiner Eile kein Licht im Zimmer gemacht, es fühlte sich an als sei es schon späte Nacht, aber eigentlich war es noch vor Mitternacht. Er tippte eine kurze Erklärung er habe sei Handy vergessen gehabt und schickte dann nach kurzem Ringen mit sich selbst (okay - sehr kurzem) ein 'Können wir uns treffen?' hinterher. Sein Herz schlug bis zum Hals. Er wollte Emilio sehen, mit ihm reden, ihn anfassen. Er vermisste ihn und nachdem er die ganzen Nachrichten gesehen hatte nachträglich irgendwie noch etwas mehr. Die Antwort kam so schnell, als habe Emilio neben seinem Handy gesessen und nur darauf gewartet. Sich aus der Wohnung zu schleichen war nicht so kompliziert. Val hatte den Inhalt seiner Tasche kurzerhand in seinen Schrank gekippt und neue Kleidung eingepackt. Der Plan war nicht ganz perfekt, aber er war besser - viel besser! - als der Gedanke an eine Nacht allein in einem Zimmer, dass er ohnehin hasste. Das war das beste an den Trainingswochenenden: weit weg sein und nicht alleine in einem Zimmer schlafen. Wenn er das vor irgendjemandem zugegeben hätte, wäre er wohl schallend ausgelacht worden. Deswegen machte er das besser nicht. Unterwegs würde er einfach nach Hause schreiben, es hätte Probleme mit diesem dämlichen Bus gegeben und deswegen würde sie eine Nacht länger in Andalusien bleiben. Die Ausrede war gut. Und sie gab ihm eine ganze Nacht mit Emilio, nicht bloß ein paar geborgte Stunden. Allein der Gedanke hätte ihn vor ein paar Wochen noch in den Wahnsinn getrieben - und zwar nicht der angenehmen Art - aber im Moment konnte er ihn sogar denken und sich gleichzeitig sogar darauf freuen. Das Appartement war eines dieser Musterdinger, das an Menschen mit zu viel Geld vermietet wurden, die nicht Mal genügend Geschmack hatten um sich ihren eigenen Innenausstatter auszusuchen. Oder vielleicht engagierten sie noch einen bevor sie einzogen und die Möbel zu Anschauungszwecken verschwanden - Val wusste das nicht, auch wenn er von dem Geld das dadurch generiert wurde königlich lebte. Das einzige was ihn interessierte war, dass dieses Appartement bis Ende des Monats nicht auf der Maklerliste stand. Weil irgendein Ersatzteil für die Designerküche noch fehlte. Val hatte nicht zum ersten Mal Schlüsselkarten geklaut, aber zum ersten Mal ohne den Vorsatz das Appartement mehr oder minder zerstört zurück zu lassen und Verzweiflung bei seinen sämtlichen Verwandten über den wilden Erben und seine Partys auszulösen. Vermutlich wären sie deutlich verzweifelter gewesen wenn sie gewusst hätten, was Val eigentlich dort und dass die zweite Schlüsselkarte Emilio hatte. Nach Monaten ihrer geheimen Treffen war es etwas seltsam einen Ort zu haben. Val kam sich immer noch seltsam vor, wenn er durch die Wohnungstür kam, er kickte zwar automatisch die Schuhe von seinen Füßen, aber so richtig 'heimelig' war es hier eigentlich nicht. Eher nüchtern modern. Hinzugekommen waren bei ihren Treffen ein paar leere Rotweinflaschen und Pizzakartons in dem Wohnbereich mit Küche. Hier brannten ein paar der Lichter, aber Fernsehgeräusche kamen aus dem Schlafzimmer. Valerio bereute es jetzt vor lauter Aufregung die Treppen genommen zu haben statt den Aufzug. Er war immer noch etwas außer Atem, als er mit etwas, das hoffentlich einem lässigen Grinsen gleichkam in der Schlafzimmertür erschien. Ihm blieben nur ein paar Sekunden um das Bild von Emilio in sich aufzunehmen, der da auf dem Bett herum saß als sei es seins, dann flog besagter Emilio nämlich förmlich auf ihn zu. Val schloß ihn ganz instinktiv in seine Arme und hielt ihn fest, während er eingehüllt wurde in eine Duftwolke von Shampoo. Er fühlte sich als würde er zum ersten Mal seit Tagen wieder aufhören die Luft anzuhalten, während er Küsse und noch feuchtes Haar an seinem Hals spürte. Das Kribbeln welches das auslöste hatte er vielleicht am meisten von allem vermisst. Als Emilios Lippen endlich seine eigenen erreichten, war Valerio enttäuscht, als sie so schnell wieder verschwanden. Nur wiederwillig ließ Val Emilio so weit los, dass sie sich zumindest gegenseitig ansehen konnten. RE: truly, madly, deeply - Emilio Cortés - 21.05.2021 Emilio hatte sich für diesen Abend gut eingedeckt und Snacks, Getränke und Drogerieartikel für sie beide eingekauft bevor er hergekommen war, weil er gedachte die ganze Nacht zu bleiben. Seiner Mutter hatte er gesagt er würde bei Benito übernachten und es war tatsächlich das erste Mal, dass er seinen besten Freund als Ausrede nutzte. Im Kühlschrank ruhte nun schon seit einer halben Stunde der Rotwein, dessen Name er nicht kannte, da er einfach einen aus der oberen Preisklasse genommen hatte, und auf dem Nachttisch lagen Packungen mit Chips, Gummibären und abgepackten Popcorn. Die Hälfte der Erdbeerschnüre hatte er bereits vor Aufregung verdrückt und so hauchte er Val ein erdbeeriges ‚Hi‘ entgegen, als er auf ihn zustürmte und dabei dem Plüschkoala Konkurrenz machte.
Emilio hatte ihn so sehr vermisst, dass es nicht mehr normal war. Er spürte ein sehnsüchtiges Ziehen in seiner Brust und seinem Magen und hatte nun das dringende Bedürfnis Val nicht mehr loszulassen. Nun in unmittelbarer Nähe, war Val wie Wasser nach einer langen Reise durch die trockene Wüste, sein Geruch willkommen und sein Blick imstande ihn ohne Probleme wieder in Flammen zu versetzen. Die Arme noch um Vals Hals geschlungen, verlor er sich einen Augenblick in diesen dunklen, grünen Augen, die ihn schon seit Anbeginn in ihren Bann gezogen hatten. Er meinte so etwas wie Sorge aus Valerios Stimme zu hören und drückte dem daher schnell noch einen Kuss auf die Lippen. Doch einer reichte noch lange nicht aus, um seine Gier zu stillen und so wurden daraus fünf, bis Emilio endlich antworten konnte. In einem abrupten Stimmungswechsel verfinsterte sich Emilios Miene und er hob mahnen einen Zeigefinger. Emilio zog einen Schmollmund und verschränkte seine Arme vor seiner nackten Brust, die nun vom Bademantel entblößt war, dessen Schlaufe sich bei seinem kleinen Sprint gelöst hatte. Gefehlt hätten nur die Lockenwickler und Pantoffeln, dann hätte er eine wunderbare Hausfrau abgegeben. Sein Blick wanderte zu der Tasche am Boden, sie hob seine Laune etwas. Valerio gedachte also auch die Nacht zu bleiben. RE: truly, madly, deeply - Valerio Ibárruri - 21.05.2021 Sie veranstalteten eine Art Wettbewerb, wer den anderen fester umarmen konnte und Val hatte keine Eile herauszufinden, wer der Gewinner war. Für den Augenblick war alles okay. Alles so wie es war - inklusive der vielen kleinen Küsse, die eigentlich immer noch nicht genug waren. Und vor allem neckend wirkten, weil sie eine Sehnsucht in ihm weckten, die er vorher ganz gut unter Kontrolle gehabt zu haben glaubte. Valerio hatte das Gefühl bald zu Pudding zu werden und hoffte nur, dass diese Empfindung nicht allzu offensichtlich war. Ein Teil davon war sicherlich auch noch Müdigkeit von der langen Busreise und dem Wochenende, aber die Wahrheit war, dass Valerio erst jetzt bei Emilio das Gefühl hatte richtig angekommen zu sein und wortwörtlich seine Tasche abstellen zu können. Der Raum wo sie waren war dabei ziemlich egal. Er war natürlich ein Luxus und auch irgendwie 'ihrer', weil sie schon einige Abende hier verbracht haben. Aber eigentlich war er nur eine hastige Lösung dafür, dass sie sich anders zwar sehen konnten, aber nur selten umarmen. Außer irgendwo nachts oder flüchtig oder in einem Zustand, in dem Valerio bei jedem kleinen Geräusch sofort einen Überfall vermutete. Okay - so richtig viel entspannter war er hier was da anging auch nicht. Aber zumindest war die Angst beobachtet zu werden weg. Und er war ziemlich froh, dass er darüber mit Emilio keine Grundsatzdiskussion hatte führen müssen. Der hatte die Bedingungen einfach akzeptiert. Oder… keine Ahnung. So richtig darüber gesprochen hatten sie halt auch nicht. Aber Val interpretierte 'nicht drüber reden' einfach Mal als Akzeptanz für was auch immer er sich gerade so dachte - und hielt das weder für eine falsche, noch für eine potenziell gefährliche Annahme. Val bekam gerade ein weiteres Kuss auf den Hals und leider einen, der sich irgendwie endgültig anfühlte. Er machte ein unwilliges Geräusch, als Emilio sich von ihm trennte und jetzt tatsächlich wieder Platz zwischen ihnen war. Das gab Valerio allerdings auch die Gelegenheit festzustellen, dass Emilio anscheinend nicht nur spontan unter die Dusche gefallen war, sondern auch aufreizend wenig trug. Zum Glück hatte er von Wollsocken zu diesem Outfit abgesehen. Das auch so… eigentlich nicht als Outfit zählte. So gerne Valerio auch behauptet hätte, dass er nicht starrte - aber er starrte. Und verpasste dabei beinahe die Ermahnung, die ihm nur ein uneindeutiges Lächeln entlockte, als sei er davon nicht ganz überzeugt. RE: truly, madly, deeply - Emilio Cortés - 21.05.2021 Die Wollsocken mit Katzenmuster konnten an diesem Abend leider nicht seine Füße wärmen, aber zum Glück war es gar nicht nötig, da im Apartment eine angenehme Wärme herrschte, inklusive Fußbodenheizung. Er hatte beim Kommen noch kurz gelüftet und anschließend die hochmoderne Heizung hochgepegelt – auch mit dem Hintergedanken, dass sie es warm benötigten, würden sie sich beide erst einmal von ihrer Kleidung befreit haben. Und später, wenn der Schweiß auf der Haut langsam abkühlte und sie sich in die weiche Decke kuscheln konnten.
Dass Valerio starrte, fiel ihm mit stiller Genugtuung auf, noch ließ er sich aber nicht von diesem eindringlichen Blick einlullen, sondern gab zunächst seinen Ärger preis. Der reagierte glücklicherweise viel weniger aggressiv als normal, obwohl der leicht scharfe Ton Emilio doch ein kleines Lächeln entlockte. Statt es tatsächlich wieder gut zu machen, schlenderte Valerio an ihm vorbei und zum Bett, auf das er sich lässig fallen ließ. Emilio behielt es sich vor einen Moment lang noch empört zu sein, eigentlich hatte er erwartet dass Valerio ihn mit seinen Küssen wortwörtlich den Boden unter den Füßen ziehen und auf das besagte Bett tragen würde. Oder so ähnlich. Jetzt konnte Emilio nur entsetzt beobachten, wie Val seine letzten Schnüre verdrückte und ihn mit gesenkten Lidern und einem leicht neckischen Blick betrachtete. Pyjamaparty, pft. Er rollte mit den Augen, ehe er ebenso zum Bett schlenderte und dann kurzerhand auf den anderen krabbelte. Jetzt über ihm, machte er es sich auf Vals Hüfte bequem, während sich seine Hände unter den Stoff von Vals T-Shirt schoben und dort warme Haut ertasteten. Als er eine aufkommende Gänsehaut spürte, musste er leicht triumphierend grinsen. Er ergriff die Chance, als Val die letzte Erdbeerschnüre zerkaute und beugte sich vor, um das andere Ende mit seinem Mund zu schnappen und nun seinerseits abzuknabbern. Dabei fing er Vals Blick auf. Er wartete, bis sich ihre Münder trafen und drückte dem anderen einen schnellen Kuss auf die Lippen, ehe er sich wieder aufrichtete. RE: truly, madly, deeply - Valerio Ibárruri - 22.05.2021 Zucker war eine wunderbare Idee. Dicht gefolgt von Emilios genialem Einfall, die Distanz zwischen ihnen einfach wieder zu verringern. Natürlich hielt er sich nicht damit auf, sich einfach neben Valerio auf das Bett zu setzen oder so etwas, sondern krabbelte einfach auf den hinauf. Okay - vielleicht war das auch ein bisschen sein Plan gewesen. Val war ganz froh, dass er es nicht riskierte anzufangen zu schnurren wie ein übergroßer Kater, aber er gab trotzdem ein leises, undefiniertes Geräusch von sich - gedämpft von Erdbeerschnüren -, als Emilios Finger nach nackter Haut tasteten. Val hatte das vermisst. Einfach nur von Emilio berührt zu werden. Und dass es anscheinend dessen Lieblingsbeschäftigung war, sich auf seinen Schoß zu setzen - so als sei das ganz akzeptables und normales Verhalten. Die Matratze hatte zumindest den Vorteil, dass das ausnahmsweise auch für Valerio ziemlich bequem war. Zu dem Kribbeln in seiner Magengegend kam das ebenso vertraute Gefühl irgendwie festgenagelt zu sein und nicht mehr weglaufen zu können. Nicht vor Emilios Fingern, seinen Lippen, seinen Blicken… Val hatte schon mehr als die Hälfte seiner Erdbeerschnur an Emilio verloren, weil er einfach damit beschäftigt waren zu schauen und sich zu wünschen diesen Lippen würden sich mit ihm beschäftigen und nicht mit diesen dummen Erdbeerdingern. Falls er überhaupt mit so etwas wie Widerstand hergekommen war, dann war dieser rasend schnell dahin geschmolzen. Sein Herz raste und Valerio war sich unangenehm bewusst, dass er ausnahmsweise Mal nicht betrunken oder vollkommen stoned war und das war etwas beunruhigend, aber auch irgendwie okay. Er versuchte sich daran festzuklammern, dass nichts weiter passieren musste und würde als genau das hier. Etwas Zeit zusammen, ein beinahe schon vertrautes Hin und Her aus Küssen und Berührungen und der ein oder anderen unerwarteten Frage. Das funktionierte gut, irgendwie. Aber etwas daran, wie Emilio 'Pyjamaparty' sagte, ließ Vals Wangen brennen und schickte seine Gedanken auf Wanderschaft. Er wusste, sein erster Instinkt hätte sein müssen Emilio von sich runter zu schubsen und klar zu stellen, was hier alles nicht passieren würde. Denn auch wenn Valerio hier ziemlich offensichtlich einen Kerl küsste - er war trotzdem nicht so veranlagt. Aber alles was Val tat war gierig Emilios Kuss erwidern, der süß nach chemischer Erdbeere und noch ein bisschen Zahnpasta und vor allem nach Emilio schmeckte. Val schlang die Arme um Emilios Taille um ihn noch näher zu sich zu ziehen. Emilios Frage kam absolut unwillkommen, nicht nur, weil sie Valerio daran erinnerte, dass da draußen noch eine ganze Welt um sie herum war. Er seufzte. RE: truly, madly, deeply - Emilio Cortés - 23.05.2021 Sobald er wieder Körperkontakt hergestellt hatte, wurde er mit jeder Sekunde die verging weiter eingelullt in diese Blase, in welcher nur Valerio und er existierten und in der es nichts weiter gab als Glück. Jetzt wo er ihn erst einmal berührt hatte, war es schwer für Emilio damit wieder aufzuhören. Seine Hände gingen auf Wanderschaft und ertasteten dabei ein paar Muskeln, so wie er es schon immer geliebt hatte. Danach beschäftigte er sich mit Valerios Mund, der mittlerweile auch herrlich nach Erdbeere schmeckte. Ein Kribbeln ging durch seinen Körper, als Val ihn näher zu sich zog. Eine kleine Geste, die aber viel bewegte. Emilio liebte es, wenn Val ihn zu sich zog. So, als gehöre Emi nur ihm.
Das Seufzen spürte er auf seinem Gesicht, als Val die Luft ausstieß. Ein deutliches Zeichen, dass seine Nachfrage eher ungewollt gekommen war. Aber es war zu spät um zurück zu rudern. So nickte er nur als Erwiderung und ließ das Thema sein. Wenn Val nicht mehr als zwei Worte dazu äußerte, gab es vielleicht tatsächlich nicht mehr darüber zu sagen. Also hob Emilio noch eine Hand und streichelte ihm in einer beruhigenden Geste über die Wange. Das Verlangen Valerio entspannen zu lassen nistete sich immer mehr in ihm ein. Er lächelte sachte, liebevoll und beinahe abwesend, als seine Hand sanft über Vals Haut strich. Nur der Klaps riss ihn heraus, ihm entfuhr ein Japsen. Ein empörtes ‚Hey!‘ blieb in seinem Rachen hängen, denn sogleich folgte noch eine Entschuldigung, die Emilio irgendwie den Wind aus den Segeln nahm. Seine Miene wurde augenblicklich etwas weicher. RE: truly, madly, deeply - Valerio Ibárruri - 24.05.2021 Valerio atmete mit so etwas wie Erleichterung aus, als Emilio nicht auf einer Antwort auf seine Frage bestand die über das wenige hinausging, das Valerio bereits Preis gegeben hatte. Jetzt konnte er die Welt 'draußen' wieder beruhigt aussperren. Die Wohnung hier half dabei, anders als in Valerios oder Emilios Zimmer oder in der Bibliothek oder bei Ceres und Cata und sogar als beim McDonalds konnte man sich hier vorstellen, sie seien in einer ganz anderen Welt. In einer ganz eigenen vielleicht. Vielleicht waren sie auch ein ganz anderer Valerio und ein ganz anderer Emilio. Valerio musste in jedem Fall ein ganz anderer sein, denn der Valerio von noch vor ein paar Monaten hätte all das hier niemals zugelassen. Dieser Valerio hier war die etwas sanftere Version des Alltags-Valerios, nicht unbedingt gesprächiger oder geselliger, aber eher bereit über Dinge zu reden und nachzudenken, die er sonst lieber ganz weit von sich wegschob. Er wollte aber nichts weiter von sich wegschieben, er wollte, dass alles so unmittelbar war, wie Emilios Lippen auf seiner Haut. Oder Emilios Lächeln, das rasendes Glück in Valerio auslösen konnte, obwohl es doch eigentlich zu Emilio gehörte. Bis jetzt hatte Valerio nicht verstanden gehabt, dass man sich so sehr über das Glück einer anderen Person freuen konnte. Dass all die kleinen Dinge so wichtig sein konnten. Trotzdem war er froh, als Emilio verkündete Wein zu haben - denn das bedeutete, dass es ihm in einer Weile vielleicht egal sein würde, ob wirklich alles unter Kontrolle war. Valerio fragte lieber nicht, warum Emilio an Wein gedacht hatte und an Süßigkeiten und an Bademäntel. Er machte ein kleines, enttäuschtes Geräusch als Emilio den Raum verließ, ließ sich dann aber wieder nach hinten auf das Bett fallen und suchte nach seinem Telefon. Auch andere Leute hatten ihm am Wochenende geschrieben, er hatte bis jetzt aber tatsächlich nur Emilios Nachrichten abgerufen. Schon bei der zweiten Chatunterhaltung merkte Valerio aber, dass er gar nicht richtig bei der Sache war. Genervt setzte er sich auf und legte das Handy wieder weg. Dann traute er sich nachzusehen ob vielleicht andere verdächtige Gegenstände auf dem Bett lagen. Er fand nur weitere Süßigkeiten und schlüpfte langsam und irgendwie nervös aus seiner Lederjacke, um die unzeremoniell in irgendeine Ecke des Zimmers zu pfeffern. Nach kurzem Zögern folgte auch sein Tshirt, das Emilio eben gerade schon im Weg gewesen war. Aus Richtung der Küche hörte er Gläserklirren, während er sich fragte was genau für eine Message es eigentlich war, sollte Emilio wieder reinkommen und er trug auch keine Hose mehr. Er zog sie aber trotzdem aus, tatsächlich froh das nach einem langen Tag zu tun. Dann wurde ihm auf einmal bewusst, dass Emilio geduscht hatte. Vielleicht hätte er das auch tun sollen? Val war kurz davor seine sämtlichen Kleidungsstücke in heilloser Panik wieder anzuziehen, zog stattdessen aber nur die Bettdecke über sich und überlegte, ob er so tun konne als ob er gar nicht existiere. So wie als Kind, wenn die Monster unter dem Bett gelauert hatten. Wobei Valerio schnell gelernt hatte, dass die Monster eigentlich ganz wo anders lauerten. Als Emilio wieder in den Raum kam - zu Valerios großer Erleichterung nicht nur mit gefährlich balancierten Weingläsern, sondern auch der dazu gehörigen Flasche - saß Valerio mit einem etwas schiefen Lächeln unter einer ziemlich offensichtlich hastig zurecht gezogenen Bettdecke und versuchte sich daran zu erinnern wie man atmete. RE: truly, madly, deeply - Emilio Cortés - 24.05.2021 Emilio konnte gar nicht anders, als in das Lachen miteinzustimmen. Er liebte Valerios Lachen, so sehr. Er liebte es ihn fröhlich und ausgelassen zu sehen. Vor allem liebte er es, der Grund dafür zu sein, dass Val lachte. Er mimte das Schmollen von vorhin, als Val es kommentierte und hätte an dieser Stelle vielleicht auch gern gehört, ebenso vermisst worden zu sein. Aber Vals Blick genügte ihm. Besonders die Röte, die er auf diesen Wangen auslöste, als er darüber sprach sich der Kleider zu entledigen. Sein Mund nutzte er dann ausnahmsweise nicht zum Schmollen, sondern für andere wichtige Dinge wie eine Spur aus Küssen auf Vals Bauch zu hinterlassen. Am Gürtel angekommen brach er sein Vorhaben ab und erinnerte sich an den Wein, der noch im Kühlschrank lagerte. Schnell flitzte er in die Küche, um ihn zu holen und ließ einen nervösen Val auf dem Bett zurück.
Er musste jeden einzelnen Schrank öffnen, um die Weingläser zu finden, die aus irgendeinem Grund nicht offensichtlich in der Mitte waren, sondern irgendwo in einen der unteren Schränke versteckt standen. Mit zwei Weingläsern, die er in einer Hand balancierte, und der Weinflasche in der anderen Hand, tapste er zurück ins Schlafzimmer. Dort hielt er inne, als er Val mitten im Bett mit der Decke über den Beinen und einem nervösen Lächeln vorfand. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht auf. Val war ganz offensichtlich nervös – und der Anblick war so süß, dass Emilio ihn glatt abknutschen wollte. Das hier war ein völlig anderer Val, als der, der ihn mit nur wenigen Blicken oder Worten in Verlegenheit bringen konnte. Er überbrückte die restliche Distanz und ließ sich am Bettrand neben Val nieder. Die zwei Gläser stellte er auf dem Nachttisch ab, der in seinen Schubladen noch ein paar kritische Dinge verbarg, die der Ibárruri zum Glück noch nicht gefunden hatte. Er öffnete die Weinflasche mit einem Plopp, nachdem er den Korken herausgedreht hatte und schenkte ihnen beiden dann großzügig ein. RE: truly, madly, deeply - Valerio Ibárruri - 24.05.2021 Valerio konnte sich natürlich hübsch dumm stellen und so tun, als ob er nicht wusste was für eine Art Pyjamaparty Emilio im Sinn hatte. Oder warum er selbst erst Mal eine verdammte Tasche gepackt hatte, bevor er hergekommen war. Oder warum er überhaupt einen Ort mit einem Bett, nur für sie beide, organisiert hatte. Es war in Punkto 'Subtilität' nur ein ganz klein wenig unter 'Hotelzimmer für eine Nacht' angesiedelt. Und Valerio war in Wissen von all dem nicht nur freiwillig her gekommen, er hatte sogar alles andere stehen und liegen gelassen um das zu tun. (Wobei er zu dieser Tageszeit und nach diesem Wochenende nicht mehr so viele alternative Pläne gehabt hatte.) Jetzt einen auf verschämte Jungfrau zu machen war also schon etwas lächerlich. Zumal er keine war - also keine Jungfrau. Verschämt… gut, okay… das würde vielleicht mehr als eine Flasche Wein brauchen. Er war selbst ziemlich frustriert so nervös zu sein, eben gar nicht der coole und gelassene Draufgänger, der sonst so leicht Eindruck schindete. Und auf den Emilio irgendwie stand. Valerio war immer etwas angespannt, wenn es um Intimität ging. Viel angespannter als die Leute vermuteten oder sein 'Ruf' in Punkto Frauenheld verriet. Normalerweise hatte er aber nicht direkt das Bedürfnis sich unter Bettdecken zu verstecken, das war irgendwie neu und ungewohnt. Er hatte sogar mit Emilio schon einmal halbwegs (sozusagen: beinahe) darüber gesprochen, trotzdem war er jetzt unsicher und wurde gerade deswegen noch nervöser. Bis jetzt hatte ja alles zwischen ihnen auch einfach irgendwie geklappt (okay, bis auf das eine Mal in der Bibliothek und die Erinnerung hing noch ziemlich frisch und peinlich in Valerios Gedächtnis fest), Val bemühte sich eine Art Mantra aufzusagen, dass er sich unnötig Sorgen machte. Zumal wirklich nichts passieren musste. Sie hatten das nicht festgelegt oder so. Er versuchte sich immer wieder daran zu erinnern, war allerdings mehr als froh, als Emilio wieder in den Raum kam und seine Fluchtinstinkte sich etwas beruhigten. Gerade noch hatte Valerio darüber sinniert was für einen erbärmlichen Anblick er gerade abgeben musste und trotzdem erschien dieses Lächeln auf Emilios Gesicht, sobald er im Türrahmen erschien. Als sei Valerios Anblick ein akzeptabler Grund für solche Freude und Val spürte wie sich ein vertrautes Kribbeln in ihm breit machte. Himmel, er hatte Sehnsucht nach Emilio obwohl der nur drei Meter entfernt war. Valerio beobachtete, wie Emilio die Gläser auf dem Nachttisch abstellte um mit freien Händen zurück auf das Bett zu klettern. Val bot eine Hand an um solange die Weinflasche zu halten und versuchte dabei ein selbstsicheres Lächeln hinzubekommen. Womit er sich heute ganz sicher nicht aufhielt, war sich Gedanken zu machen welche Art von Wein sie hier tranken. Auch wenn er nach dem ersten Schluck feststellte, dass es gar kein so schlechter war. 'Auf uns.' hatte Emilio gesagt und die Worte waren wie ein erneuter Flächenbrand mitten in Valerios Unsicherheit. Wie oft hatte Val schon erwähnt, dass es ganz eindeutig kein 'uns' gab und keines geben sollte? Und wie oft hatte Emilio sich schon darüber hinweg gesetzt? Val murmelte eine undefinierbare Antwort und kippte den Wein förmlich hinunter. Es fiel nicht ganz so sehr auf, weil ich auch Emilio zumindest das halbe Weinglas praktisch in einem Zug leerte. Vielleicht hätten sie auf etwas stärkeres als Wein zurück greifen sollen. Val hätte Vodka mitbringen sollen. Oder den Grappa seines Großvaters, der eh nur im Barschrank einstaubte. Emilio kam zu ihm unter die Decke und das fühlte sich erstaunlich okay an. Die Nähe des anderen beruhigte für den Moment sogar die letzten kleinen Fluchtinstinkte, die Val noch verspürte. Er kuschelte sich näher an Emilio und war für einen Moment ziemlich glücklich. Ihm fiel durchaus auf, dass Emilio ihn nicht direkt küsste, sondern irgendwie zögerte. Val merkte, wie er bei Emilios Frage Atem ausstieß, den der tatsächlich angehalten haben musste. Er betrachtete den anderen mit großen Augen. |